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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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zum Ravenclaw-Tisch. Cho war gerade aufgestanden und verließ die Große Halle, wiederum ohne ihn anzusehen. Ziemlich deprimiert wandte er sich wieder Ron und Ginny zu. »Also, wie war euer Quidditch-Training?«
    »Es war ein Alptraum«, antwortete Ron mürrisch.
    »Ach, komm«, sagte Hermine und blickte Ginny an, »ich bin sicher, es war nicht –«
    »Doch, war es«, sagte Ginny. »Es war entsetzlich. Angelina hat am Schluss fast noch geheult.«
    Ron und Ginny gingen nach dem Abendessen zum Duschen; Harry und Hermine kehrten in den belebten Gemeinschaftsraum der Gryffindors und zu ihrem gewohnten Berg Hausaufgaben zurück. Harry hatte sich eine halbe Stunde lang mit einer neuen Sternkarte für Astronomie herumgeschlagen, als Fred und George auftauchten.
    »Ron und Ginny nicht da?«, fragte Fred und sah sich um, während er sich einen Sessel heranzog, und als Harry den Kopf schüttelte, sagte er: »Gut. Wir haben ihnen beim Training zugeschaut. Die werden abgeschlachtet. Ohne uns kannst du die völlig vergessen.«
    »Hör mal, Ginny ist nicht übel«, warf George der Fairness halber ein und setzte sich neben Fred. »Ehrlich gesagt, ich hab keine Ahnung, wie sie so gut geworden ist, wir haben sie doch nie mitspielen lassen.«
    »Seit sie sechs war, ist sie in euren Besenschuppen im Garten eingebrochen, wenn ihr nicht in der Nähe wart, und hat abwechselnd eure Besen ausprobiert«, sagte Hermine hinter ihrem wackligen Stapel Bücher über alte Runen.
    »Oh«, sagte George und sah milde beeindruckt aus. »Nun – das erklärt die Sache.«
    »Hat Ron inzwischen mal einen Wurf gehalten?«, fragte Hermine und spähte über den Rand von Magische Hieroglyphen und Logogramme .
    »Eigentlich kann er das gut, wenn er glaubt, dass keiner ihm zusieht«, sagte Fred und verdrehte die Augen. »Also müssen wir am Samstag jedes Mal, wenn der Quaffel in seine Richtung fliegt, nur die Zuschauer bitten, ihm den Rücken zuzudrehen und sich zu unterhalten.«
    Er stand auf, ging rastlos zum Fenster und starrte hinaus auf das dunkle Gelände.
    »Wisst ihr, Quidditch war so ziemlich das Einzige, weshalb es sich lohnte, hierzubleiben.«
    Hermine warf ihm einen strengen Blick zu.
    »Ihr habt bald Prüfungen!«
    »Hast doch gehört, dass wir uns wegen dieser UTZe gar nicht erst großen Stress machen«, sagte Fred. »Die Leckereien sind serienreif, und wir haben rausgefunden, wie man diese Furunkel loswird, ein paar Tropfen Murtlap-Essenz reichen aus. Lee hat uns drauf gebracht.«
    George gähnte herzhaft und sah betrübt zum wolkenverhangenen Nachthimmel hinaus.
    »Ich weiß gar nicht, ob ich mir dieses Spiel überhaupt ansehen will. Wenn Zacharias Smith uns schlägt, könnte es gut sein, dass ich mich umbringen muss.«
    »Oder eher ihn umbringen«, erwiderte Fred entschieden.
    »Das ist das Problem beim Quidditch«, sagte Hermine geistesabwesend und wieder über ihre Runenübersetzung gebeugt, »es führt zu all diesen Feindseligkeiten und Spannungen zwischen den Häusern.«
    Sie blickte auf, um ihre Ausgabe von Zaubermanns Silbentabelle zu suchen, und bemerkte, dass Fred, George und Harry sie entrüstet bis ungläubig anstarrten.
    »Ja, stimmt doch!«, sagte sie unwirsch. »Es ist nur ein Spiel, oder nicht?«
    »Hermine«, sagte Harry und schüttelte den Kopf. »Du bist gut in Gefühlen und so, aber von Quidditch verstehst du einfach nichts.«
    »Mag sein«, sagte sie düster und wandte sich wieder ihrer Übersetzung zu, »aber zumindest hängt mein Glück nicht von Rons Fähigkeiten als Torhüter ab.«
    Und obwohl Harry lieber vom Astronomieturm gesprungen wäre, als es Hermine gegenüber zuzugeben: Nachdem er am Samstag darauf das Spiel gesehen hatte, hätte er jede Menge Galleonen gegeben, wenn auch ihm Quidditch von nun an egal gewesen wäre.
    Das Allerbeste, was sich über das Spiel sagen ließ, war, dass es nicht lange gedauert hatte. Die Zuschauer von Gryffindor mussten nur zweiundzwanzig Minuten Todesqualen erdulden. Schwierig zu sagen, was das Schlimmste gewesen war: wie Ron zum vierzehnten Mal als Hüter versagt, Sloper den Klatscher verfehlt und dafür mit dem Schläger Angelinas Mund getroffen hatte; wie Kirke unter Kreischen rücklings vom Besen gefallen war, als Zacharias Smith mit dem Quaffel in der Hand auf ihn zugeprescht kam – aus Harrys Sicht kaum zu entscheiden. Ein Wunder, dass Gryffindor nur mit zehn Punkten Rückstand verlor: Ginny hatte es geschafft, dem Hufflepuff-Sucher Summerby den Schnatz direkt vor der Nase

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