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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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wegzuschnappen, und so lautete das Endergebnis zweihundertvierzig zu zweihundertdreißig.
    »Guter Fang«, lobte Harry Ginny später im Gemeinschaftsraum, wo in etwa die Atmosphäre einer besonders bedrückenden Beerdigung herrschte.
    »Ich hab Glück gehabt«, sagte sie achselzuckend. »Es war kein sehr schneller Schnatz und Summerby hat einen Schnupfen, er hat geniest und die Augen im genau falschen Moment geschlossen. Jedenfalls, sobald du wieder in der Mannschaft bist –«
    »Ginny, ich hab lebenslanges Spielverbot.«
    »Du hast Spielverbot, solange Umbridge in der Schule ist«, korrigierte ihn Ginny. »Das ist ein Unterschied. Jedenfalls, sobald du wieder zurück bist, probier ich es wohl mal als Jägerin. Angelina und Alicia sind nächstes Jahr nicht mehr dabei und ich will ohnehin lieber Tore machen als suchen.«
    Harry sah hinüber zu Ron, der mit einer Flasche Butterbier in der Hand in einer Ecke kauerte und seine Knie anstarrte.
    »Angelina will ihn immer noch nicht aus der Mannschaft rauslassen«, sagte Ginny, als ob sie Harrys Gedanken lesen würde. »Sie meint, sie weiß, dass er’s draufhat.«
    Harry mochte Angelina wegen des Vertrauens, das sie offenbar in Ron setzte, war sich aber gleichzeitig sicher, es wäre wirklich gnädiger, wenn er die Mannschaft verlassen dürfte. Ron war wieder mal unter dem gellenden Schlachtgesang »Weasley ist unser King« vom Feld gezogen, den die Slytherins eifrig angestimmt hatten, die nun Favoriten für den Quidditch-Pokal waren.
    Fred und George schlenderten herüber.
    »Ich bring’s nicht mal übers Herz, ihn auf den Arm zu nehmen«, sagte Fred und sah hinüber zu dem Häufchen Elend namens Ron. »Aber ich sag euch … als er den Vierzehnten durchgelassen hat –«
    Er ruderte wild mit den Armen, als ahmte er im Stehen Hundepaddeln nach.
    »– na gut, ich spar mir das für Partys auf, okay?«
    Kurz danach schleppte sich Ron hoch ins Bett. Aus Rücksicht auf seine Gefühle wartete Harry ein Weilchen, bis er selbst in den Schlafsaal ging, damit Ron, wenn er wollte, so tun konnte, als würde er schlafen. Und tatsächlich, als Harry schließlich hereinkam, schnarchte Ron ein wenig zu laut, als dass man wirklich darauf hätte reinfallen können.
    Harry legte sich ins Bett und dachte über das Spiel nach. Es war furchtbar nervenaufreibend gewesen, nur als Zuschauer dabei zu sein. Ginnys Leistung hatte ihn durchaus beeindruckt, doch er wusste, wenn er gespielt hätte, dann hätte er den Schnatz früher gefangen … einmal war er an Kirkes Fußknöcheln herumgeflattert. Wenn Ginny nicht gezögert hätte, dann hätte sie noch einen knappen Sieg für Gryffindor klarmachen können.
    Umbridge hatte ein paar Reihen unterhalb von Harry und Hermine gesessen. Das eine oder andere Mal hatte sich ihre gedrungene Gestalt im Sitzen umgedreht, sie hatte ihn angesehen, und ihr breiter Krötenmund hatte sich zu einem, wie es ihm vorkam, diebischen Lächeln gedehnt. Wie er so im Dunkeln lag, wurde ihm bei dieser Erinnerung heiß vor Zorn. Nach ein paar Minuten jedoch fiel ihm ein, dass er seinen Geist vor dem Einschlafen von allen Gefühlen frei machen sollte, wie es Snape ihm nach jeder Okklumentikstunde einschärfte.
    Er versuchte es eine Weile, doch der Gedanke an Snape, zusätzlich zu den Erinnerungen an Umbridge, verstärkte nur seinen Groll und seine Abneigung, und nun fand er sich von dem Gedanken besessen, wie sehr er diese beiden hasste. Allmählich flaute Rons Geschnarche ab und er atmete jetzt tief und langsam. Harry brauchte viel länger, um einzuschlafen; sein Körper war müde, doch es dauerte lange, bis sein Gehirn zur Ruhe kam.
    Ihm träumte, dass Neville und Professor Sprout im Raum der Wünsche Walzer tanzten, während Professor McGonagall Dudelsack spielte. Er sah ihnen eine Weile glücklich zu, dann beschloss er, zu gehen und die anderen DA-Mitglieder aufzusuchen.
    Doch als er den Raum verließ, bemerkte er, dass er nicht vor dem Wandteppich mit Barnabas dem Bekloppten stand, sondern vor einer Fackel, die in ihrer Halterung an der Wand brannte. Er wandte den Kopf langsam nach links. Dort, ganz am Ende des fensterlosen Korridors, war eine schlichte schwarze Tür.
    Er ging mit wachsender Erregung auf sie zu. Er hatte das äußerst seltsame Gefühl, dass er diesmal Glück haben und herausfinden würde, wie sie aufging … er war nur wenige Schritte von ihr entfernt, da sah er wie elektrisiert an der rechten Seite einen schwachen, blau schimmernden Lichtstreif … die

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