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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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schön, Sie zu sehen.«
    »Ist mir ein Vergnügen«, sagte der Zentaur und neigte seinen weißblonden Kopf. »Es war vorbestimmt, dass wir uns wieder treffen würden.«
    Harry bemerkte einen verblassten hufförmigen Bluterguss auf Firenzes Brust. Als er sich umwandte und sich zu den anderen auf den Boden setzen wollte, fiel ihm auf, dass sie ihn alle voll Ehrfurcht anstarrten, scheinbar tief beeindruckt, dass er mit Firenze bekannt war, der sie sichtlich einschüchterte.
    Als die Tür zuging und der letzte Schüler sich auf einen Baumstumpf neben dem Papierkorb gesetzt hatte, wies Firenze mit einer ausladenden Geste durch den Raum.
    »Professor Dumbledore war so freundlich, dieses Klassenzimmer für uns herzurichten«, sagte er, als alle zur Ruhe gekommen waren. »Es ist eine Nachbildung meines natürlichen Lebensraums. Ich hätte es vorgezogen, Sie im Verbotenen Wald zu unterrichten, der – bis Montag – mein Zuhause war … aber das ist nicht mehr möglich.«
    »Bitte – ähm – Sir –«, begann Parvati atemlos und hob die Hand, »– warum nicht? Wir waren mit Hagrid dort, wir haben keine Angst!«
    »Das liegt nicht an Ihrem fehlenden Wagemut«, sagte Firenze, »sondern an meiner Lage. Ich kann nicht in den Wald zurückkehren. Meine Herde hat mich verbannt.«
    »Herde?«, sagte Lavender und klang verwirrt. Harry wusste, dass sie an Kühe dachte. »Was – oh!« Ihr Gesicht hellte sich auf. »Es gibt noch mehr von Ihnen?«, sagte sie verblüfft.
    »Hat Hagrid Sie gezüchtet, wie die Thestrale?«, fragte Dean neugierig.
    Firenze wandte ihm ganz langsam den Kopf zu, und Dean merkte offensichtlich sofort, dass er etwas sehr Beleidigendes gesagt hatte. »Ich wollte nicht – ich meinte – Verzeihung«, sagte er mit leiser Stimme.
    »Zentauren sind nicht die Diener oder die Spielzeuge der Menschen«, sagte Firenze ruhig. Eine Pause trat ein, dann hob Parvati erneut die Hand.
    »Bitte, Sir … warum haben die anderen Zentauren Sie verbannt?«
    »Weil ich mich bereit erklärt habe, für Professor Dumbledore zu arbeiten«, sagte Firenze. »Sie betrachten dies als Verrat an unserer Gattung.«
    Harry erinnerte sich, wie vor fast vier Jahren der Zentaur Bane Firenze angeschrien hatte, weil er Harry erlaubt hatte, sich auf seinem Rücken in Sicherheit zu bringen. Er hatte ihn ein »gewöhnliches Maultier« genannt. Harry fragte sich, ob es Bane gewesen war, der Firenze gegen die Brust getreten hatte.
    »Lasst uns beginnen«, sagte Firenze. Er wedelte mit seinem langen Palomino-Schweif und hob die Hand in Richtung des Blätterbaldachins, dann ließ er sie langsam sinken. Gleichzeitig verdüsterte sich der Raum, sie saßen nun scheinbar in der Dämmerung auf einer Waldlichtung und an der Decke erschienen Sterne. Oohs und Aahs waren zu hören und Ron sagte deutlich vernehmbar: »Meine Fresse!«
    »Legt euch auf den Rücken«, sagte Firenze mit seiner ruhigen Stimme, »und betrachtet den Himmel. Dort steht für jene, die sehen können, das Schicksal unserer Rassen geschrieben.«
    Harry streckte sich auf dem Rücken aus und spähte hoch zur Decke. Ein funkelnder roter Stern zwinkerte ihm von dort oben zu.
    »Ich weiß, dass Sie in Astronomie die Namen der Planeten und ihrer Monde gelernt haben«, ertönte Firenzes ruhige Stimme, »und dass Sie die Bahnen der Sterne am Firmament aufgezeichnet haben. Zentauren haben im Lauf von Jahrhunderten die Geheimnisse dieser Bewegungen enthüllt. Unsere Entdeckungen lehren, dass wir die Zukunft am Himmel über uns sehen können –«
    »Professor Trelawney hat uns Astrologie beigebracht!«, sagte Parvati aufgeregt und streckte die Hand vor sich aus, und da sie auf dem Rücken lag, ragte sie senkrecht in die Luft. »Der Mars verursacht Unfälle und Verbrennungen und solche Sachen, und wenn er in so einem Winkel zum Saturn steht wie jetzt –«, sie bildete über sich in der Luft einen rechten Winkel, »– dann heißt das, man soll besonders vorsichtig sein, wenn man heiße Dinge anfasst –«
    »Das«, sagte Firenze ruhig, »ist menschengemachter Unsinn.«
    Parvatis Hand fiel schlaff zu Boden.
    »Alltägliche Wehwehchen, kleine menschliche Missgeschicke«, sagte Firenze und seine Hufe trappelten dumpf über den moosigen Boden. »Diese sind für das Weltall im Ganzen nicht bedeutsamer als das Gekrabbel der Ameisen und werden von den Bewegungen der Planeten nicht beeinflusst.«
    »Professor Trelawney –«, begann Parvati mit gekränkter und entrüsteter Stimme.
    »– ist ein Mensch«,

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