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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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größten Verwunderung Dobby den Hauselfen unter seinen üblichen acht Wollhüten hervor zu ihm hochspähen.
    »Hi, Dobby«, sagte er. »Was machst du – stimmt was nicht?«
    Die Augen des Elfen waren weit aufgerissen vor Angst und er schlotterte. Die DA -Mitglieder in Harrys Nähe waren verstummt; alle im Raum beobachteten Dobby. Die wenigen Patroni, die hie und da gelungen waren, lösten sich in silbrigen Dunst auf, was den Raum viel dunkler wirken ließ als zuvor.
    »Harry Potter, Sir …«, quiekte der Elf, am ganzen Leib zitternd, »Harry Potter, Sir … Dobby ist gekommen, um Sie zu warnen … aber die Hauselfen wurden ermahnt nichts zu verraten …«
    Er rannte mit dem Kopf voran auf die Wand zu. Harry, der einige Erfahrung mit Dobbys Hang zur Selbstbestrafung hatte, wollte ihn packen, aber Dobby wurde von seinen acht Hüten abgefedert und prallte nur von der Wand ab. Hermine und ein paar andere Mädchen schrien ängstlich und mitleidig auf.
    »Was ist passiert, Dobby?«, fragte Harry, packte den Elfen an seinem winzigen Arm und hielt ihn von allem fern, mit dem er versuchen konnte sich wehzutun.
    »Harry Potter … sie … sie …«
    Dobby schlug sich mit seiner freien Faust hart auf die Nase. Harry packte auch die Faust.
    »Wer ist ›sie‹, Dobby?«
    Doch er glaubte die Antwort zu kennen. Gewiss konnte nur eine bestimmte »sie« solche Angst bei Dobby auslösen. Der Elf blickte leicht schielend zu ihm hoch und bewegte stumm den Mund.
    »Umbridge?«, fragte Harry entsetzt.
    Dobby nickte, dann versuchte er seinen Kopf gegen Harrys Knie zu schlagen. Harry hielt ihn auf Armeslänge von sich weg.
    »Was ist mit ihr? Dobby – sie hat doch nicht herausgefunden – dass wir – die DA ?«
    Er las die Antwort im vergrämten Gesicht des Elfen. Während Harry seine Hände festhielt, versuchte Dobby sich selbst einen Tritt zu verpassen und sank auf die Knie.
    »Ist sie auf dem Weg hierher?«, fragte Harry leise.
    Dobby heulte auf.
    »Ja, Harry Potter, ja!«
    Harry richtete sich auf und sah seine regungslosen und verängstigten Mitschüler an, die beobachteten, wie der Elf sich selbst bestrafte.
    » WORAUF WARTET IHR NOCH !«, brüllte Harry. » LAUFT !«
    Alle stürmten auf einmal zum Ausgang und an der Tür bildete sich eine Menschentraube, dann drängten einige hinaus. Harry konnte sie die Gänge entlangsprinten hören und hoffte, dass sie klug genug waren nicht zu versuchen, bis in die Schlafsäle zu gelangen. Es war erst zehn vor neun, hoffentlich suchten sie Zuflucht in der Bibliothek oder der Eulerei, beide waren näher –
    »Harry, komm schon!«, schrie Hermine inmitten des Knäuels der Hinausdrängenden an der Tür.
    Er nahm Dobby hoch, der immer noch versuchte, sich selbst ernsthaft zu verletzen, und rannte mit dem Elfen in den Armen zum Ende der Schlange.
    »Dobby – das ist ein Befehl – lauf zurück in die Küche zu den anderen Elfen, und wenn sie dich fragt, ob du mich gewarnt hast, lüg und sag nein!«, wies ihn Harry an. »Und ich verbiete dir, dich selbst zu verletzen!«, fügte er hinzu und ließ den Elfen fallen, als er es endlich über die Schwelle geschafft hatte und die Tür hinter sich zuschlug.
    »Danke, Harry Potter!«, quiekte Dobby und sauste davon.
    Harry spähte nach links und rechts; die anderen waren so schnell, dass er noch für einen Augenblick ihre Fersen an beiden Enden des Korridors erkennen konnte, ehe sie verschwanden.
    Er selbst rannte nun nach rechts; weiter vorne war ein Jungenklo, er konnte so tun, als ob er die ganze Zeit drin gewesen wäre, wenn er es nur bis dahin schaffte –
    » AAARGH !«
    Etwas schlang sich um seine Knöchel, er flog in hohem Bogen hin und schlitterte zwei Meter auf dem Bauch, bis er liegen blieb. Hinter ihm lachte jemand. Harry drehte sich auf den Rücken und erkannte Malfoy, der sich in einer Nische hinter einer hässlichen drachenförmigen Vase versteckt hatte.
    »Stolperfluch, Potter!«, sagte er. »Hey, Professor – PROFESSOR ! Ich hab einen!«
    Umbridge kam um die weiter entfernte Ecke gewuselt, außer Atem, doch mit einem vergnügten Lächeln.
    »Da haben wir ihn ja!«, sagte sie triumphierend, als sie Harry am Boden liegen sah. »Vortrefflich, Draco, vortrefflich, oh, sehr gut – fünfzig Punkte für Slytherin! Überlassen Sie ihn jetzt mir … stehen Sie auf, Potter!«
    Harry erhob sich und sah die beiden hasserfüllt an. Er hatte Umbridge noch nie mit so glücklicher Miene gesehen. Sie packte ihn mit einem schraubstockartigen Griff am

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