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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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sagte Firenze schlicht. »Daher zwingen die Schranken eurer Gattung auch ihr Scheuklappen und Fesseln auf.«
    Harry wandte ganz leicht den Kopf, um Parvati anzusehen. Sie wirkte ausgesprochen beleidigt, wie einige andere in ihrem Umkreis.
    »Sybill Trelawney mag eine Seherin sein, ich weiß es nicht«, fuhr Firenze fort, und Harry hörte erneut das Wedeln seines Schweifs, während er vor ihnen auf und ab trottete, »aber sie verschwendet ihre Zeit hauptsächlich mit dem eitlen Nonsens, den die Menschen Wahrsagerei nennen. Ich jedoch bin hier, um die Weisheit der Zentauren zu erläutern, allgemein und vorurteilslos, wie sie ist. Wir suchen am Himmel nach den großen Gezeiten des Bösen oder des Wandels, die sich manchmal dort abzeichnen. Es kann ein Jahrzehnt dauern, bis wir uns dessen sicher sind, was wir sehen.«
    Firenze deutete auf den roten Stern direkt über Harry.
    »Im vergangenen Jahrzehnt deuteten die Zeichen darauf, dass die Zaubererschaft nichts weiter als eine kurze Stille zwischen zwei Kriegen erlebt. Mars, der Schlachtenbringer, leuchtet hell über uns und lässt ahnen, dass der Kampf bald wieder ausbrechen wird. Wie bald, das können Zentauren versuchen weiszusagen, indem sie gewisse Kräuter und Blätter verbrennen, Flamme und Rauch beobachten …«
    Es war die ungewöhnlichste Unterrichtsstunde, die Harry je erlebt hatte. Tatsächlich verbrannten sie dort auf dem Klassenzimmerboden Salbei und Malvenkraut, und Firenze wies sie an, nach bestimmten Gestalten und Symbolen in dem stechenden Rauch zu suchen, doch schien es ihn nicht im Mindesten zu kümmern, dass keiner von ihnen irgendwelche der von ihm beschriebenen Zeichen erkennen konnte. Menschen würden es in dieser Kunst kaum je zur Vollkommenheit bringen, sagte er, Zentauren brauchten viele, viele Jahre, um sie zu beherrschen, und schließlich wies er darauf hin, es sei ohnehin töricht, allzu viel Vertrauen in solcherlei Dinge zu setzen, weil selbst Zentauren sie manchmal falsch deuten würden. Er war ganz anders als alle menschlichen Lehrer, die Harry je gehabt hatte. Ihm schien es nicht das Wichtigste zu sein, sie zu lehren, was er wusste, sondern ihnen einzuprägen, dass nichts, nicht einmal das Wissen eines Zentauren, unfehlbar sei.
    »Er drückt sich ziemlich nebulös aus, was?«, sagte Ron mit leiser Stimme, als sie ihre Malvenkrautfeuer löschten. »Ehrlich gesagt, ich würd gern noch ein paar mehr Einzelheiten über diesen Krieg erfahren, der da kommen soll, du nicht?«
    Draußen vor dem Klassenzimmer läutete die Glocke und alle schreckten auf. Harry hatte völlig vergessen, dass sie sich immer noch im Schloss befanden; er war überzeugt gewesen, im Wald zu sein. Die ganze Klasse machte einen leicht verwirrten Eindruck, während die Schüler einer nach dem anderen hinausgingen.
    Harry und Ron wollten ihnen gerade folgen, als Firenze rief: »Harry Potter, bitte auf ein Wort zu mir.«
    Harry wandte sich um. Der Zentaur kam ein paar Schritte auf ihn zu. Ron zögerte.
    »Sie können bleiben«, sagte Firenze zu ihm. »Aber schließen Sie bitte die Tür.«
    Hastig tat Ron wie ihm geheißen.
    »Harry Potter, Sie sind ein Freund Hagrids, nicht wahr?«, sagte der Zentaur.
    »Ja«, antwortete Harry.
    »Dann richten Sie ihm eine Warnung von mir aus. Sein Versuch gelingt nicht. Er täte besser daran, ihn aufzugeben.«
    »Sein Versuch gelingt nicht?«, wiederholte Harry überrascht.
    »Und er täte besser daran, ihn aufzugeben«, sagte Firenze und nickte. »Ich würde Hagrid persönlich warnen, aber ich bin verbannt – es wäre nicht klug von mir, wenn ich jetzt in die Nähe des Waldes ginge – Hagrid hat genug Schwierigkeiten, auch ohne einen Zentaurenkampf.«
    »Aber – was versucht Hagrid denn zu tun?«, sagte Harry nervös.
    Firenze sah ihn gleichmütig an.
    »Hagrid hat mir jüngst einen großen Gefallen getan«, sagte Firenze, »und er hat vor langem meine Achtung gewonnen wegen der Fürsorge, die er allen Lebewesen zuteil werden lässt. Ich werde sein Geheimnis nicht verraten. Aber er muss zur Vernunft gebracht werden. Der Versuch gelingt nicht. Sagen Sie ihm das, Harry Potter. Einen guten Tag noch.«
    Das Glücksgefühl, das Harry nach dem Klitterer -Interview verspürt hatte, war längst verebbt. Als der trübe März einem stürmischen April wich, schien sein Leben wieder zu einer langen Abfolge von Sorgen und Problemen geworden zu sein.
    Umbridge war beharrlich in Pflege magischer Geschöpfe aufgetaucht, und so war es sehr schwierig

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