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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Dumbledore. »Und glücklicherweise kann ich behaupten, dass ich in diesem Falle Erfolg hatte. Darf ich Sie einander vorstellen?«
    Er wandte sich dem offenen Portal zu, durch das nun nächtlicher Nebel hereinwaberte. Harry hörte Hufgetrappel. Ein erschrockenes Murmeln ging durch die Halle, und wer der Tür am nächsten stand, zog sich überstürzt noch weiter zurück, wobei manche in ihrer Hast, dem Neuankömmling den Weg frei zu machen, stolperten.
    Aus dem Nebel kam ein Gesicht, das Harry schon einmal in einer dunklen, gefährlichen Nacht im Verbotenen Wald gesehen hatte: weißblondes Haar und verblüffend blaue Augen; Kopf und Oberkörper eines Mannes, der mit dem Pferdeleib eines Palominos verwachsen war.
    »Dies ist Firenze«, verkündete Dumbledore heiter der vom Donner gerührten Umbridge. »Ich denke, Sie werden ihn für geeignet halten.«

 
Der Zentaur und die Petze
    »Wetten, du bereust es jetzt, dass du Wahrsagen aufgegeben hast, Hermine?«, fragte Parvati mit einem süffisanten Grinsen.
    Sie saßen beim Frühstück, zwei Tage nach der Entlassung von Professor Trelawney, und Parvati drehte ihre Wimpern um ihren Zauberstab und begutachtete die Wirkung in der Rückseite ihres Löffels. Heute Morgen hatten sie ihre erste Unterrichtsstunde mit Firenze.
    »Eigentlich nicht«, sagte Hermine gleichgültig und las weiter in ihrem Tagespropheten . »Ich steh ehrlich gesagt nicht so auf Pferde.«
    Sie blätterte eine Seite der Zeitung um und überflog die Spalten.
    »Er ist kein Pferd, er ist ein Zentaur!«, sagte Lavender und klang schockiert.
    »Ein hinreißender Zentaur …«, seufzte Parvati.
    »Mag sein, jedenfalls hat er vier Beine«, sagte Hermine kühl. »Außerdem dachte ich, ihr beide wärt furchtbar traurig, dass Trelawney weg ist.«
    »Sind wir auch!«, versicherte ihr Lavender. »Wir sind hoch zu ihr ins Büro, um sie zu besuchen. Wir haben ihr ein paar Narzissen mitgebracht – nicht diese ätzenden von Sprout, sondern hübsche.«
    »Wie geht’s ihr?«, fragte Harry.
    »Nicht sehr gut, der Armen«, sagte Lavender mitleidvoll. »Sie hat geweint und meinte, lieber würde sie das Schloss für immer verlassen, als hierzubleiben, wo Umbridge ist, und ich kann’s ihr nicht verdenken. Umbridge war ekelhaft zu ihr, nicht wahr?«
    »Ich hab das Gefühl, dass Umbridge mit dem Ekelhaftsein eben erst angefangen hat«, sagte Hermine düster.
    »Unmöglich«, warf Ron ein, der gerade einen großen Teller mit Speck und Eiern verdrückte. »Schlimmer, als sie jetzt schon ist, kann sie nicht werden.«
    »Eins sag ich dir: Sie wird sich rächen wollen, weil Dumbledore einen neuen Lehrer ernannt hat, ohne sie um Rat zu fragen«, sagte Hermine und faltete die Zeitung zusammen. »Und dann auch noch einen Halbmenschen. Du hast ja gemerkt, was sie für ein Gesicht gemacht hat, als sie Firenze sah.«
    Nach dem Frühstück ging Hermine in ihren Arithmantikunterricht. Harry und Ron folgten Parvati und Lavender hinaus in die Eingangshalle und machten sich auf den Weg zu Wahrsagen.
    »Gehen wir nicht hoch in den Nordturm?«, fragte Ron verwirrt, als Parvati an der Marmortreppe vorbeiging.
    Parvati blickte ihn spöttisch über die Schulter an.
    »Wie soll denn Firenze die Leiter hochkommen? Wir sind jetzt in Klassenzimmer elf, stand gestern am schwarzen Brett.«
    Klassenzimmer elf lag im Erdgeschoss an dem Korridor, der von der Eingangshalle gegenüber der Großen Halle abführte. Harry wusste, dass es eines der Zimmer war, die nicht regelmäßig benutzt wurden und daher den leicht verwahrlosten Eindruck eines Wandschranks oder Lagerraums machten. So war er einen Moment sprachlos, als er hinter Ron eintrat und sich mitten auf einer Waldlichtung wiederfand.
    »Was zum –?«
    Der Klassenzimmerboden war mit federndem Moos bedeckt und Bäume wuchsen aus ihm hervor. Ihre belaubten Zweige fächelten über Decke und Fenster, und die schräg einfallenden Lichtstrahlen tauchten den Raum in ein weiches, grün gesprenkeltes Licht. Die ersten Schüler hockten auf dem erdigen Boden und lehnten mit dem Rücken an Baumstämmen oder Felsbrocken, hatten die Arme um die Knie geschlungen oder fest vor der Brust verschränkt, und alle sahen ziemlich nervös drein. Inmitten der Lichtung stand Firenze.
    »Harry Potter«, sagte er und streckte die Hand aus, als Harry eintrat.
    »Ähm – Tag«, sagte Harry und schüttelte dem Zentauren die Hand, der ihn unverwandt mit seinen verblüffend blauen Augen musterte, aber nicht lächelte. »Ähm –

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