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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Arm und wandte sich breit lächelnd an Malfoy.
    »Sie laufen los und schauen, ob Sie noch mehr von denen den Weg abschneiden können, Draco!«, sagte sie. »Sagen Sie den andern, dass sie in der Bibliothek nachsehen sollen – vielleicht ist jemand außer Atem – und dass sie die Toiletten kontrollieren, Miss Parkinson kann es bei den Mädchen erledigen – nun marsch – und Sie«, fügte sie mit ihrer weichsten, gefährlichsten Stimme hinzu, als Malfoy sich verzog, »Sie kommen mit mir ins Büro des Schulleiters, Potter.«
    Nach wenigen Minuten standen sie vor dem steinernen Wasserspeier. Harry fragte sich, wie viele von den anderen erwischt worden waren. Er dachte an Ron – Mrs Weasley würde ihn umbringen – und überlegte, wie Hermine zumute sein würde, wenn man sie vor den ZAG -Prüfungen von der Schule warf. Und es war Seamus’ allererstes Treffen gewesen … und Neville hatte sich so gut gemacht …
    »Zischende Zauberdrops«, flötete Umbridge. Der steinerne Wasserspeier sprang zur Seite, die Wand hinter ihm teilte sich und die steinerne Treppe trug sie nach oben. Sie gelangten zu der polierten Tür mit dem Greifenklopfer, doch Umbridge, die Harry immer noch fest gepackt hatte, klopfte gar nicht erst, sondern marschierte umstandslos hinein.
    Das Büro war voller Leute. Dumbledore saß mit heiterer Miene hinter seinem Schreibtisch und hatte die Kuppen seiner langen Finger aneinandergelegt. Professor McGonagall stand steif neben ihm, das Gesicht in höchster Anspannung. Cornelius Fudge, der Zaubereiminister, stand am Feuer und wippte auf den Zehen vor und zurück, offenbar vollauf zufrieden mit der Lage. Kingsley Shacklebolt und ein zäh aussehender Zauberer mit kurzem Borstenhaar, den Harry nicht kannte, waren wie Wachtposten zu beiden Seiten der Tür aufgestellt, und an der Wand drückte sich aufgeregt die Gestalt von Percy Weasley herum, mit seinen Sommersprossen und der Brille. Er hielt eine Feder und eine schwere Rolle Pergament in den Händen, offenbar bereit, Protokoll zu führen.
    Die Porträts alter Schulleiter und Schulleiterinnen gaben heute Abend nicht vor zu schlafen. Alle waren hellwach, hatten ernste Mienen aufgesetzt und beobachteten, was unter ihnen geschah. Als Harry eintrat, flitzten ein paar von ihnen in die Rahmen nebenan und flüsterten eindringlich in die Ohren ihrer Nachbarn.
    Die Tür schwang hinter ihnen zu und Harry entwand sich Umbridges Griff. Cornelius Fudge funkelte ihn mit boshafter Genugtuung an.
    »Schön«, sagte er. »Schön, schön, schön …«
    Harry antwortete mit dem gehässigsten Blick, zu dem er imstande war. Sein Herz trommelte rasend, doch in seinem Kopf war es seltsam kühl und klar.
    »Er war auf dem Weg zurück in den Gryffindor-Turm«, sagte Umbridge. In ihrer Stimme lag etwas anstößig Erregtes, es war dasselbe grausame Ergötzen, das Harry herausgehört hatte, als sie zugesehen hatte, wie Professor Trelawney in der Eingangshalle in ihrem Elend versank. »Der Junge von Malfoy hat ihn gekriegt.«
    »Ach, hat er?«, sagte Fudge anerkennend. »Das muss ich unbedingt Lucius erzählen. Nun, Potter … ich denke, Sie wissen, weshalb Sie hier sind?«
    Harry war drauf und dran, mit einem trotzigen »Ja« zu antworten: Er hatte den Mund schon geöffnet und das Wort halb geformt, da sah er Dumbledores Gesicht. Dumbledore blickte Harry nicht direkt an – seine Augen waren auf einen Punkt gleich über seiner Schulter geheftet –, doch als Harry ihn anstarrte, schüttelte er kaum merklich den Kopf.
    Harry besann sich mitten im Wort anders.
    »J– nein.«
    »Wie bitte?«, sagte Fudge.
    »Nein«, sagte Harry entschieden.
    »Sie wissen nicht, warum Sie hier sind?«
    »Nein, ich weiß es nicht«, sagte Harry.
    Fudge blickte ungläubig von Harry zu Professor Umbridge. Harry nutzte seine momentane Abgelenktheit und warf einen weiteren verstohlenen Blick auf Dumbledore, der für einen winzigen Augenblick dem Teppich zunickte und ganz sachte ein Zwinkern andeutete.
    »Sie haben also keine Ahnung«, sagte Fudge und seine Stimme triefte vor Sarkasmus, »warum Professor Umbridge Sie in dieses Büro gebracht hat? Sie sind sich nicht bewusst, irgendwelche Schulregeln gebrochen zu haben?«
    »Schulregeln?«, sagte Harry. »Nein.«
    »Oder Ministeriumserlasse?«, fügte Fudge wütend hinzu.
    »Nicht dass ich wüsste«, sagte Harry kaltschnäuzig.
    Sein Herz hämmerte immer noch sehr schnell. Allein schon um Fudges Blutdruck steigen zu sehen, lohnte es sich, diese Lügen

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