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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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nach Lecks abzusuchen.
    Snape unterdessen hatte offenbar beschlossen so zu tun, als wäre Harry unsichtbar. Harry kannte diese Taktik natürlich zur Genüge, da auch Onkel Vernon sie liebend gern einsetzte, und insgesamt war er dankbar, dass er nichts Schlimmeres erdulden musste. Im Gegenteil, verglichen mit dem, was er sich sonst von Snape an Provokationen und höhnischen Bemerkungen anhören musste, empfand er den neuen Stil gewissermaßen als Fortschritt und stellte erfreut fest, dass er, wenn man ihn in Ruhe ließ, ziemlich problemlos einen Stärkungstrank zusammenbrauen konnte. Am Ende der Stunde schöpfte er etwas davon in ein Fläschchen, verkorkte es und trug es zur Benotung nach vorn zu Snapes Pult, mit dem Gefühl, zumindest ein »E« verdient zu haben.
    Er hatte sich gerade abgewandt, als er ein Splittern hörte. Malfoy lachte hämisch auf. Harry wirbelte herum. Seine Zaubertrankprobe lag zerborsten auf dem Boden und Snape sah ihn mit diebischem Vergnügen in den Augen an.
    »Uuuhps«, sagte er sanft. »Also wieder null Punkte, Potter.«
    Harry war so erbittert, dass es ihm die Sprache verschlug. Er marschierte zurück zu seinem Kessel und wollte gerade ein weiteres Fläschchen abfüllen, um Snape zu zwingen es zu benoten, da sah er entsetzt, dass der Rest seines Tranks verschwunden war.
    »Tut mir leid!«, sagte Hermine, die Hände auf dem Mund. »Tut mir furchtbar leid, Harry. Ich dachte, du wärst fertig, da hab ich sauber gemacht!«
    Harry konnte nicht mal antworten. Als es läutete, stürmte er ohne einen Blick zurück aus dem Kerker und sicherte sich für das Mittagessen einen Platz zwischen Neville und Seamus, damit Hermine ihn nicht wieder bearbeiten konnte, dass er nicht Umbridges Büro benutzen sollte.
    Als er schließlich zu Wahrsagen kam, war er derart schlechter Stimmung, dass er seinen Berufsberatungstermin bei Professor McGonagall völlig vergessen hatte. Er fiel ihm erst wieder ein, als Ron ihn fragte, warum er nicht in McGonagalls Büro sei. Er hastete zurück nach oben und kam atemlos und nur ein paar Minuten zu spät bei ihr an.
    »Verzeihung, Professor«, keuchte er und schloss die Tür. »Ich hab’s ganz vergessen.«
    »Macht nichts, Potter«, sagte sie munter, doch bei ihren Worten schnaubte jemand in der Ecke. Harry wandte sich um.
    Dort saß Professor Umbridge, das Klemmbrett auf dem Knie, eine alberne kleine Spitzenrüsche um den Hals und ein leises, fürchterlich selbstgefälliges Lächeln im Gesicht.
    »Setzen Sie sich, Potter«, sagte Professor McGonagall kurz angebunden. Ihre Hände zitterten leicht, als sie die vielen Broschüren beiseiteräumte, mit denen ihr Schreibtisch übersät war.
    Harry setzte sich mit dem Rücken zu Umbridge und gab sein Bestes, um vorzutäuschen, er würde das Kratzen ihrer Feder auf dem Klemmbrett nicht hören.
    »Nun, Potter, bei dieser Besprechung geht es darum, über Berufsvorstellungen zu reden, die Sie vielleicht haben, und Ihnen bei der Entscheidung zu helfen, welche Fächer Sie im sechsten und siebten Schuljahr weiter vertiefen sollten«, sagte Professor McGonagall. »Haben Sie sich schon irgendwelche Gedanken darüber gemacht, was Sie nach Hogwarts gerne tun würden?«
    »Ähm«, sagte Harry.
    Er empfand das Kratzgeräusch hinter sich als sehr störend.
    »Ja?«, ermunterte ihn Professor McGonagall.
    »Also, ich dachte, ich könnte mir vielleicht vorstellen, ein Auror zu werden«, murmelte Harry.
    »Dazu bräuchten Sie erstklassige Noten«, sagte Professor McGonagall, holte ein kleines dunkles Merkblatt unter den Bergen auf ihrem Schreibtisch hervor und faltete es auf. »Man fordert, wie ich sehe, mindestens fünf UTZe und in keinem Fall eine Note unter ›Erwartungen übertroffen‹. Weiter würde man von Ihnen verlangen, dass Sie sich im Aurorenbüro einer Reihe von strengen Charakter- und Fähigkeitstests unterziehen. Das ist eine schwierige Berufslaufbahn, Potter, nur die Besten werden genommen. Ich glaube nicht, dass in den letzten drei Jahren überhaupt jemand aufgenommen wurde.«
    In diesem Moment ließ Professor Umbridge ein schwaches Hüsteln hören, als wollte sie probieren, wie leise sie es konnte. Professor McGonagall ignorierte sie.
    »Sie werden sicher wissen wollen, welche Fächer Sie wählen sollten?«, fuhr sie mit nun leicht erhobener Stimme fort.
    »Ja«, sagte Harry. »Verteidigung gegen die dunklen Künste, denk ich?«
    »Natürlich«, sagte Professor McGonagall forsch. »Ich würde zudem raten –«
    Professor Umbridge

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