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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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hielten.
    »Was glaubt ihr, wie viele Stunden arbeitet ihr am Tag?«, wollte er mit einem besessenen Glitzern in den Augen von Harry und Ron wissen, als sie vor Kräuterkunde Schlange standen.
    »Keine Ahnung«, sagte Ron. »Ein paar.«
    »Mehr als acht oder weniger?«
    »Weniger, denk ich mal«, sagte Ron und wirkte ein wenig erschrocken.
    »Ich schaffe acht«, sagte Ernie und warf sich in die Brust. »Acht oder neun. Ich schieb jeden Tag eine Stunde vor dem Frühstück ein. Acht sind mein Durchschnitt. Wenn es gut läuft, schaff ich am Wochenende jeden Tag zehn. Am Montag hab ich neuneinhalb gemacht. Dienstag war nicht so gut – nur siebeneinviertel. Am Mittwoch dann –«
    Harry war zutiefst dankbar, dass Professor Sprout sie in diesem Moment ins Gewächshaus drei komplimentierte und Ernie zwang, seinen Sermon abzubrechen.
    Unterdessen hatte sich Draco Malfoy etwas anderes einfallen lassen, um Panik zu verbreiten.
    »Natürlich geht’s nicht darum, was du weißt«, hörte man ihn ein paar Tage vor den Prüfungen vor Zaubertränke lauthals gegenüber Crabbe und Goyle verkünden. »Es geht darum, wen du kennst. Also, mein Vater ist seit Jahren mit der Leiterin der Zaubererprüfungsbehörde befreundet – die gute Griselda Marchbanks – sie war bei uns schon zum Abendessen und so …«
    »Glaubt ihr, das stimmt?«, flüsterte Hermine aufgeschreckt Harry und Ron zu.
    »Wenn ja, können wir eh nichts dagegen machen«, sagte Ron düster.
    »Ich glaub nicht, dass es wahr ist«, warf Neville leise von hinten ein. »Griselda Marchbanks ist nämlich eine Freundin von meiner Oma, und die Malfoys hat sie nie erwähnt.«
    »Und wie ist sie, Neville?«, fragte Hermine prompt. »Ist sie streng?«
    »Ein bisschen wie Oma im Grunde«, sagte Neville mit bedrückter Stimme.
    »Dass du sie kennst, dürfte deinen Chancen jedenfalls nicht schaden«, erklärte ihm Ron aufmunternd.
    »Oh, ich glaub nicht, dass es einen großen Unterschied machen wird«, sagte Neville noch kläglicher. »Oma erzählt Professor Marchbanks immer, ich sei nicht so gut wie mein Dad … na ja … ihr habt ja im St. Mungo gesehen, wie sie ist …«
    Neville blickte starr zu Boden. Harry, Ron und Hermine sahen sich an, wussten aber nicht, was sie sagen sollten. Es war das erste Mal, dass Neville offen ansprach, dass sie sich im Zaubererhospital getroffen hatten.
    Unterdessen war ein schwungvoller Schwarzmarkthandel mit Hilfsmitteln für Konzentration, geistige Beweglichkeit und Wachheit unter den Fünft- und Siebtklässlern aufgeblüht. Harry und Ron gerieten stark in Versuchung angesichts der Flasche mit Baruffios Gehirnelixier, die ihnen Eddie Carmichael, ein Sechstklässler aus Ravenclaw, anbot, der schwor, dass das Elixier allein verantwortlich sei für die neun »Ohnegleichen«- ZAG s, die er im vorigen Sommer geschafft hatte, und der ihnen gut einen halben Liter für nur zwölf Galleonen anbot. Ron versicherte Harry, er würde ihm seinen Anteil zurückzahlen, sobald er Hogwarts verlassen und eine Arbeit gefunden hätte, doch bevor sie den Handel abschließen konnten, hatte Hermine die Flasche von Carmichael beschlagnahmt und den Inhalt in ein Klo geschüttet.
    »Hermine, wir wollten das kaufen!«, schrie Ron.
    »Sei nicht blöd«, knurrte sie. »Da könntest du genauso gut Harold Dingles Drachenklauenpulver nehmen, mehr bräuchtest du nicht.«
    »Dingle hat Drachenklauenpulver?«, sagte Ron begierig.
    »Nicht mehr«, erwiderte Hermine. »Das hab ich auch beschlagnahmt. Das ganze Zeug wirkt doch eigentlich gar nicht.«
    »Drachenklauen wirken!«, sagte Ron. »Das soll unglaublich sein, bläst dein Hirn so richtig durch, und ein paar Stunden lang bist du furchtbar schlau – Hermine, lass mich ’ne Prise nehmen, komm schon, es kann nicht schaden –«
    »Dieses Zeug schon«, sagte Hermine grimmig. »Ich hab’s mir genauer angesehen, und in Wahrheit ist es getrockneter Doxymist.«
    Diese Mitteilung versetzte Harrys und Rons Verlangen nach Gehirnstimulanzien einen entschiedenen Dämpfer.
    In ihrer nächsten Verwandlungsstunde wurden ihnen die Terminpläne für ihre Prüfungen und die Einzelheiten des ZAG -Verfahrens mitgeteilt.
    »Wie Sie sehen können«, verkündete Professor McGonagall der Klasse, während sie die Tage und Uhrzeiten ihrer Prüfungen von der Tafel abschrieben, »verteilen sich Ihre ZAG s über zwei Wochen in Folge. Sie werden die theoretischen Arbeiten jeweils morgens absolvieren und die praktischen Prüfungen an den Nachmittagen. Ihre

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