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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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das schwierigste Fach überhaupt!«
    Niemand war so töricht zurückzufauchen, und so hatte sie keine Gelegenheit, ihre schlechte Laune an jemandem auszulassen, und musste sich damit bescheiden, ein paar Erstklässler zurechtzustutzen, weil sie im Gemeinschaftsraum zu laut gekichert hatten.
    Um Hagrid nicht zu enttäuschen, war Harry entschlossen, am Dienstag in Pflege magischer Geschöpfe gut abzuschneiden. Die praktische Prüfung fand am Nachmittag auf dem Rasen am Rand des Verbotenen Waldes statt, wo von ihnen verlangt wurde, den Knarl ausfindig zu machen, der zwischen einem Dutzend Igel versteckt war (die List bestand darin, allen nacheinander Milch anzubieten: Knarle, äußerst misstrauische Wesen, deren Kiele viele magische Eigenschaften hatten, hielten dies für einen Versuch, sie zu vergiften, und wurden meist rasend). Dann mussten sie den richtigen Umgang mit einem Bowtruckle vorführen, eine Feuerkrabbe füttern und ihre Behausung reinigen, ohne sich schwere Verbrennungen zuzuziehen, und aus einer großen Auswahl Futter benennen, was sie einem kranken Einhorn geben würden.
    Harry konnte sehen, dass Hagrid sie beklommen von seinem Hüttenfenster aus beobachtete. Als Harrys Prüferin, diesmal eine rundliche kleine Hexe, ihm zulächelte und sagte, er könne gehen, winkte Harry Hagrid flüchtig mit gereckten Daumen zu, ehe er zum Schloss zurückkehrte.
    Die theoretische Prüfung in Astronomie am Mittwochmorgen verlief einigermaßen gut. Harry war nicht überzeugt, dass er alle Jupitermonde richtig aufgeschrieben hatte, aber zumindest sicher, dass keiner von ihnen von einer Eischicht bedeckt war. Für die praktische Prüfung in Astronomie mussten sie bis zum Abend warten; am Nachmittag hatten sie stattdessen Wahrsagen.
    Selbst gemessen an Harrys ohnehin miserablem Stand in Wahrsagen lief das Examen sehr schlecht. Er hätte genauso gut versuchen können, bewegte Bilder auf dem Tisch zu sehen statt in der hartnäckig leeren Kristallkugel. Beim Teeblätterlesen verlor er völlig den Kopf und sagte, ihm scheine es ganz so, als würde Professor Marchbanks in Kürze einen rundlichen, düsteren, durchnässten Fremden treffen, und krönte das ganze Fiasko noch, indem er die Lebenslinie und die Kopflinie in ihrer Handfläche verwechselte und ihr mitteilte, dass sie eigentlich vorigen Dienstag hätte sterben sollen.
    »Was soll’s, war doch klar, dass wir das nie schaffen«, sagte Ron düster, als sie die Marmortreppe hochstiegen. Er hatte Harrys Laune gerade ein wenig aufgeheitert, indem er ihm erzählte, dass er dem Prüfer den hässlichen Mann mit einer Warze auf der Nase in seiner Kristallkugel genau geschildert hatte, um dann aufzublicken und festzustellen, dass er die Spiegelung des Prüfers beschrieben hatte.
    »Wir hätten dieses bescheuerte Fach gar nicht erst wählen sollen«, sagte Harry.
    »Immerhin können wir’s jetzt wenigstens abwählen.«
    »Genau«, sagte Harry. »Und müssen nicht mehr so tun, als ob es uns kümmert, was passiert, wenn Jupiter und Uranus sich zu sehr anfreunden.«
    »Und von nun an ist es mir schnuppe, ob meine Teeblätter Stirb, Ron, stirb sagen – ich werf sie einfach in den Mülleimer, wo sie hingehören.«
    Harry lachte. In diesem Moment kam Hermine hinter ihnen hergelaufen. Er hörte sofort auf, für den Fall, dass sein Lachen sie ärgern könnte.
    »Also, ich glaub, ich hab in Arithmantik ganz gut abgeschnitten«, sagte sie, und Harry und Ron seufzten vor Erleichterung. »Na dann, vor dem Abendessen ist gerade noch Zeit für einen kurzen Blick auf unsere Sternkarten …«
    Als sie um elf oben im Astronomieturm ankamen, war es eine perfekte Nacht fürs Sternegucken, wolkenlos und ruhig. Die Schlossgründe waren in silbriges Mondlicht getaucht und leichte Kälte lag in der Luft. Alle stellten ihre Teleskope auf, und auf Geheiß von Professor Marchbanks begannen sie, die leere Sternkarte auszufüllen, die sie bekommen hatten.
    Professor Marchbanks und Professor Tofty schlenderten zwischen ihnen umher und sahen zu, wie sie die genauen Positionen der Sterne und Planeten eintrugen, die sie beobachteten. Es herrschte Ruhe, nur das Rascheln des Pergaments, das gelegentliche Quietschen eines Teleskops, das auf seinem Stativ neu eingestellt wurde, und das Kritzeln der vielen Federn waren zu hören. Eine halbe Stunde verging, dann eine Stunde; die kleinen Quadrate aus gespiegeltem goldenem Licht, die unten am Boden flackerten, verschwanden allmählich, da die Lichter in den

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