Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
Vom Netzwerk:
schwerlich irgendwo ein Haus finden, das sicherer ist. Dumbledore ist der Geheimniswahrer des Ordens, weißt du – keiner kann das Hauptquartier finden, außer er erfährt von Dumbledore persönlich, wo es ist – diese Notiz, die Moody dir gestern Abend gezeigt hat, die war von Dumbledore …« Sirius lachte kurz und bellend auf. »Wenn meine Eltern sehen könnten, welchem Zweck das Haus jetzt dient … nun, das Porträt meiner Mutter wird dir eine ungefähre Vorstellung geben …«
    Er blickte einen Moment lang finster vor sich hin, dann seufzte er.
    »Ich hätte nichts dagegen, einfach mal rauszukommen und was Nützliches zu tun. Ich hab Dumbledore gefragt, ob ich dich zu deiner Anhörung begleiten kann – als Schnuffel natürlich –, dann könnte ich dich ein wenig moralisch unterstützen, was hältst du davon?«
    Harry hatte das Gefühl, als wäre sein Magen durch den staubigen Teppich gesackt. Seit dem gestrigen Abendessen hatte er nicht mehr an die Anhörung gedacht; vor Aufregung, wieder mit den Menschen zusammen zu sein, die er am liebsten mochte, und alles, was vorging, zu erfahren, hatte er diese Geschichte vollkommen vergessen. Bei Sirius’ Worten jedoch überfiel ihn wieder das drückende Gefühl der Angst.
    Er starrte Hermine und die Weasleys an, die mit Gusto ihre Sandwiches verschlangen, und überlegte, wie ihm zumute wäre, wenn sie ohne ihn nach Hogwarts zurückkehrten.
    »Mach dir keine Sorgen«, sagte Sirius. Harry sah auf und merkte, dass Sirius ihn beobachtet hatte. »Ich bin mir sicher, sie sprechen dich frei, da steht tatsächlich was im Internationalen Geheimhaltungsabkommen, wonach Zaubern erlaubt ist, wenn es darum geht, das eigene Leben zu retten.«
    »Aber wenn sie mich trotzdem rauswerfen«, sagte Harry leise, »kann ich dann hierher zurückkommen und bei dir leben?«
    Sirius lächelte traurig.
    »Wir werden sehen.«
    »Diese Anhörung würde mir viel leichter fallen, wenn ich wüsste, dass ich nicht zu den Dursleys zurückmüsste«, drängte Harry.
    »Die müssen ja richtig übel sein, wenn du lieber in diesem Haus wohnen würdest«, sagte Sirius düster.
    »Beeilt euch, ihr beiden, sonst ist das Essen alle«, rief Mrs Weasley.
    Sirius seufzte noch einmal schwer und warf einen finsteren Blick auf den Wandteppich, dann ging er mit Harry hinüber zu den anderen.
    Am Nachmittag, als sie die Vitrinen leer räumten, bemühte sich Harry nach Kräften, nicht an die Anhörung zu denken. Glücklicherweise verlangte diese Arbeit viel Konzentration, da etliche der in den Schränken aufbewahrten Gegenstände ihre verstaubten Fächer offenbar überhaupt nicht gern verließen. Sirius zog sich einen üblen Biss von einer silbernen Schnupftabaksdose zu; Sekunden später bildete sich auf der Haut seiner gebissenen Hand eine unansehnliche Kruste, ähnlich einem ledrigen braunen Handschuh.
    »Schon okay«, sagte er und musterte interessiert seine Hand, bevor er sachte mit seinem Zauberstab darauf klopfte und die Haut wieder normal werden ließ, »da muss Warzhautpulver drin sein.«
    Er warf die Dose in den Sack für den Müll aus den Schränken; Harry sah, wie George Sekunden später seine Hand sorgfältig mit einem Tuch umwickelte, sich die Dose schnappte und sie in seiner schon mit Doxys gefüllten Tasche verschwinden ließ.
    Sie fanden ein fies aussehendes silbernes Instrument, etwas wie eine vielgliedrige Pinzette, die, als Harry sie in die Hand nahm, wie eine Spinne an seinem Arm emporkrabbelte und versuchte, seine Haut zu durchstechen. Sirius packte sie und zerquetschte sie mit einem schweren Buch namens Noblesse der Natur: Eine Genealogie der Zauberei . Außerdem gab es eine Spieldose, die, wenn man sie aufgezogen hatte, eine leicht unheimliche, klingelnde Melodie hören ließ, bei der sie alle spürten, dass sie merkwürdig schwach und schläfrig wurden, bis Ginny sich ein Herz fasste und den Deckel zuschlug; ein schweres Medaillon, das keiner von ihnen öffnen konnte; eine Reihe alter Siegelstempel; schließlich, in einem verstaubten Karton, einen Merlinorden erster Klasse, verliehen an Sirius’ Großvater für »Verdienste um das Ministerium«.
    »Soll heißen, er hat ihnen eine Menge Gold zukommen lassen«, sagte Sirius verächtlich und warf die Medaille in den Müllsack.
    Mehrmals schlich sich Kreacher herein und wollte unter seinem Lendenschurz Gegenstände davonschmuggeln, und jedes Mal wenn sie ihn ertappten, murmelte er schreckliche Flüche. Als Sirius einen großen Goldring mit dem

Weitere Kostenlose Bücher