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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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sähe, oh, was würde sie sagen –«
    »Nenn sie nicht Schlammblut!«, sagten Ron und Ginny gleichzeitig und sehr zornig.
    »Ist ja schon gut«, flüsterte Hermine, »er ist nicht bei Verstand, er weiß nicht, was er –«
    »Lüg dir nicht in die Tasche, Hermine, er weiß genau, was er redet«, entgegnete Fred und musterte Kreacher mit großer Abneigung.
    Die Augen auf Harry geheftet, murmelte Kreacher weiter.
    »Ist das wahr? Ist es Harry Potter? Kreacher kann die Narbe sehen, es muss wahr sein, das ist der Junge, der den Dunklen Lord aufhielt, Kreacher fragt sich, wie er das geschafft hat –«
    »Das fragen wir uns alle, Kreacher«, bemerkte Fred.
    »Was willst du eigentlich?«, fragte George.
    Kreachers riesige Augen zuckten zu George hinüber.
    »Kreacher putzt gerade«, sagte er ausweichend.
    »Wer’s glaubt«, ertönte eine Stimme hinter Harry.
    Sirius war zurück; von der Tür her funkelte er den Elfen an. Der Lärm in der Halle war abgeflaut; vielleicht hatten Mrs Weasley und Mundungus ihren Streit hinunter in die Küche verlegt. Beim Anblick von Sirius machte Kreacher eine lächerlich tiefe Verbeugung und drückte seine Schnauzennase auf dem Boden platt.
    »Steh aufrecht«, fuhr ihn Sirius unwirsch an. »Nun, was führst du im Schilde?«
    »Kreacher putzt gerade«, wiederholte der Elf. »Kreacher lebt einzig, um dem fürnehmen Haus der Blacks zu dienen –«
    »Und das wird jeden Tag schwärzer, es ist dreckig«, sagte Sirius.
    »Der Herr beliebte immer schon gern zu scherzen«, sagte Kreacher, verbeugte sich erneut und fuhr halblaut fort: »Der Herr war ein gemeines, undankbares Schwein, das Herz seiner Mutter hat er gebrochen –«
    »Meine Mutter hatte kein Herz, Kreacher«, fauchte Sirius. »Sie hat sich aus purer Bosheit am Leben erhalten.«
    Kreacher verbeugte sich erneut, während er sprach.
    »Was immer der Herr sagt«, murmelte er aufgeregt. »Der Herr ist nicht würdig, den Schlamm von den Stiefeln seiner Mutter zu wischen, o meine arme Herrin, was würde sie sagen, wenn sie sähe, dass Kreacher ihm dient, wie sie ihn hasste, welche Enttäuschung er war –«
    »Ich hab dich gefragt, was du im Schilde führst«, sagte Sirius kühl. »Jedes Mal wenn du auftauchst und so tust, als würdest du putzen, schmuggelst du irgendwas in dein Zimmer, damit wir es nicht wegwerfen können.«
    »Kreacher würde niemals etwas von seinem angestammten Platz im Hause seines Herrn entfernen«, sagte der Elf und fügte hastig murmelnd hinzu: »Die Herrin würde Kreacher nie vergeben, wenn der Wandteppich rausgeworfen würde, seit sieben Jahrhunderten ist er im Besitz der Familie, Kreacher muss ihn retten, Kreacher wird nicht zulassen, dass der Herr und die Blutsverräter und die Bälger ihn zerstören –«
    »Hab ich’s mir doch gedacht«, sagte Sirius und warf einen verächtlichen Blick auf die Wand gegenüber. »Dem wird sie auch einen Dauerklebefluch auf den Rücken gehext haben, da hab ich keinen Zweifel, aber wenn ich den loswerden kann, wird mich nichts davon abhalten. Und nun geh, Kreacher.«
    Kreacher wagte es anscheinend nicht, einen direkten Befehl zu verweigern; doch der Blick, mit dem er Sirius bedachte, als er an ihm vorbei hinausschlurfte, war voll tiefster Verachtung, und den ganzen Weg hinaus murmelte er vor sich hin.
    »– kommt aus Askaban zurück und kommandiert Kreacher herum, o meine arme Herrin, was würde sie sagen, wenn sie das Haus jetzt sähe, Abschaum lebt nun hier, ihre Schätze sind hinausgeworfen, sie hat geschworen, dass er kein Sohn von ihr war, und er ist zurück, es heißt, er sei auch ein Mörder –«
    »Nur weiter so, dann werd ich tatsächlich noch zum Mörder!«, sagte Sirius gereizt und schlug die Tür hinter dem Elfen zu.
    »Sirius, er ist nicht bei Verstand«, flehte Hermine, »ich glaube nicht, dass ihm klar ist, dass wir ihn hören können.«
    »Er war zu lange allein«, sagte Sirius, »hat verrückte Befehle vom Porträt meiner Mutter bekommen und mit sich selbst geredet, aber er war immer schon ein mieser kleiner –«
    »Du könntest ihm doch einfach die Freiheit geben«, sagte Hermine hoffnungsvoll, »vielleicht –«
    »Wir können ihn nicht in die Freiheit entlassen, er weiß zu viel über den Orden«, sagte Sirius kurz angebunden. »Und außerdem würde ihn der Schock umbringen. Schlag ihm doch mal vor, dieses Haus zu verlassen, und sieh dir an, wie er das aufnimmt.«
    Sirius ging auf die andere Seite des Salons, wo der kostbare Teppich, den Kreacher hatte

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