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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Mutter … hat einen Ministeriumserlass durchzusetzen versucht, der die Muggeljagd legalisieren sollte … und die liebe Tante Elladora … sie hat die Familientradition begründet, Hauselfen zu köpfen, wenn sie zu alt wurden, um Teetabletts zu tragen … natürlich, jedes Mal wenn die Familie jemand halbwegs Anständigen hervorbrachte, wurde er oder sie verstoßen. Wie ich sehe, ist Tonks nicht hier drauf. Vielleicht nimmt Kreacher deshalb keine Befehle von ihr entgegen – er sollte eigentlich alles tun, was ein Mitglied der Familie von ihm verlangt –«
    »Du und Tonks, ihr seid verwandt?«, fragte Harry überrascht.
    »Oh, ja, ihre Mutter Andromeda war meine Lieblingscousine«, sagte Sirius und musterte den Wandbehang mit prüfendem Blick. »Nein, Andromeda ist auch nicht drauf, sieh –«
    Er deutete auf ein weiteres kleines rundes Brandloch zwischen zwei Namen, Bellatrix und Narzissa.
    »Andromedas Schwestern sind noch da, weil sie wunderbare, respektable Reinblutehen eingegangen sind, aber Andromeda hat einen Muggelstämmigen geheiratet, Ted Tonks, also –«
    Sirius machte eine Geste, als würde er den Teppich mit dem Zauberstab in die Luft jagen, und lachte säuerlich. Harry allerdings lachte nicht; er starrte gebannt auf die Namen rechts von Andromedas Brandloch. Eine gestickte goldene Doppellinie verband Narzissa Black mit Lucius Malfoy und eine einfache senkrechte Linie führte von ihren Namen zu dem Namen Draco.
    »Du bist mit den Malfoys verwandt!«
    »Die reinblütigen Familien sind alle miteinander verwandt!«, sagte Sirius. »Wenn du deine Söhne und Töchter nur Reinblüter heiraten lässt, ist die Auswahl sehr beschränkt; es gibt kaum noch welche von uns. Molly ist eine angeheiratete Tante von mir und Arthur ist so was wie mein Onkel zweiten Grades. Aber es hat keinen Sinn, hier nach ihnen zu suchen – wenn es je eine Bande von Blutsverrätern gab, dann waren es die Weasleys.«
    Doch Harry blickte jetzt auf den Namen links von Andromedas Brandloch: Bellatrix Black, durch eine Doppellinie verbunden mit Rodolphus Lestrange.
    »Lestrange …«, sagte Harry laut. Der Name rührte an etwas in seinem Gedächtnis; er kannte ihn von irgendwoher, doch momentan konnte er nicht sagen, woher, obwohl ihn bei dem Namen ein eigenartiges, kribbelndes Gefühl in seiner Magengrube beschlich.
    »Sie sitzen in Askaban«, sagte Sirius schroff.
    Harry blickte ihn neugierig an.
    »Bellatrix und ihr Mann Rodolphus kamen zusammen mit Barty Crouch junior rein«, sagte Sirius mit unvermindert schroffer Stimme. »Rodolphus’ Bruder Rabastan war auch dabei.«
    Jetzt erinnerte sich Harry. Er hatte Bellatrix Lestrange in Dumbledores Denkarium gesehen, der seltsamen Apparatur, in der Gedanken und Erinnerungen gespeichert werden konnten: eine große schwarzhaarige Frau mit schweren Augenlidern, die vor Gericht gestanden und ihre unverbrüchliche Treue zu Lord Voldemort verkündet hatte, ihren Stolz, dass sie ihn nach seinem Sturz zu finden versucht hatte, und ihre Überzeugung, dass sie eines Tages für ihre Treue belohnt werden würde.
    »Du hast nie gesagt, dass sie deine –«
    »Spielt es eine Rolle, dass sie meine Cousine ist?«, fragte Sirius knapp. »Für mich ist das nicht meine Familie. Sie jedenfalls gehört bestimmt nicht dazu. Ich hab sie nicht mehr gesehen, seit ich so alt war wie du, nur einmal, als sie nach Askaban kam, habe ich einen kurzen Blick auf sie geworfen. Glaubst du, ich bin stolz auf eine solche Verwandte?«
    »Tut mir leid«, sagte Harry rasch, »ich hab’s nicht so gemeint – ich war nur überrascht, das ist alles –«
    »Schon gut, du brauchst dich nicht zu entschuldigen«, murmelte Sirius. Die Hände tief in den Taschen, wandte er sich von dem Wandteppich ab. »Mir behagt es nicht, wieder hier zu sein«, sagte er und starrte in den Salon. »Ich hätte nie gedacht, dass ich noch einmal in diesem Haus festsitzen würde.«
    Harry verstand ihn nur zu gut. Er wusste, wie er sich fühlen würde, wenn er erwachsen wäre und glaubte, dem Ligusterweg Nummer vier für immer entronnen zu sein, und dann zurückkehren und dort wieder leben müsste.
    »Als Hauptquartier ist es natürlich ideal«, sagte Sirius. »Mein Vater hat, als er hier lebte, jede Sicherheitsvorkehrung ins Haus eingebaut, die die Zaubererwelt kennt. Es ist unaufspürbar, also können die Muggel nie mal eben vorbeischauen – als ob sie das je wollten –, und jetzt, da Dumbledore noch seinen Schutz hinzugefügt hat, könntest du

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