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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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laute Würgegeräusche, doch Mrs Weasley beachtete sie nicht; die Arme fest um Rons Hals geschlungen, küsste sie ihm das Gesicht ab, das inzwischen ein leuchtenderes Scharlachrot angenommen hatte als sein Abzeichen.
    »Mum … nicht … Mum, ist ja schon gut …«, murmelte er und versuchte sich von ihr zu lösen.
    Sie ließ von ihm ab. »Nun, was soll es sein?«, sagte sie atemlos. »Percy haben wir eine Eule geschenkt, aber du hast natürlich schon eine.«
    »W-was meinst du?«, fragte Ron und sah drein, als würde er seinen Ohren nicht trauen.
    »Dafür musst du doch eine Belohnung kriegen!«, sagte Mrs Weasley liebevoll. »Wie wär’s mit einer hübschen neuen Garnitur Festumhänge?«
    »Wir haben ihm schon was in der Richtung gekauft«, sagte Fred säuerlich und sah aus, als würde er diese Großzügigkeit aufrichtig bedauern.
    »Oder einen neuen Kessel, Charlies alter rostet ja durch, oder eine neue Ratte, du hast doch Krätze immer so gemocht –«
    »Mum«, sagte Ron hoffnungsvoll, »kann ich einen neuen Besen haben?«
    Mrs Weasleys Gesicht fiel ein wenig ein; Besen waren teuer.
    »Keinen wirklich guten!«, fügte Ron hastig hinzu. »Nur – nur einen neuen – zur Abwechslung mal …«
    Mrs Weasley zögerte, dann lächelte sie.
    »Natürlich … nun, ich beeil mich besser, wenn ich dir noch einen Besen kaufen soll. Wir sehen uns dann alle später … der kleine Ronnie, ein Vertrauensschüler! Und vergesst nicht, eure Koffer zu packen … Vertrauensschüler … oh, ich bin ganz hibbelig!«
    Sie gab Ron noch einen Kuss auf die Wange, schniefte laut und wuselte hinaus.
    Fred und George tauschten Blicke.
    »Es macht dir doch nichts aus, wenn wir dich nicht küssen, Ron?«, erkundigte sich Fred in gespielt besorgtem Tonfall.
    »Wir könnten einen Knicks machen, wenn du magst«, sagte George.
    »Ach, haltet die Klappe«, erwiderte Ron und blickte sie finster an.
    »Und wenn nicht?«, sagte Fred und ein böses Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit. »Willst du uns Strafarbeiten verpassen?«
    »Würd ja gern mal sehen, wie er’s versucht«, kiekste George.
    »Das könnte er, seht euch vor!«, erregte sich Hermine.
    Fred und George prusteten los und Ron murmelte: »Lass gut sein, Hermine.«
    »In Zukunft müssen wir aber aufpassen, George«, sagte Fred und tat, als würde er zittern, »wenn die beiden hinter uns her sind …«
    »Ja, sieht so aus, als wäre unsere kriminelle Karriere endlich vorbei«, sagte George kopfschüttelnd.
    Und mit einem lauten Knall disapparierten die Zwillinge.
    »Diese beiden!«, sagte Hermine zornig und starrte an die Decke, durch die sie Fred und George jetzt im Zimmer oben dröhnend lachen hören konnten. »Mach dir nichts draus, Ron, die sind nur eifersüchtig!«
    »Das glaub ich nicht«, entgegnete Ron mit zweifelnder Miene und blickte ebenfalls zur Decke. »Die haben immer gesagt, nur Vollidioten werden Vertrauensschüler … aber immerhin«, fügte er ein wenig besser gelaunt hinzu, »haben sie auch nie einen neuen Besen gekriegt! Wenn ich nur mit Mum gehen und selbst aussuchen könnte … einen Nimbus wird sie sich nie leisten können, aber es gibt einen neuen Sauberwisch, der wär klasse … ja, ich glaub, ich geh und sag ihr, ich hätte gern den Sauberwisch, nur damit sie Bescheid weiß …«
    Er flitzte aus dem Zimmer und ließ Harry und Hermine allein.
    Aus irgendeinem Grund war Harry nicht danach zumute, Hermine anzusehen. Er drehte sich zum Bett um, nahm den Stapel sauberer Umhänge, den Mrs Weasley dort abgelegt hatte, und ging durchs Zimmer zu seinem Koffer.
    »Harry«, sagte Hermine vorsichtig.
    »Toll, Hermine«, sagte Harry, so buttrig, dass es gar nicht nach ihm klang, und immer noch, ohne sie anzusehen, fügte er hinzu: »Hervorragend. Vertrauensschülerin. Großartig.«
    »Danke«, sagte Hermine. »Ähm – Harry – könnte ich mir Hedwig ausleihen, damit ich es Mum und Dad schreiben kann? Die werden sich echt freuen – immerhin, Vertrauensschülerin ist etwas, das sie verstehen können.«
    »Ja klar, kein Problem«, sagte Harry, immer noch mit der buttrigen Stimme, die nicht nach seiner klang. »Nimm sie nur!«
    Er beugte sich über seinen Koffer, legte die Umhänge hinein und tat so, als würde er nach etwas stöbern, während Hermine hinüber zum Schrank ging und Hedwig herunterrief. Einige Augenblicke vergingen; Harry hörte die Tür gehen, blieb aber vornübergebeugt stehen und lauschte. Alles, was er nun hören konnte, waren das leere Bild an der

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