Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harry Potter und der Stein der Weisen

Harry Potter und der Stein der Weisen

Titel: Harry Potter und der Stein der Weisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
Vom Netzwerk:
es etwas Grauenhaftes ist, ein Einhorn abzuschlachten«, sagte Firenze. »Nur jemand, der nichts zu verlieren und alles zu gewinnen hat, könnte ein solches Verbrechen begehen. Das Blut eines Einhorns wird ihn am Leben halten, selbst wenn er nur eine Handbreit vom Tod entfernt ist – doch zu einem schrecklichen Preis. Er hat etwas Reines und Schutzloses gemeuchelt, um sich selbst zu retten, aber nun hat er nur noch ein halbes Leben, ein verfluchtes, von dem Augenblick an, da das Blut seine Lippen berührt.«
    Harry blickte starr auf Firenzes Hinterkopf, der im Mondlicht silbern gesprenkelt war.
    »Aber wer könnte so verzweifelt sein?«, fragte er sich laut. »Wenn man für immer verflucht ist, dann ist der Tod doch besser, oder?«
    »Das ist wahr«, stimmte Firenze zu, »außer wenn man nur lange genug leben muss, um noch etwas anderes zu trinken – etwas, das einem alle Stärke und Macht zurückbringt – etwas, das bewirkt, dass man nie sterben wird. Mr Potter, wissen Sie, was in diesem Augenblick in der Schule versteckt ist?«
    »Der Stein der Weisen! Natürlich – das Lebenselixier! Aber ich verstehe nicht, wer –«
    »Können Sie sich niemanden denken, der seit Jahren darauf wartet, an die Macht zurückzukehren, der sich ans Leben klammert und auf seine Chance lauert?«
    Es war, als hätte sich plötzlich eine eiserne Faust um Harrys Herz geschlossen. Über dem Rascheln der Bäume schien er noch einmal zu hören, was Hagrid gesagt hatte in jener Nacht, da sie sich kennen gelernt hatten: »Manche sagen, er sei gestorben. Stuss, wenn du mich fragst. Weiß nicht, ob er noch genug Menschliches in sich hatte, um sterben zu können.«
    »Meinen Sie«, sagte Harry mit krächzender Stimme, »das war Vol –«
    »Harry! Harry, geht’s dir gut?«
    Hermine rannte den Pfad entlang auf sie zu, Hagrid keuchte hinter ihr her.
    »Mir geht’s gut«, sagte Harry, ohne recht zu wissen, was er sagte. »Das Einhorn ist tot, Hagrid, es liegt dort hinten auf der Lichtung.«
    »Ich werde Sie nun verlassen«, murmelte Firenze, als Hagrid davoneilte, um das Einhorn zu untersuchen. »Sie sind jetzt sicher.«
    Harry glitt von seinem Rücken herunter.
    »Viel Glück, Harry Potter«, sagte Firenze. »Die Planeten wurden schon einige Male falsch gedeutet, selbst von Zentauren. Ich hoffe, diesmal ist es genauso.«
    Er wandte sich um und verschwand in leichtem Galopp in den Tiefen des Waldes, einen zitternden Harry hinter sich zurücklassend.
    Ron, der auf ihre Rückkehr hatte warten wollen, war im Gemeinschaftsraum eingenickt. Während Harry ihn unsanft wachrüttelte, rief er etwas über Quidditch-Fouls. Nach wenigen Augenblicken freilich war er hellwach, als Harry ihm und Hermine zu erzählen begann, was im Wald geschehen war.
    Harry konnte nicht ruhig sitzen. Er schritt vor dem Feuer auf und ab. Noch immer zitterte er.
    »Snape will den Stein für Voldemort … und Voldemort wartet draußen im Wald … und die ganze Zeit über haben wir geglaubt, Snape wolle nur reich werden …«
    »Hör auf, den Namen zu nennen!«, sagte Ron in einem angstdurchtränkten Flüstern, als glaubte er, Voldemort könnte sie belauschen.
    Harry hörte ihn nicht.
    »Firenze hat mich gerettet, aber er hätte es eigentlich nicht tun dürfen … Bane war wütend deswegen … er hat etwas gesagt von Einmischung in die Offenbarung der Planeten … Sie müssen wohl zeigen, dass Voldemort zurückkommt … Bane denkt, Firenze hätte Voldemort nicht daran hindern dürfen, mich zu töten … Ich glaube, das steht auch in den Sternen.«
    »Hörst du endlich auf, diesen Namen zu nennen!« , zischte Ron.
    »Wir müssen also nur darauf warten, dass Snape den Stein stiehlt«, fuhr Harry in fieberhafter Aufregung fort, »dann kann Voldemort kommen und mich erledigen … Nun, ich denke, Bane würde glücklich darüber sein.«
    Hermine sah verängstigt aus, doch sie hatte ein Wort des Trosts.
    »Harry, alle sagen, Dumbledore sei der Einzige, vor dem Du-weißt-schon-wer je Angst hatte. Mit Dumbledore in der Nähe wird dich Du-weißt-schon-wer nicht anrühren. Und außerdem, wer sagt eigentlich, dass die Zentauren Recht haben? Das klingt für mich wie Wahrsagerei, und Professor McGonagall sagt, das sei ein sehr ungenauer Ableger der Zauberei.«
    Der Himmel war schon hell, als ihr Gespräch verstummte. Erschöpft gingen sie zu Bett, der Hals tat ihnen weh. Doch die Überraschungen der Nacht waren noch nicht vorbei.
    Als Harry seine Bettdecke zurückzog, fand er darunter, fein

Weitere Kostenlose Bücher