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Harry Potter und der Stein der Weisen

Harry Potter und der Stein der Weisen

Titel: Harry Potter und der Stein der Weisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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hatte – etwas Wichtiges. Er versuchte es den andern zu erklären, doch Hermine meinte: »Das sind nur die Prüfungen. Gestern Nacht bin ich aufgewacht und war schon halb durch meine Aufzeichnungen über Verwandlungskunst, bis mir einfiel, dass wir das schon hinter uns haben.«
    Harry war sich jedoch ganz sicher, dass dieses beunruhigende Gefühl nichts mit dem Schulstoff zu tun hatte. Seine Augen folgten einer Eule, die mit einem Brief im Schnabel am hellblauen Himmel hinüber zur Schule flatterte. Hagrid war der Einzige, der ihm je Briefe schickte. Hagrid würde Dumbledore nie verraten. Hagrid würde nie jemandem erzählen, wie man an Fluffy vorbeikam … nie … aber –
    Plötzlich sprang Harry auf die Beine
    »Wo willst du hin?«, sagte Ron schläfrig.
    »Mir ist eben was eingefallen«, sagte Harry. Er war bleich geworden. »Wir müssen zu Hagrid, und zwar gleich.«
    »Warum?«, keuchte Hermine, mühsam Schritt haltend.
    »Findest du es nicht ein wenig merkwürdig«, sagte Harry, den grasbewachsenen Abhang emporhastend, »dass Hagrid sich nichts sehnlicher wünscht als einen Drachen und dann überraschend ein Fremder auftaucht, der zufällig gerade ein Ei in der Tasche hat? Wie viele Leute laufen mit Dracheneiern herum, wo es doch gegen das Zauberergesetz ist? Ein Glück, dass er Hagrid gefunden hat. Warum hab ich das nicht schon vorher gesehen?«
    »Worauf willst du hinaus?«, fragte Ron, doch Harry, der jetzt über das Schlossgelände zum Wald hinüberrannte, antwortete nicht.
    Hagrid saß in einem Lehnstuhl vor seiner Hütte, die Ärmel und Hosenbeine hochgerollt; über eine große Schüssel gebeugt enthülste er Erbsen.
    »Hallooh«, sagte er lächelnd. »Fertig mit den Prüfungen? Wollt ihr was trinken?«
    »Ja, bitte«, sagte Ron, doch Harry schnitt ihm das Wort ab.
    »Nein, keine Zeit, Hagrid, ich muss dich was fragen. Erinnerst du dich noch an die Nacht, in der du Norbert gewonnen hast? Wie sah der Fremde aus, mit dem du Karten gespielt hast?«
    »Weiß nicht«, sagte Hagrid lässig, »er wollte seinen Kapuzenmantel nicht ablegen.«
    Er sah, wie verdutzt die drei waren, und hob die Augenbrauen.
    »Das ist nicht so ungewöhnlich, da gibt’s ’ne Menge seltsames Volk im Eberkopf – das ist einer von den Pubs unten im Dorf. Hätt ’n Drachenhändler sein können, oder? Sein Gesicht hab ich nicht gesehen, er hat seine Kapuze aufbehalten.«
    Harry ließ sich langsam neben der Erbsenschüssel zu Boden sinken.
    »Worüber habt ihr gesprochen, Hagrid? Hast du zufällig Hogwarts erwähnt?«
    »Könnte mal vorgekommen sein«, sagte Hagrid und runzelte die Stirn, während er sich zu erinnern versuchte. »Ja … er hat mich gefragt, was ich mache, und ich hab ihm gesagt, ich sei Wildhüter hier … Er wollte hören, um was für Tiere ich mich kümmere … also hab ich’s ihm gesagt … und auch, dass ich immer gerne einen Drachen haben wollte … und dann … ich weiß nicht mehr genau, weil er mir ständig was zu trinken spendiert hat … Wartet mal … ja, dann hat er gesagt, er hätte ein Drachenei und wir könnten darum spielen, Karten, wenn ich wollte … aber er müsse sicher sein, dass ich damit umgehen könne, er wolle es nur in gute Hände abgeben … Also hab ich ihm gesagt, im Vergleich zu Fluffy wär ein Drache doch ein Kinderspiel …«
    »Und schien er … schien er sich für Fluffy zu interessieren?«, fragte Harry mit angestrengt ruhiger Stimme.
    »Nun – ja – wie viele dreiköpfige Hunde trifft man schon, selbst um Hogwarts herum? Also hab ich ihm gesagt, Fluffy ist ein Schoßhündchen, wenn man weiß, wie man ihn beruhigt, spiel ihm einfach ’n wenig Musik vor, und er wird auf der Stelle einschlafen –«
    Plötzlich trat Entsetzen auf Hagrids Gesicht.
    »Das hätt ich euch nicht sagen sollen!«, sprudelte er hervor. »Vergesst es! Hei – wo lauft ihr hin?«
    Harry, Ron und Hermine sprachen kein Wort miteinander, bis sie in der Eingangshalle ankamen, die nach dem sonnendurchfluteten Schlosshof sehr kalt und düster wirkte.
    »Wir müssen zu Dumbledore«, sagte Harry. »Hagrid hat diesem Fremden gesagt, wie man an Fluffy vorbeikommt, und unter diesem Mantel war entweder Snape oder Voldemort – es muss ganz leicht gewesen sein, sobald er Hagrid betrunken gemacht hat. Ich kann nur hoffen, dass Dumbledore uns glaubt. Firenze hilft uns vielleicht, wenn Bane ihn nicht daran hindert. Wo ist eigentlich Dumbledores Arbeitszimmer?«
    Sie sahen sich um, als hofften sie, ein Schild zu sehen, das

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