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Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Titel: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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hob erneut die Brauen.
    »Ja, selbstverständlich.«
    »Aber, Mr Lovegood«, sagte Hermine, und Harry konnte hören, wie ihre Beherrschung zu bröckeln begann, »Mr Lovegood, Sie können doch unmöglich glauben, dass –?«
    »Luna hat mir alles über Sie erzählt, junge Dame«, sagte Xenophilius, »Sie sind, wie ich daraus schließe, nicht unintelligent, aber unangenehm engstirnig. Kleinmütig. Vernagelt.«
    »Vielleicht solltest du den Hut da mal anprobieren, Hermine«, sagte Ron und nickte zu der lächerlichen Kopfbedeckung hinüber. Seine Stimme bebte vor Anstrengung, nicht loszulachen.
    »Mr Lovegood«, fing Hermine erneut an. »Wir wissen alle, dass es solche Dinge wie Tarnumhänge gibt. Sie sind selten, aber sie existieren. Trotzdem –«
    »Ah, aber bei dem dritten Heiligtum handelt es sich um einen Umhang, der wirklich unsichtbar macht, Miss Granger! Soll heißen, es ist kein Reiseumhang, auf dem ein Desillusionierungszauber liegt oder der einen Blendzauber trägt oder aber aus dem Haar eines Demiguise gewoben ist, einer, der einen anfänglich verbirgt, doch mit den Jahren die Wirkung verliert, bis er schließlich undurchsichtig wird. Wir reden über einen Umhang, der seinen Träger wirklich und wahrhaftig vollkommen unsichtbar macht und ewig haltbar ist, der dauerhaft und unaufspürbar verbirgt, welchen Zaubern er auch ausgesetzt sein mag. Wie viele Umhänge dieser Art haben Sie je gesehen, Miss Granger?«
    Hermine öffnete den Mund, um zu antworten, dann schloss sie ihn wieder und sah verwirrter aus denn je. Sie, Harry und Ron warfen sich Blicke zu, und Harry wusste, dass sie alle dasselbe dachten. Wie es der Zufall wollte, war ein Umhang von genau der Art, wie sie Xenophilius gerade beschrieben hatte, just in diesem Moment hier im Raum.
    »Eben«, sagte Xenophilius, als ob er sie alle mit einer vernünftigen Beweisführung geschlagen hätte. »Keiner von Ihnen hat je so etwas gesehen. Der Besitzer wäre unermesslich reich, nicht wahr?«
    Er blickte wieder aus dem Fenster. Der Himmel hatte sich hauchzart rosa gefärbt.
    »Also gut«, sagte Hermine befremdet. »Sagen wir, der Tarnumhang existiert … was ist mit dem Stein, Mr Lovegood? Dem Gegenstand, den Sie den Stein der Auferstehung nennen?«
    »Was soll damit sein?«
    »Nun, den kann es doch unmöglich geben?«
    »Beweisen Sie, dass es ihn nicht gibt«, sagte Xenophilius.
    Hermine blickte empört.
    »Aber das ist – Verzeihung, aber das ist vollkommen lächerlich! Wie kann ich denn jemals beweisen, dass er nicht existiert? Erwarten Sie, dass ich – dass ich sämtliche Kieselsteine der Welt einsammle und sie prüfe? Ich meine, man könnte von allem behaupten, dass es existiert, aus dem einzigen Grund, dass niemand bewiesen hat, dass es nicht existiert.«
    »Ja, könnte man«, sagte Xenophilius. »Es freut mich zu sehen, dass Sie sich ein wenig aufgeschlossen zeigen.«
    »Und der Elderstab«, sagte Harry rasch, ehe Hermine etwas erwidern konnte, »glauben Sie, dass es den auch gibt?«
    »Oh, nun, in diesem Fall haben wir eine Fülle von Beweisen«, sagte Xenophilius. »Der Elderstab ist das Heiligtum, das sich am leichtesten aufspüren lässt, wegen der Art und Weise, wie er seinen Besitzer wechselt.«
    »Und wie geht das vor sich?«, fragte Harry.
    »Jeder, der den Zauberstab besitzen will, muss ihn dem vorherigen Eigentümer entwenden, wenn er sein wahrer Meister sein will«, sagte Xenophilius. »Gewiss haben Sie davon gehört, wie der Zauberstab an Egbert den Ungeheuerlichen ging, nachdem er Emmerich den Bösen gemeuchelt hatte? Wie Godelot in seinem eigenen Keller starb, nachdem sein Sohn Hereward ihm den Zauberstab abgenommen hatte? Oder von dem schrecklichen Loxias, der den Zauberstab von Barnabas Deverill nahm, den er getötet hatte? Die blutige Spur des Elderstabs zieht sich durch die Annalen der Zaubereigeschichte.«
    Harry warf einen Blick auf Hermine. Sie sah Xenophilius missmutig an, widersprach ihm aber nicht.
    »Und wo, glauben Sie, ist der Elderstab jetzt?«, fragte Ron.
    »Herrje, wer weiß das schon?«, sagte Xenophilius, während er aus dem Fenster starrte. »Wer weiß, wo der Elderstab verborgen ist? Die Spur verliert sich mit Arcus und Livius. Wer kann sagen, welcher von den beiden tatsächlich Loxias besiegte und welcher den Zauberstab nahm? Und wer kann sagen, wer wiederum sie besiegt haben könnte? Die Geschichte verrät es uns leider nicht.«
    Stille trat ein. Schließlich fragte Hermine steif: »Mr Lovegood, hat die Familie

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