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Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Titel: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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ohne dass ihn der Tod verfolgte. Und der Tod übergab ihm, höchst widerwillig, seinen eigenen Umhang, der unsichtbar machte.«
    »Der Tod hat einen Tarnumhang?«, unterbrach Harry erneut.
    »Damit er sich an die Leute ranpirschen kann«, sagte Ron. »Manchmal langweilt es ihn, auf sie zuzurennen und mit den Armen zu fuchteln und zu kreischen … Verzeihung, Hermine.«
    »Nun trat der Tod beiseite und erlaubte den drei Brüdern, ihre Reise fortzusetzen, und dies taten sie und sprachen voller Staunen über das Abenteuer, das sie erlebt hatten, und bewunderten die Geschenke des Todes.
    Bald darauf trennten sich die Brüder und ein jeder ging seines Weges.
    Der erste Bruder war über eine Woche auf Wanderschaft, als er in ein fernes Dorf gelangte, wo er sich einen anderen Zauberer suchte, mit dem er einen Streit begann. Natürlich konnte er mit dem Elderstab als Waffe in dem Duell, das darauf folgte, nur gewinnen. Der älteste Bruder ließ seinen Gegner tot auf der Erde liegen und begab sich in ein Wirtshaus, wo er lautstark mit dem mächtigen Zauberstab prahlte, den er dem Tod selber entrissen habe und der ihn unbesiegbar mache.
    Noch in derselben Nacht schlich sich ein anderer Zauberer an den ältesten Bruder heran, der trunken vom Wein auf seinem Bett lag. Der Dieb nahm den Zauberstab und schnitt dem ältesten Bruder obendrein die Kehle durch.
    Und so machte der Tod sich den ersten Bruder zu eigen.
    Unterdessen wanderte der zweite Bruder nach Hause, wo er allein lebte. Hier nahm er den Stein hervor, der die Macht hatte, die Toten zurückzurufen, und drehte ihn drei Mal in der Hand. Zu seiner Verwunderung und Freude erschien vor ihm sogleich die Gestalt jenes Mädchens, das er einst hatte heiraten wollen, ehe sie vorzeitig gestorben war.
    Doch sie war traurig und kühl, wie durch einen Schleier von ihm getrennt. Obgleich sie in die Welt der Sterblichen zurückgekehrt war, gehörte sie in Wahrheit nicht dorthin und litt. Schließlich wurde der zweite Bruder wahnsinnig vor unerfüllbarer Sehnsucht, und er tötete sich, um wirklich bei ihr zu sein.
    Und so machte der Tod sich den zweiten Bruder zu eigen.
    Doch obwohl der Tod viele Jahre lang nach dem dritten Bruder suchte, konnte er ihn niemals finden. Erst als der jüngste Bruder ein hohes Alter erreicht hatte, legte er schließlich den Umhang ab, der unsichtbar machte, und schenkte ihn seinem Sohn. Und dann hieß er den Tod als alten Freund willkommen und ging freudig mit ihm, und ebenbürtig verließen sie dieses Leben.«
    Hermine schloss das Buch. Es dauerte eine kleine Weile, bis Xenophilius zu bemerken schien, dass sie aufgehört hatte zu lesen, dann wandte er seinen Blick vom Fenster ab und sagte: »Nun, das sind sie.«
    »Wie bitte?«, sagte Hermine und klang verwirrt.
    »Das sind die Heiligtümer des Todes«, sagte Xenophilius.
    Er nahm eine Feder von einem vollgepackten Tisch an seiner Seite und zupfte ein Stückchen Pergament zwischen irgendwelchen Büchern hervor.
    »Der Elderstab«, sagte er und zog auf dem Pergament eine gerade senkrechte Linie. »Der Stein der Auferstehung«, sagte er und fügte einen Kreis auf der Linie hinzu. »Der Umhang, der unsichtbar macht«, sagte er endlich und schloss Linie und Kreis in einem Dreieck ein, was nun jenes Symbol ergab, das Hermine so rätselhaft vorkam. »Zusammengenommen«, sagte er, »die Heiligtümer des Todes.«
    »Aber in der Geschichte kommt der Begriff ›Heiligtümer des Todes‹ gar nicht vor«, sagte Hermine.
    »Ja, natürlich nicht«, erwiderte Xenophilius provozierend selbstgefällig. »Das ist ein Kindermärchen, es soll eher unterhalten als belehren. Diejenigen von uns, die mit solchen Dingen vertraut sind, erkennen jedoch, dass die alte Geschichte sich auf drei Gegenstände, oder Heiligtümer, bezieht, die, wenn sie vereint sind, ihren Besitzer zum Gebieter des Todes machen.«
    Eine kurze Stille trat ein und Xenophilius warf einen Blick aus dem Fenster. Die Sonne stand bereits tief am Himmel.
    »Luna dürfte bald genügend Plimpys beisammenhaben«, sagte er leise.
    »Wenn Sie ›Gebieter des Todes‹ sagen –«, begann Ron.
    »Gebieter«, sagte Xenophilius und wedelte vornehm mit der Hand. »Meister. Bezwinger. Welchen Ausdruck Sie auch vorziehen mögen.«
    »Aber dann … heißt das …«, sagte Hermine langsam, und Harry spürte, wie sie sich bemühte, einen skeptischen Unterton zu vermeiden, »dass Sie glauben, diese Gegenstände – diese Heiligtümer – existieren tatsächlich?«
    Xenophilius

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