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Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Titel: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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einzige Wahre, das er uns gesagt hat, war, dass es seit Jahrhunderten Geschichten über besonders mächtige Zauberstäbe gibt.«
    »Gibt es die?«, fragte Harry.
    Hermine blickte entnervt: Der Gesichtsausdruck war ihnen auf so liebenswerte Weise vertraut, dass Harry und Ron einander angrinsten.
    »Der Todesstab, der Zauberstab des Schicksals, die treten im Lauf der Jahrhunderte unter verschiedenen Namen auf, meist im Besitz eines schwarzen Magiers, der mit ihnen prahlt. Professor Binns hat ein paar davon erwähnt, aber – ach, das ist alles Unsinn. Zauberstäbe sind nur so mächtig wie die Zauberer, die sie benutzen. Manche Zauberer brüsten sich einfach gerne damit, dass ihre größer und besser sind als die anderer.«
    »Aber woher willst du wissen«, sagte Harry, »dass diese Zauberstäbe – der Todesstab und der Zauberstab des Schicksals – nicht ein und derselbe sind, der durch die Jahrhunderte unter verschiedenen Namen auftaucht?«
    »Was, und die sind in Wirklichkeit alle der Elderstab, den der Tod gemacht hat?«, sagte Ron.
    Harry lachte: Die seltsame Idee, die ihm gekommen war, war letzten Endes lächerlich. Sein Zauberstab, erinnerte er sich selbst, war aus Stechpalme gewesen und nicht aus Elderbaum, und Ollivander hatte ihn angefertigt, was immer dieser Stab auch getan hatte in jener Nacht, als Voldemort ihn am Himmel verfolgt hatte. Und wenn er unbesiegbar gewesen wäre, wie hätte er dann zerbrechen können?
    »Und warum würdest du den Stein nehmen?«, fragte ihn Ron.
    »Nun, wenn man Leute zurückbringen kann, könnten wir Sirius wiederhaben … Mad-Eye … Dumbledore … meine Eltern …«
    Weder Ron noch Hermine lächelten.
    »Aber Beedle dem Barden zufolge würden sie gar nicht zurückkommen wollen, oder?«, sagte Harry und dachte über das Märchen nach, das sie gerade gehört hatten. »Ich nehme nicht an, dass es allzu viele andere Geschichten über einen Stein gibt, der die Toten auferwecken kann, oder?«, fragte er Hermine.
    »Nein«, erwiderte sie traurig. »Ich glaube nicht, dass sich außer Mr Lovegood irgendjemand vormachen kann, dass das möglich ist. Beedle hat sich wahrscheinlich vom Stein der Weisen zu dieser Idee anregen lassen; ihr wisst schon, statt eines Steins, der einen unsterblich macht, ein Stein, der den Tod rückgängig macht.«
    Der Geruch aus der Küche wurde stärker: Es roch etwa so wie brennende Unterhosen. Harry fragte sich, ob es möglich sein würde, so viel von dem zu essen, was Xenophilius gerade kochte, dass er nicht gekränkt war.
    »Aber was ist mit dem Tarnumhang?«, sagte Ron langsam. »Begreift ihr nicht, dass er Recht hat? Ich hab mich so an Harrys Umhang gewöhnt und daran, wie gut er ist, dass es mir nie aufgefallen ist. Ich hab noch nie von einem wie dem von Harry gehört. Er ist total zuverlässig. Wir sind nie darunter entdeckt worden –«
    »Natürlich nicht – wir sind unsichtbar, wenn wir darunter sind, Ron!«
    »Aber all das, was er über andere Umhänge gesagt hat – und die sind ja nicht für ’n paar lumpige Knuts zu kriegen –, wisst ihr, das stimmt! Ich hab noch nie groß darüber nachgedacht, aber ich hab schon Sachen gehört von Zaubern, die auf Umhänge gelegt wurden, aber mit der Zeit nachließen, oder dass diese Umhänge durch Flüche zerrissen wurden und Löcher bekamen. Der von Harry gehörte vorher seinem Dad, also ist er nicht gerade neu, stimmt’s, aber er ist … perfekt!«
    »Ja, schon richtig, aber, Ron, der Stein …«
    Während sie flüsternd diskutierten, ging Harry im Raum umher und hörte nur halb zu. Als er zu der Wendeltreppe gelangte, hob er den Blick gedankenverloren zur nächsten Etage und war sofort abgelenkt. Sein eigenes Gesicht sah ihn von der Decke des Raumes über ihnen an.
    Er war kurz verwirrt, dann bemerkte er, dass es kein Spiegel war, sondern ein Gemälde. Neugierig begann er die Treppe hinaufzusteigen.
    »Harry, was tust du da? Ich glaube nicht, dass du dich umsehen solltest, wenn er nicht da ist!«
    Aber Harry hatte schon das nächste Stockwerk erreicht.
    Luna hatte ihre Schlafzimmerdecke mit fünf wunderschön gemalten Gesichtern dekoriert: Harry, Ron, Hermine, Ginny und Neville. Sie bewegten sich nicht, wie es die Porträts in Hogwarts taten, aber trotzdem umgab sie ein gewisser Zauber: Harry hatte den Eindruck, dass sie atmeten. Es sah aus, als ob sich fünf goldene Ketten um die Bilder schlangen und sie miteinander verbanden, doch nachdem Harry sie eine Weile betrachtet hatte, erkannte er, dass die

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