Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Titel: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
Vom Netzwerk:
beobachtete. »Der Keller ist vollkommen ausbruchsicher. Ich hab es zu Anfang auch probiert. Mr Ollivander ist schon lange Zeit hier, er hat alles versucht.«
    Hermine schrie erneut: Der Laut durchfuhr Harry wie körperlicher Schmerz. Er nahm das zornige Stechen seiner Narbe kaum wahr, als nun auch er im Keller umherzulaufen begann und die Wände nach etwas abtastete, von dem er keine rechte Vorstellung hatte, wobei er im Grunde wusste, dass es sinnlos war.
    »Was habt ihr noch mitgenommen, was noch? ANTWORTE MIR ! CRUCIO !«
    Hermines Schreie hallten von den Wänden oben wider, Ron brach fast in Schluchzen aus, während er mit den Fäusten gegen die Mauern hämmerte, und Harry packte in seiner tiefen Verzweiflung Hagrids Beutel um seinen Hals und tastete darin herum: Er zog Dumbledores Schnatz heraus und schüttelte ihn, in der Hoffnung auf irgendetwas – nichts geschah; er schwang die zerbrochenen Hälften des Phönix-Zauberstabs, doch sie waren leblos – die Spiegelscherbe fiel blitzend zu Boden, und er sah ein Funkeln von hellstem Blau –
    Dumbledores Auge starrte ihn aus dem Spiegel heraus an.
    »Helfen Sie uns!«, schrie er das Auge in wütender Verzweiflung an. »Wir sind im Keller im Haus der Malfoys, helfen Sie uns!«
    Das Auge blinzelte und war verschwunden.
    Harry war sich nicht einmal sicher, dass es wirklich da gewesen war. Er bewegte die Spiegelscherbe hin und her, doch er sah nichts darin als die Mauern und die Decke ihres Gefängnisses, während Hermine noch schlimmer schrie und Ron neben ihm brüllte: » HERMINE ! HERMINE !«
    »Wie seid ihr in mein Verlies gekommen?«, hörten sie Bellatrix schreien. »Hat euch dieser dreckige kleine Kobold unten im Keller geholfen?«
    »Wir haben ihn erst heute Abend getroffen!«, schluchzte Hermine. »Wir waren nie in Ihrem Verlies … es ist nicht das echte Schwert! Es ist eine Kopie, nur eine Kopie!«
    »Eine Kopie?«, kreischte Bellatrix. »Oh, und das soll ich glauben?«
    »Aber wir können das ganz leicht feststellen!«, ertönte Lucius’ Stimme. »Draco, hol den Kobold, er kann uns sagen, ob das Schwert echt ist oder nicht!«
    Harry stürzte durch den Keller zu Griphook, der auf dem Boden kauerte.
    »Griphook«, flüsterte er in das spitze Ohr des Kobolds, »Sie müssen denen sagen, dass das Schwert eine Fälschung ist, die dürfen nicht wissen, dass es das echte ist, Griphook, bitte –«
    Er konnte jemanden die Kellertreppe hinunterhasten hören; einen Moment später vernahmen sie Dracos zittrige Stimme vor der Tür.
    »Zurücktreten. Stellt euch in einer Reihe an der Wand auf. Keine krummen Sachen, oder ich bring euch um!«
    Sie taten, wie ihnen geheißen; als sich das Schloss drehte, ließ Ron den Deluminator klicken, die Lichter huschten zurück in seine Tasche, und der Keller lag wieder im Dunkeln. Die Tür flog auf; Malfoy marschierte herein, den Zauberstab vor sich ausgestreckt, blass und entschlossen. Er packte den kleinen Kobold am Arm und ging rückwärts wieder hinaus, wobei er Griphook mit sich schleifte. Genau in dem Moment, als die Tür zuschlug, hallte ein lauter Knall durch den Keller.
    Ron ließ den Deluminator klicken. Drei Lichtkugeln flogen aus seiner Tasche zurück in die Luft und offenbarten, dass Dobby, der Hauself, gerade mitten unter sie appariert war.
    » DOB –!«
    Harry schlug Ron auf den Arm, damit er zu schreien aufhörte, und Ron schien bestürzt über seinen Fehler. Schritte quer über die Kellerdecke waren zu hören: Draco führte Griphook zu Bellatrix.
    Dobbys gewaltige, tennisballförmige Augen waren weit aufgerissen; er zitterte von den Füßen bis zu den Ohrspitzen. Er war zurück im Haus seiner alten Herren und offensichtlich wie gelähmt vor Angst.
    »Harry Potter«, quiekte er mit ganz leiser, bebender Stimme, »Dobby ist gekommen, um Sie zu retten.«
    »Aber wie bist du –?«
    Harrys Worte gingen in einem entsetzlichen Schrei unter: Hermine wurde erneut gefoltert. Er beschränkte sich auf das Wesentliche.
    »Kannst du aus diesem Keller disapparieren?«, fragte er Dobby, der mit flatternden Ohren nickte.
    »Und kannst du Menschen mitnehmen?«
    Dobby nickte erneut.
    »Gut. Dobby, ich möchte, dass du dir Luna, Dean und Mr Ollivander schnappst und sie zu – sie zu –«
    »Bill und Fleur bringst«, sagte Ron. »Shell Cottage am Rand von Tinworth!«
    Der Elf nickte zum dritten Mal.
    »Und dann kommst du zurück«, sagte Harry. »Kannst du das tun, Dobby?«
    »Natürlich, Harry Potter«, flüsterte der kleine Elf.

Weitere Kostenlose Bücher