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Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Titel: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Schlüssel zu einem Gringotts-Verlies hatte. Das war für ihn vermutlich ein echtes Symbol dafür, dass man zur Zaubererwelt gehörte. Und vergesst nicht, er vertraute Bellatrix und ihrem Mann. Sie waren vor seinem Sturz seine ergebensten Diener, und sie suchten nach ihm, als er verschwunden war. Das hat er gesagt in der Nacht, als er zurückkam, ich habe ihn gehört.«
    Harry rieb sich die Narbe.
    »Ich glaube allerdings nicht, dass er Bellatrix verraten hat, dass es ein Horkrux ist. Er hat Lucius Malfoy nie die Wahrheit über das Tagebuch erzählt. Er hat ihr wahrscheinlich gesagt, dass es ein hoch geschätzter Gegenstand sei, und sie gebeten, ihn in ihrem Verlies zu hinterlegen. Der sicherste Platz der Welt für alles, was man verstecken will, hat mir Hagrid erklärt … mit Ausnahme von Hogwarts.«
    Als Harry geendet hatte, schüttelte Ron den Kopf.
    »Du weißt ja richtig gut über ihn Bescheid.«
    »Ein bisschen«, sagte Harry. »Ein bisschen … ich wünschte nur, ich hätte genauso viel über Dumbledore gewusst. Aber wir werden sehen. Kommt jetzt – zu Ollivander.«
    Ron und Hermine blickten verwirrt, aber beeindruckt, als sie ihm über den kleinen Flur folgten und an die Tür gegenüber von Bills und Fleurs Zimmer klopften. Ein mattes »Herein!« war die Antwort.
    Der Zauberstabmacher lag auf dem einen der beiden Betten im Zimmer, das weiter vom Fenster entfernt war. Er war über ein Jahr lang im Keller eingesperrt gewesen, und Harry wusste, dass er mindestens ein Mal gefoltert worden war. Er war entkräftet, seine Gesichtsknochen traten deutlich unter seiner gelblichen Haut hervor. Die großen silbernen Augen wirkten riesig in ihren tiefen Höhlen. Die Hände, die auf der Bettdecke ruhten, hätten die eines Gerippes sein können. Harry setzte sich auf das leere Bett, neben Ron und Hermine. Die aufgehende Sonne war hier nicht zu sehen. Das Zimmer lag zum Garten oben auf der Klippe und zu dem frisch ausgehobenen Grab.
    »Mr Ollivander, es tut mir leid, Sie zu stören«, sagte Harry.
    »Mein lieber Junge.« Ollivanders Stimme war schwach. »Sie haben uns gerettet. Ich dachte, wir würden an diesem Ort sterben. Ich kann Ihnen nie … nie genug … danken.«
    »Wir haben es gern getan.«
    Harrys Narbe pochte. Er wusste, er war sicher, dass kaum noch Zeit war, Voldemort zuvorzukommen oder einen Versuch zu unternehmen, ihn aufzuhalten. Er spürte einen Anflug von Panik … doch er hatte seine Entscheidung getroffen, als er beschloss, zuerst mit Griphook zu sprechen. Er täuschte eine Gelassenheit vor, die er nicht verspürte, kramte in dem Beutel um seinen Hals und holte die beiden Hälften seines zerbrochenen Zauberstabs hervor.
    »Mr Ollivander, ich brauche Hilfe.«
    »Gerne. Gerne«, sagte der Zauberstabmacher schwach.
    »Können Sie den reparieren? Ist das möglich?«
    Ollivander streckte eine zitternde Hand aus und Harry legte die lose aneinanderhängenden Hälften hinein.
    »Stechpalme und Phönixfeder«, sagte Ollivander mit bebender Stimme. »Elf Zoll. Handlich und geschmeidig.«
    »Ja«, sagte Harry. »Können Sie –?«
    »Nein«, flüsterte Ollivander. »Es tut mir leid, sehr leid, aber ein Zauberstab, der in solchem Maße beschädigt ist, kann mit keinem Mittel, das ich kenne, wiederhergestellt werden.«
    Harry war auf diese Antwort gefasst gewesen und doch war es ein Schlag. Er nahm die Hälften des Zauberstabs zurück und steckte sie wieder in den Beutel um seinen Hals. Ollivander starrte dorthin, wo der zerbrochene Stab verschwunden war, und wandte den Blick erst ab, als Harry die beiden Zauberstäbe, die er von den Malfoys mitgebracht hatte, aus seiner Tasche genommen hatte.
    »Können Sie sagen, woraus die sind?«, fragte Harry.
    Der Zauberstabmacher nahm den ersten Zauberstab, hielt ihn dicht an seine verblichenen Augen, rollte ihn zwischen seinen knorpeligen Fingern und bog ihn leicht.
    »Walnuss und Drachenherzfaser«, sagte er. »Zwölfdreiviertel Zoll. Nicht flexibel. Dieser Zauberstab gehörte Bellatrix Lestrange.«
    »Und dieser hier?«
    Ollivander wiederholte die Prozedur.
    »Weißdorn und Einhornhaar. Genau zehn Zoll. Ziemlich federnd. Dies war der Zauberstab von Draco Malfoy.«
    »War?«, wiederholte Harry. »Gehört er ihm nicht mehr?«
    »Womöglich nicht. Wenn Sie ihn an sich genommen haben –«
    »– das habe ich –«
    »– dann könnte er Ihnen gehören. Natürlich spielt die Art und Weise, wie man ihn sich nimmt, eine Rolle. Viel hängt auch von dem Zauberstab selbst ab. Doch

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