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Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Titel: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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kleinen Vorgeschmack davon, was es für ihn bedeutet, wahrhaftig teilzuhaben an Harrys Geist. Es war Schmerz von einer Art, wie er ihn nie erlebt hat. Er wird nicht noch einmal versuchen, von Harry Besitz zu ergreifen, dessen bin ich sicher. Nicht auf diese Weise.«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Lord Voldemorts Seele, verstümmelt, wie sie ist, kann keinen engen Kontakt mit einer Seele wie der Harrys ertragen. Wie eine Zunge auf gefrorenem Stahl, wie Fleisch im Feuer –«
    »Seele? Wir sprachen vom Geist!«
    »Im Falle von Harry und Lord Voldemort heißt von jener zu reden auch, von diesem zu reden.«
    Dumbledore blickte umher, um sich zu vergewissern, dass sie allein waren. Sie waren jetzt dicht beim Verbotenen Wald, doch es deutete nichts darauf hin, dass irgendjemand in der Nähe war.
    »Nachdem Sie mich getötet haben, Severus –«
    »Sie weigern sich, mir irgendetwas zu sagen, und doch erwarten Sie diesen kleinen Dienst von mir!«, fauchte Snape und in seinem schmalen Gesicht flackerte nun echter Zorn auf. »Sie halten eine Menge für selbstverständlich, Dumbledore! Vielleicht habe ich es mir anders überlegt!«
    »Sie gaben mir Ihr Wort, Severus. Und wo wir schon über Dienste reden, die Sie mir schulden, ich dachte, Sie hätten sich bereit erklärt, Ihren jungen Slytherin-Freund gut im Auge zu behalten?«
    Snape blickte zornig, aufsässig. Dumbledore seufzte.
    »Kommen Sie heute Abend in mein Büro, Severus, um elf, und Sie werden sich nicht beklagen, dass ich kein Vertrauen in Sie habe …«
    Sie waren wieder in Dumbledores Büro, vor den Fenstern war es dunkel, Fawkes saß stumm da und Snape völlig reglos, während Dumbledore um ihn herumging und redete.
    »Harry darf es nicht erfahren, erst im letzten Moment, erst wenn es notwendig ist, wie könnte er sonst die Kraft haben, zu tun, was getan werden muss?«
    »Aber was muss er tun?«
    »Das ist eine Sache zwischen Harry und mir. Nun, hören Sie gut zu, Severus. Es wird eine Zeit kommen – nach meinem Tod – widersprechen Sie nicht, unterbrechen Sie mich nicht! Es wird eine Zeit kommen, da Lord Voldemort offensichtlich um das Leben seiner Schlange fürchten wird.«
    »Um Nagini?« Snape wirkte erstaunt.
    »Genau. Wenn eine Zeit kommt, da Lord Voldemort diese Schlange nicht mehr hinausschickt, um seine Befehle auszuführen, sondern sie sicher an seiner Seite hält, unter magischem Schutz, dann, denke ich, wird es angeraten sein, es Harry zu sagen.«
    »Ihm was zu sagen?«
    Dumbledore holte tief Luft und schloss die Augen.
    »Sagen Sie ihm, dass in der Nacht, als Lord Voldemort versucht hat ihn zu töten, als Lily ihr eigenes Leben wie einen Schild zwischen sie warf, dass in dieser Nacht der Todesfluch auf Lord Voldemort zurückprallte und ein Bruchstück von Voldemorts Seele vom Ganzen abgesprengt wurde und sich an die einzige lebendige Seele klammerte, die in jenem einstürzenden Gebäude noch übrig war. Ein Teil von Lord Voldemort lebt in Harry, und dies gibt ihm die Macht, mit Schlangen zu sprechen, und eine Verbindung zu Lord Voldemorts Geist, die er nie begriffen hat. Und solange dieses Seelenbruchstück, das von Voldemort nicht vermisst wird, mit Harry verknüpft ist und von ihm geschützt wird, kann Lord Voldemort nicht sterben.«
    Harry schien die beiden Männer durch das Ende eines langen Tunnels zu beobachten, so weit entfernt von ihm waren sie, so fremd klangen ihre Stimmen in seinen Ohren.
    »Also muss der Junge … muss der Junge sterben?«, fragte Snape ganz ruhig.
    »Und Voldemort selbst muss es tun, Severus. Das ist entscheidend.«
    Wieder lang anhaltende Stille. Dann sagte Snape: »Ich dachte … all diese Jahre … dass wir ihn für sie beschützen. Für Lily.«
    »Wir haben ihn beschützt, weil es notwendig war, ihn zu unterrichten, ihn zu erziehen, ihn seine Stärken erproben zu lassen«, sagte Dumbledore, die Augen noch immer fest geschlossen. »Unterdessen wird die Verbindung zwischen ihnen immer stärker, es ist ein schmarotzerisches Wachstum: Manchmal denke ich, dass er selbst den Verdacht hegt. Wie ich ihn kenne, wird er die Dinge so bestellt haben, dass es, wenn er sich tatsächlich aufmacht, dem Tod entgegenzugehen, wahrhaftig das Ende Voldemorts bedeuten wird.«
    Dumbledore öffnete die Augen. Snape blickte entsetzt.
    »Sie haben ihn am Leben erhalten, damit er im richtigen Moment sterben kann?«
    »Seien Sie nicht schockiert, Severus. Wie viele Männer und Frauen haben Sie sterben sehen?«
    »In jüngster Zeit nur die, die ich

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