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Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Titel: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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schwang.
    »Nein, ich denke nicht«, sagte Dumbledores Porträt. »Er wird wissen, was er damit tun soll. Und, Severus, seien Sie sehr vorsichtig, nach George Weasleys Unglück werden die sich womöglich nicht besonders über Ihr Erscheinen freuen –«
    Snape wandte sich an der Tür um.
    »Machen Sie sich keine Sorgen, Dumbledore«, sagte er kühl. »Ich habe einen Plan …«
    Und Snape verließ den Raum. Harry stieg aus dem Denkarium empor und Sekunden später lag er in genau demselben Raum auf dem Teppichboden: Es war, als hätte Snape gerade die Tür hinter sich geschlossen.

 
Wieder der Wald
    Endlich die Wahrheit. Auf dem Boden liegend, das Gesicht in den staubigen Teppich des Büros gepresst, in dem er einst geglaubt hatte, jene Geheimnisse zu erfahren, die ihm zum Sieg verhelfen würden, begriff Harry endlich, dass er nicht überleben sollte. Seine Aufgabe war es, ruhig dem Tod entgegenzugehen, der ihn mit ausgebreiteten Armen erwartete. Auf dem Weg dorthin sollte er die Bindungen kappen, die Voldemort noch zum Leben hatte, damit es, wenn er sich Voldemort schließlich vor die Füße warf und seinen Zauberstab nicht hob, um sich zu verteidigen, ein sauberes Ende sein würde, damit das, was in Godric’s Hollow hätte getan werden müssen, erledigt wäre: Keiner von beiden würde leben, keiner konnte überleben.
    Er spürte sein Herz wütend in seiner Brust pochen. Wie seltsam, dass es in seiner Todesangst umso heftiger pumpte, ihn tapfer am Leben hielt. Aber es würde stillstehen müssen, und zwar bald. Seine Schläge waren gezählt. Für wie viele würde noch Zeit sein, wenn er sich erhob und zum letzten Mal durch das Schloss ging, hinaus auf das Gelände und in den Wald?
    Grauen überflutete ihn, während er am Boden lag und jene Totentrommel in ihm schlug. Würde es wehtun, zu sterben? All die Male, da er geglaubt hatte, dass es gleich geschehen würde, und doch entkommen war, hatte er nie wirklich an die Sache selbst gedacht: Sein Lebenswille war immer so viel stärker gewesen als seine Furcht vor dem Tod. Doch kam er jetzt nicht auf den Gedanken, er könnte versuchen zu fliehen, Voldemort davonzulaufen. Es war zu Ende, er wusste es, und alles, was blieb, war die Sache selbst: sterben.
    Hätte er nur in jener Sommernacht sterben können, in der er den Ligusterweg Nummer vier zum letzten Mal verlassen hatte und von dem edlen Phönixfeder-Zauberstab gerettet worden war! Hätte er doch nur wie Hedwig sterben können, so rasch, dass er gar nicht mitbekommen hätte, dass es passiert war! Oder hätte er sich vor einen Zauberstab stürzen können, um jemanden zu retten, den er liebte … Er beneidete nun sogar seine Eltern um ihren Tod. Dieser kaltblütige Gang zu seiner eigenen Vernichtung würde eine andere Art von Tapferkeit erfordern. Er spürte, dass seine Finger leicht zitterten, und bemühte sich, sie unter Kontrolle zu bringen, obwohl ihn niemand sehen konnte; die Porträts an den Wänden waren alle leer.
    Langsam, ganz langsam, setzte er sich auf, und dabei fühlte er sich lebendiger, sich seines eigenen lebenden Körpers bewusster als je zuvor. Warum hatte er nie zu schätzen gewusst, was für ein Wunder er war, sein Gehirn, seine Nerven, sein hüpfendes Herz? All das würde nicht mehr sein … oder zumindest würde er nicht mehr darin sein. Sein Atem ging langsam und tief, sein Mund und seine Kehle waren völlig ausgetrocknet, aber auch seine Augen.
    Dumbledores Verrat zählte kaum. Natürlich hatte es einen größeren Plan gegeben; Harry war einfach zu dumm gewesen, ihn zu begreifen, wie ihm jetzt aufging. Er hatte nie seine eigene Annahme in Frage gestellt, dass Dumbledore wollte, dass er lebte. Nun sah er, dass seine Lebenszeit immer dadurch bestimmt gewesen war, wie lange es dauerte, alle Horkruxe zu beseitigen. Dumbledore hatte ihm die Aufgabe übertragen, sie zu zerstören, und gehorsam hatte er stets weiter auf jene Bande eingehauen, die nicht nur Voldemort, sondern auch ihn selbst am Leben hielten! Wie geschickt, wie elegant, keine Leben mehr zu vergeuden, sondern die gefährliche Aufgabe dem Jungen zu überlassen, der bereits zum Abschlachten gezeichnet war und dessen Tod keine Katastrophe sein würde, sondern ein weiterer Schlag gegen Voldemort.
    Und Dumbledore hatte gewusst, dass Harry sich nicht drücken würde, dass er bis zum Ende weitergehen würde, auch wenn es sein Ende war, denn er hatte sich Mühe gegeben, ihn kennen zu lernen, oder etwa nicht? Dumbledore wusste, genau wie

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