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Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Titel: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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alle wurden zum Schweigen gezwungen. »Es ist vorbei! Leg ihn hin, Hagrid, zu meinen Füßen, wo er hingehört!«
    Harry spürte, wie er ins Gras hinuntergelassen wurde.
    »Seht ihr?«, sagte Voldemort, und Harry spürte ihn direkt neben der Stelle, wo er lag, hin und her gehen. »Harry Potter ist tot! Versteht ihr jetzt, ihr Betrogenen? Er war niemals etwas anderes als ein Junge, der sich darauf verließ, dass sich andere für ihn aufopferten!«
    »Er hat dich besiegt!«, brüllte Ron, und der Zauber löste sich, und die Verteidiger von Hogwarts schrien und riefen erneut, bis ein zweiter, noch mächtigerer Knall ihre Stimmen von neuem erstickte.
    »Er wurde getötet, als er sich vom Schlossgelände davonstehlen wollte«, sagte Voldemort und seine Stimme klang genüsslich bei dieser Lüge, »wurde getötet, als er sich selbst retten wollte.«
    Aber Voldemort hielt inne: Harry hörte ein Handgemenge und einen Schrei, dann einen weiteren Knall, einen Lichtblitz und ein schmerzliches Stöhnen; er öffnete die Augen einen unendlich kleinen Spaltbreit. Jemand hatte sich aus der Menge gelöst und war auf Voldemort zugestürmt: Harry sah die Gestalt zu Boden stürzen, entwaffnet, und Voldemort warf den Zauberstab des Herausforderers lachend beiseite.
    »Wen haben wir denn da?«, sagte er mit seinem leisen schlangenartigen Zischen. »Wer hat sich hier freiwillig gemeldet, um vorzuführen, was mit denen passiert, die weiterkämpfen, während die Schlacht schon verloren ist?«
    Bellatrix lachte entzückt.
    »Es ist Neville Longbottom, Herr! Der Junge, der den Carrows so viel Ärger gemacht hat! Der Sohn der Auroren, Ihr erinnert Euch?«
    »Ah, ja, ich erinnere mich«, sagte Voldemort und blickte hinab zu Neville, der sich nun wieder aufrappelte, unbewaffnet und schutzlos im Niemandsland zwischen den Überlebenden und den Todessern. »Aber du bist ein Reinblüter, nicht wahr, mein tapferer Junge?«, fragte Voldemort Neville, der ihm gegenüberstand, die leeren Hände zu Fäusten geballt.
    »Und was, wenn ich einer bin?«, erwiderte Neville laut.
    »Du beweist Kampfgeist und Mut, und du bist von edler Abstammung. Du wirst einen äußerst wertvollen Todesser abgeben. Wir brauchen Leute von deinem Schlag, Neville Longbottom.«
    »Bei euch mach ich erst mit, wenn die Hölle gefriert«, sagte Neville. »Dumbledores Armee!«, schrie er, und die Menge, die von Voldemorts Schweigezaubern offenbar nicht zu bändigen war, antwortete mit lautem Jubel.
    »Na schön«, sagte Voldemort und Harry hörte in der sanften Stimme größere Gefahr lauern als im mächtigsten Fluch. »Wenn das deine Entscheidung ist, Longbottom, dann kehren wir zum ursprünglichen Plan zurück. Auf deinem Kopf«, sagte er leise, »soll es sein.«
    Immer noch durch seine Wimpern spähend, sah Harry, wie Voldemort seinen Zauberstab schwang. Sekunden später flog aus einem der zersplitterten Fenster des Schlosses etwas wie ein unförmiger Vogel durch das Dämmerlicht und landete in Voldemorts Hand. Er hielt das modrige Etwas an seiner Spitze fest und schüttelte es, und da baumelte er, leer und zerschlissen: der Sprechende Hut.
    »Es wird an der Schule von Hogwarts keine Auswahl mehr geben«, sagte Voldemort. »Es wird keine Häuser mehr geben. Das Wappen, der Schild und die Farben meines edlen Vorfahren Salazar Slytherin werden für jedermann genügen, nicht wahr, Neville Longbottom?«
    Er richtete seinen Zauberstab auf Neville, der stocksteif und unbeweglich wurde, dann rammte er ihm den Hut auf den Kopf, dass er über seine Augen rutschte. In der Zuschauermenge vor dem Schloss gab es einige Bewegung, und die Todesser hoben ihre Zauberstäbe wie ein Mann und hielten die Kämpfer von Hogwarts in Schach.
    »Neville hier wird nun vorführen, was mit jedem geschieht, der so töricht ist, mir weiterhin Widerstand zu leisten«, sagte Voldemort und mit einem Schlenker seines Zauberstabs ließ er den Sprechenden Hut in Flammen aufgehen.
    Schreie gellten durch das Morgengrauen, und als Neville lichterloh brannte, wie zu Stein erstarrt, unfähig, sich zu rühren, konnte Harry es nicht mehr länger ertragen: Er musste handeln –
    Und dann passierten viele Dinge gleichzeitig.
    Sie hörten einen Tumult von der fernen Grenze des Schulgeländes her, und es klang, als schwärmten Hunderte von Menschen über die Mauern, die außer Sicht waren, und stürmten unter lautem Kriegsgeschrei auf das Schloss zu. Zur selben Zeit kam Grawp um die Ecke des Schlosses herumgetrampelt und rief:

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