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Harry Potter und die Kammer des Schreckens

Harry Potter und die Kammer des Schreckens

Titel: Harry Potter und die Kammer des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Einen Singvogel und einen alten Hut! Fühlst du dich ermutigt, Harry Potter? Fühlst du dich jetzt sicher?«
    Harry antwortete nicht. Noch sah er ganz und gar nicht, was ihm Fawkes und der Sprechende Hut nützen würden, doch er war nicht mehr allein, und mit wachsendem Mut wartete er, bis Riddle aufhörte zu lachen.
    »Spaß beiseite, Harry«, sagte Riddle, immer noch breit lächelnd. »Zweimal – in deiner Vergangenheit – in meiner Zukunft – sind wir uns begegnet. Und zweimal ist es mir nicht gelungen, dich zu töten. Wie hast du überlebt? Sag mir alles. Je länger du sprichst«, fügte er sanft hinzu, »desto länger bleibst du am Leben.«
    Harry dachte rasch nach und wog seine Chancen ab. Riddle hatte den Zauberstab. Er hatte Fawkes und den Sprechenden Hut, und keiner von beiden würde ihm in einem Duell viel nützen. Es sah schlecht aus, gewiss … doch je länger Riddle dastand, desto mehr Leben sickerte aus Ginny heraus … und inzwischen, stellte Harry plötzlich fest, wurde Riddles Umriss klarer, fester … Wenn es einen Kampf zwischen ihm und Riddle geben musste, dann so schnell wie möglich.
    »Keiner weiß, warum deine Kräfte verloren gingen, als du mich angegriffen hast«, sagte Harry brüsk. »Ich weiß es selbst nicht. Doch ich weiß, warum du mich nicht töten konntest. Weil meine Mutter starb, um mich zu retten. Meine einfache, von Muggeln geborene Mutter«, fügte er hinzu, zitternd vor unterdrückter Wut. »Sie hat dich daran gehindert, mich zu töten. Und ich habe dein wahres Selbst gesehen, letztes Jahr. Du bist ein Wrack. Du bist kaum noch am Leben. All deine Macht hat dir nichts weiter eingebracht. Du versteckst dich. Du bist hässlich, du bist abscheulich –«
    Riddles Gesicht verzerrte sich. Dann zwang er es zu einem grässlichen Lächeln.
    »Soso. Deine Mutter ist gestorben, um dich zu retten. Ja, das ist ein mächtiger Gegenzauber. Jetzt verstehe ich … es ist trotz allem nichts Besonderes an dir. Ich hab mich gewundert, weißt du. Schließlich gibt es merkwürdige Ähnlichkeiten zwischen uns. Selbst du musst das bemerkt haben. Beide Halbblütige, Waisen, von Muggeln aufgezogen. Wahrscheinlich die einzigen Parselzungen, die seit dem großen Slytherin nach Hogwarts kamen. Wir sehen uns sogar ein wenig ähnlich … doch am Ende hat dich nur eine glückliche Fügung vor mir gerettet. Das ist alles, was ich wissen wollte.«
    Harry wartete angespannt darauf, dass Riddle seinen Zauberstab heben würde. Doch Riddles verzerrtes Lächeln wurde wieder breiter.
    »Nun, Harry, werde ich dir eine kleine Lektion erteilen. Messen wir die Kräfte von Lord Voldemort, dem Erben von Salazar Slytherin, mit denen des berühmten Harry Potter und den besten Waffen, die Dumbledore ihm geben kann …«
    Er warf einen belustigten Blick auf Fawkes und den Sprechenden Hut und ging davon. Harry, dem die Angst an den tauben Beinen hochkroch, sah, wie Riddle zwischen den hohen Säulen stehen blieb und zum steinernen Gesicht Slytherins emporblickte, hoch oben im Halbdunkel. Riddle öffnete weit den Mund und zischte – doch Harry verstand, was er sagte …
    »Sprich zu mir, Slytherin, Größter der Vier von Hogwarts.«
    Harry wirbelte herum und sah zum Kopf der Statue hoch; Fawkes schlug mit den Flügeln.
    Slytherins gigantisches Steingesicht begann sich zu regen. Von Grauen gepackt sah Harry, wie sich der Mund öffnete, immer weiter, und ein riesiges schwarzes Loch freigab.
    Und etwas bewegte sich im Innern des steinernen Mundes. Etwas wand sich aus seinen Tiefen empor.
    Harry wich zurück, bis er gegen die dunkle Wand stieß. Er presste die Augen zusammen, und dann spürte er, wie Fawkes, mit dem Flügel gegen seine Wange schlagend, von seiner Schulter flatterte. »Lass mich nicht allein!«, wollte Harry ihm nachrufen, doch welche Chance hatte ein Phönix gegen den König der Schlangen?
    Etwas Riesiges klatschte auf den steinernen Boden der Kammer und ließ ihn erzittern. Harry wusste, was geschah, er konnte es spüren, konnte fast sehen, wie die Schlange sich aus Slytherins Mund herauswand – dann hörte er Riddles zischende Stimme:
    »Töte ihn.«
    Der Basilisk schlängelte auf Harry zu, er konnte seinen schweren Körper über den staubigen Boden gleiten hören. Die Augen immer noch geschlossen, rannte Harry mit tastenden Händen an der Wand entlang – Riddle lachte –
    Harry stolperte. Er schlug hart auf den Steinboden und schmeckte Blut – die Schlange war nur noch ein paar Meter von ihm entfernt, er

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