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Harry Potter und die Kammer des Schreckens

Harry Potter und die Kammer des Schreckens

Titel: Harry Potter und die Kammer des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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–«
    »Er kommt erst, wenn er gerufen wird«, sagte Riddle leise.
    Harry konnte Ginny nicht mehr halten und ließ sie wieder zu Boden gleiten.
    »Was meinst du damit?«, sagte er. »Gib mir meinen Zauberstab, ich brauch ihn womöglich –«
    Riddle verzog lächelnd die Mundwinkel.
    »Du wirst ihn nicht brauchen«, sagte er.
    Harry starrte ihn an.
    »Was meinst du, ich werd ihn nicht –?«
    »Ich habe lange auf diese Stunde gewartet, Harry Potter«, sagte Riddle. »Auf die Gelegenheit, dich zu treffen. Mit dir zu sprechen.«
    Harry verlor die Geduld. »Hör mal«, sagte er, »ich glaub, du kapierst es nicht. Wir sind in der Kammer des Schreckens . Unterhalten können wir uns später –«
    »Wir reden jetzt«, sagte Riddle immer noch breit lächelnd und steckte Harrys Zauberstab in die Tasche.
    Harry starrte ihn an. Etwas sehr Merkwürdiges ging hier vor …
    »Was ist mit Ginny passiert?«, fragte er langsam.
    »Nun, das ist eine interessante Frage«, sagte Riddle vergnügt. »Und eine ziemlich lange Geschichte. Ich denke, der eigentliche Grund, warum Ginny hier liegt, ist, dass sie ihr Herz ausgeschüttet und all ihre Geheimnisse einem unsichtbaren Fremden verraten hat.«
    »Wovon redest du?«, sagte Harry.
    »Vom Tagebuch«, sagte Riddle. »Meinem Tagebuch. Die kleine Ginny hat Monat für Monat darin geschrieben und mir all ihre jämmerlichen Sorgen und ihr Herzeleid anvertraut – wie ihre Brüder sie triezen, wie sie mit gebrauchten Umhängen und Büchern zur Schule kam, und dass« – Riddles Augen funkelten – »und dass sie nicht glaubt, der berühmte, gute, große Harry Potter würde sie jemals mögen …«
    Während er sprach, wandte Riddle die Augen keinen Moment lang von Harrys Gesicht. Etwas Hungriges lag in seinem Blick.
    »Es war sehr langweilig, den albernen kleinen Sorgen eines elfjährigen Mädchens zu lauschen«, fuhr er fort. »Doch ich war geduldig. Ich schrieb zurück, ich zeigte Mitgefühl, ich war nett. Ginny hat mich einfach geliebt. Keiner versteht mich besser als du, Tom … Ich bin so froh, dass ich mich diesem Tagebuch anvertrauen kann … Es ist wie ein Freund, den ich in der Tasche herumtragen kann …«
    Riddle lachte. Es war ein hohes, kaltes Lachen, das nicht zu ihm passte und Harry die Nackenhaare zu Berge stehen ließ.
    »Ich darf durchaus von mir behaupten, Harry, dass ich jene, die ich brauchte, immer bezaubern konnte. Und so hat Ginny mir ihr Herz ausgeschüttet, und ihr Herz war genau das, was ich brauchte. Ich wurde stärker und stärker, denn ich konnte mich von ihren tiefsten Ängsten, ihren dunkelsten Geheimnissen nähren. Ich wurde mächtig, viel mächtiger als die kleine Miss Weasley. Mächtig genug, um Miss Weasley schließlich mit ein paar meiner Geheimnisse zu füttern, um ihr allmählich ein wenig von meiner Seele einzuflößen …«
    »Was meinst du damit«, sagte Harry, dessen Mund jetzt sehr trocken war.
    »Hast du es noch nicht erraten, Harry Potter?«, sagte Riddle sanft. »Ginny Weasley hat die Kammer des Schreckens geöffnet. Sie hat die Schulhähne erwürgt und Drohungen an die Wände geschmiert. Sie hat die Schlange von Slytherin auf vier Schlammblüter losgelassen und auf die Katze von diesem Squib.«
    »Nein«, flüsterte Harry.
    »Ja«, sagte Riddle gelassen. »Natürlich wusste sie zuerst nicht, was sie tat. Es war sehr lustig. Ich wünschte, du hättest ihre neuen Tagebucheinträge lesen können … Wurden jetzt bei weitem interessanter … Lieber Tom«, zitierte er und beobachtete Harrys entsetztes Gesicht, »ich glaube, ich verliere mein Gedächtnis. Auf meinem Umhang sind überall Hühnerfedern, und ich weiß nicht, wie das kommt. Lieber Tom, ich kann mich nicht erinnern, was ich in der Nacht von Halloween getan habe, aber eine Katze wurde angegriffen und ich bin überall mit Farbe bekleckert. Lieber Tom, Percy sagt ständig, ich sei blass und nicht mehr die Alte. Ich glaube, er verdächtigt mich … Heute gab es wieder einen Angriff, und ich weiß nicht, wo ich war. Tom, was soll ich tun? Ich glaube, ich werde verrückt … Ich glaube, ich bin es, die alle angreift, Tom!«
    Harry ballte die Hände zu Fäusten. Seine Fingernägel gruben sich tief ins Fleisch.
    »Es hat sehr lange gedauert, bis die dumme kleine Ginny aufgehört hat, ihrem Tagebuch zu vertrauen«, sagte Riddle. »Schließlich wurde sie doch misstrauisch und versuchte es loszuwerden. Und dann kamst du auf die Bühne, Harry. Du hast es gefunden, zu meinem allergrößten Vergnügen. Von

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