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Harry Potter und die Kammer des Schreckens

Harry Potter und die Kammer des Schreckens

Titel: Harry Potter und die Kammer des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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allen, die es hätten finden können, warst ausgerechnet du es, der Mensch, den ich am sehnlichsten treffen wollte …«
    »Und warum wolltest du mich treffen?«, sagte Harry. Zorn durchflutete ihn, und es kostete ihn Mühe, ruhig zu bleiben.
    »Nun, sieh mal, Ginny hat mir alles über dich erzählt, Harry«, sagte Riddle, »deine ganze faszinierende Geschichte.« Seine Augen wanderten über die blitzförmige Narbe auf Harrys Stirn und nahmen einen noch hungrigeren Ausdruck an. »Ich musste einfach noch mehr über dich rausfinden, mit dir sprechen, dich treffen, wenn ich konnte. Also beschloss ich, dein Vertrauen zu gewinnen und dir meine Ruhmestat vorzuführen: wie ich diesen gewaltigen Hornochsen Hagrid erwischt hab –«
    »Hagrid ist mein Freund«, sagte Harry und seine Stimme zitterte jetzt. »Und du hast ihn reingelegt, oder? Ich dachte, du hättest einen Fehler gemacht, aber –«
    Riddle ließ erneut sein hohes Lachen vernehmen.
    »Mein Wort stand gegen das von Hagrid, Harry. Du kannst dir vorstellen, wie es für den alten Armando Dippet ausgesehen hat. Auf der einen Seite Tom Riddle, arm, aber brillant, elternlos, aber so mutig, Schulsprecher, vorbildlicher Schüler … auf der anderen Seite der große, stümperhafte Hagrid, gerät alle paar Wochen in Schwierigkeiten, versucht Werwolfjunge unter seinem Bett großzuziehen, schleicht sich in den Verbotenen Wald, um mit Trollen zu raufen … doch ich gebe zu, selbst ich war überrascht, wie gut der Plan funktionierte. Ich dachte, irgendjemand müsste doch erkennen, dass Hagrid unmöglich der Erbe Slytherins sein konnte. Selbst ich hatte fünf Jahre gebraucht, um alles über die Kammer des Schreckens herauszufinden und den geheimen Eingang zu finden … und Hagrid sollte den Grips oder die Macht dazu haben?
    Nur Dumbledore, der Lehrer für Verwandlung, hielt Hagrid offenbar für unschuldig. Er überredete Dippet, Hagrid als Wildhüter zu behalten. Ja, ich denke, Dumbledore hat etwas geahnt … Dumbledore schien mich nie so zu mögen wie die anderen Lehrer …«
    »Ich wette, Dumbledore hat dich durchschaut«, sagte Harry mit zusammengebissenen Zähnen.
    »Nun ja, er hat mich nach Hagrids Rauswurf genau im Auge behalten, das war ein wenig lästig«, sagte Riddle gleichmütig. »Ich wusste, es würde zu gefährlich sein, die Kammer noch einmal zu öffnen, während ich in der Schule war. Aber all die langen Jahre der Suche nach ihr sollten auch nicht umsonst gewesen sein. Ich beschloss, ein Tagebuch zu hinterlassen und mein sechzehn Jahre altes Selbst in den Seiten aufzubewahren, so dass ich mit ein wenig Glück eines Tages jemand anderen auf meine Spur bringen konnte, um Salazar Slytherins edles Werk zu vollenden.«
    »Nun, du hast es nicht vollendet«, sagte Harry siegessicher. »Diesmal ist keiner gestorben, nicht einmal die Katze. In ein paar Stunden ist der Alraunentrank fertig und alle Versteinerten werden wieder gesund –«
    »Hab ich dir nicht bereits erklärt«, sagte Riddle gelassen, »dass es mich nicht mehr interessiert, Schlammblüter zu töten? Seit vielen Monaten schon habe ich ein neues Ziel – dich!«
    Harry starrte ihn an.
    »Stell dir vor, wie wütend ich war, als das nächste Mal, da mein Tagebuch geöffnet wurde, Ginny vor mir saß und mir schrieb, und nicht du. Sie hat dich nämlich mit dem Tagebuch gesehen und ist in Panik geraten. Was, wenn du herausfändest, wie es zu gebrauchen ist, und ich dir all ihre Geheimisse verraten würde? Und noch schlimmer, wenn ich dir erzählen würde, wer die Hähne erwürgt hat? Also hat das dumme kleine Gör gewartet, bis keiner mehr in deinem Schlafsaal war, und es gestohlen. Doch ich wusste, was zu tun war. Es war mir klar, dass du auf der Spur des Erben von Slytherin warst. Nach allem, was mir Ginny über dich erzählt hat, wusste ich, dass du vor nichts zurückschrecken würdest, um das Rätsel zu lösen – besonders, wenn deine beste Freundin angegriffen würde. Und Ginny hat mir gesagt, die ganze Schule sei in Aufruhr, weil du Parsel sprechen kannst …
    Also ließ ich Ginny ihren eigenen Abschiedsgruß auf die Wand schreiben und kam hier herunter, um zu warten. Sie hat sich gewehrt und geheult und hat mich sehr gelangweilt. Doch jetzt ist nicht mehr viel Leben in ihr … sie hat zu viel in das Tagebuch gesteckt – in mich. Genug, damit ich endlich dessen Seiten verlassen konnte … Ich warte auf dich, seit wir hier sind. Ich wusste, du würdest kommen. Ich habe viele Fragen an dich, Harry

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