Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harry Potter und die Kammer des Schreckens

Harry Potter und die Kammer des Schreckens

Titel: Harry Potter und die Kammer des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
Vom Netzwerk:
klasse, Fawkes …« Er spürte, wie der Vogel seinen schönen Kopf auf die Stelle legte, wo der Schlangenzahn ihn durchstochen hatte.
    Harry hörte Schritte widerhallen und dann tauchte ein dunkler Schatten vor ihm auf.
    »Du bist tot, Harry Potter«, hörte er Riddles Stimme über sich. »Tot. Selbst Dumbledores Vogel weiß das. Siehst du, was er tut, Potter? Er weint.«
    Harry blinzelte. Fawkes’ Kopf wurde klar und verschwamm dann wieder. Dicke, perlene Tränen kullerten die glänzenden Federn hinab.
    »Ich bleibe hier sitzen und sehe zu, wie du stirbst, Harry Potter. Lass dir Zeit. Ich hab’s nicht eilig.«
    Harry fühlte sich benommen. Alles um ihn her schien sich zu drehen.
    »So endet der berühmte Harry Potter«, sagte Riddles ferne Stimme. »Allein in der Kammer des Schreckens, aufgegeben von seinen Freunden, am Ende besiegt vom Dunklen Lord, den er so vorwitzig herausgefordert hat. Bald bist du bei deiner lieben Schlammblutmutter, Harry … sie hat dir zwölf Jahre geborgte Zeit verschafft … doch Lord Voldemort hat dich schließlich gekriegt, und du wusstest, dass es so kommen musste …«
    Wenn dies Sterben ist, dachte Harry, dann ist es gar nicht so übel.
    Selbst der Schmerz ließ nach.
    Aber war dies das Sterben? Die Kammer, anstatt schwarz zu werden, schien wieder schärfere Umrisse anzunehmen. Harry drehte den Kopf leicht zur Seite und sah Fawkes, der immer noch den Kopf auf seinen Arm gelegt hatte. Perlene Tränen schimmerten im Umkreis der Wunde – aber da war gar keine Wunde mehr –
    »Weg von ihm, Vogel«, ertönte plötzlich Riddles Stimme. »Weg von ihm – ich sagte, weg hier –«
    Harry hob den Kopf. Riddle deutete mit Harrys Zauberstab auf Fawkes; es gab einen Knall, laut wie ein Gewehrschuss, und wieder flatterte Fawkes in einem Wirbel aus Gold und Scharlach davon.
    »Phönixtränen …«, sagte Riddle leise und starrte auf Harrys Arm. »Natürlich … heilende Kräfte … ganz vergessen …«
    Er sah Harry ins Gesicht. »Macht nichts. In Wahrheit mag ich es lieber auf diese Weise. Nur du und ich, Harry Potter … du und ich …«
    Er hob den Zauberstab –
    Doch da, heftig mit den Flügeln schlagend, kam Fawkes wieder herbeigeschwebt und ließ etwas in seinen Schoß fallen – das Tagebuch .
    Den Bruchteil einer Sekunde lang starrten Harry und Riddle mit immer noch erhobenem Zauberstab auf das Tagebuch. Dann, ohne nachzudenken, ohne zu zögern, als habe er es schon immer vorgehabt, hob Harry den Basiliskzahn vom Boden und stach ihn mitten ins Herz des Buches.
    Ein langer, fürchterlicher, durchdringender Schrei ertönte. Tinte quoll in Sturzbächen aus dem Buch, strömte über Harrys Hände und überflutete den Boden. Riddle wand und krümmte sich, schreiend und mit den Armen rudernd, und dann –
    Er war verschwunden. Harrys Zauberstab fiel klappernd zu Boden und es herrschte Stille. Stille mit Ausnahme des stetigen tropf, tropf der Tinte, die immer noch aus dem Tagebuch heraussickerte. Der Giftzahn des Basilisken hatte ein knisterndes Loch mitten hindurch gebrannt.
    Am ganzen Leib zitternd richtete Harry sich auf. Ihm drehte sich alles, als ob er gerade meilenweit mit Flohpulver gereist wäre. Schwerfällig sammelte er den Zauberstab und den Sprechenden Hut auf, und dann, mit einem gewaltigen Ruck, zog er das schimmernde Schwert aus dem Maul des Basilisken.
    Da hörte er ein schwaches Stöhnen vom Ende der Kammer. Ginny regte sich. Bis Harry bei ihr war, hatte sie sich schon aufgesetzt. Ihr verwirrter Blick wanderte von der riesigen Gestalt des toten Basilisken zu Harry in seinem blutgetränkten Umhang und zum Tagebuch in seiner Hand. Sie stöhnte laut auf und erschauderte und Tränen flossen ihr übers Gesicht.
    »Harry, ach, Harry – ich wollte es dir beim F…Frühstück sagen, aber ich k… konnte es nicht vor Percy – ich war’s, Harry – aber ich – ich sch…schwöre, ich wollte es nicht – R…Riddle hat mich dazu gebracht, er h…hat mich geholt – und – wie hast du dieses – dieses Ding da – getötet? Wo ist Riddle? Das Letzte, an das ich mich erinnere, ist, dass er aus seinem Tagebuch kam –«
    »Es ist alles gut«, sagte Harry, hielt das Buch empor und zeigte Ginny das Loch, das der Giftzahn hinterlassen hatte. »Riddle ist erledigt. Schau! Er und der Basilisk. Komm, Ginny, verschwinden wir von hier –«
    »Sie werden mich von der Schule schmeißen«, weinte Ginny, als Harry ihr ungeschickt auf die Beine half. »Ich hab mich so gefreut, nach Hogwarts zu

Weitere Kostenlose Bücher