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Harry Potter und die Kammer des Schreckens

Harry Potter und die Kammer des Schreckens

Titel: Harry Potter und die Kammer des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Mensch würde es sehen – dieser kleine Knopf hier ist für einen Unsichtbarkeits-Servoantrieb, den ich eingebaut habe – der würde uns in die Luft heben – und dann fliegen wir über den Wolken, in zehn Minuten sind wir da, und niemand hätte den geringsten Schimmer –«
    »Ich sagte nein, Arthur, nicht am helllichten Tag.«
    Um Viertel vor elf fuhren sie am Bahnhof King’s Cross vor. Mr Weasley rannte über die Straße und holte Gepäckkarren und im Laufschritt stürmten sie in die Schalterhalle.
    Harry war schon vor einem Jahr mit dem Hogwarts-Express gefahren. Der Trick dabei war, dass sie zu Gleis neundreiviertel kommen mussten, einem Gleis, das Muggelaugen nicht sehen konnten. Dazu war es nötig, durch die Absperrung zu gehen, die die Bahnsteige neun und zehn trennte. Weh tat es nicht, aber sie mussten aufpassen, dass kein Muggel sie verschwinden sah.
    »Percy geht als Erster«, sagte Mrs Weasley und blickte nervös auf die Uhr über ihren Köpfen, nach der sie nur noch fünf Minuten Zeit hatten, um lässig hinter der Absperrung zu verschwinden.
    Percy marschierte unerschrocken los und verschwand. Mr Weasley ging als Nächster, Fred und George folgten ihm.
    »Ich nehm Ginny mit und ihr beide folgt uns dann«, sagte Mrs Weasley zu Harry und Ron, nahm Ginnys Hand und machte sich auf den Weg. Einen Augenblick später waren sie verschwunden.
    »Lass uns zusammen gehen, wir haben nur noch eine Minute«, sagte Ron zu Harry.
    Harry vergewisserte sich, dass Hedwigs Käfig sicher auf dem Koffer festgezurrt war, und drehte seinen Gepäckwagen zur Absperrung hin. Er fühlte sich völlig sicher; das war bei weitem nicht so beschwerlich wie die Sache mit dem Flohpulver. Beide beugten sich tief über die Handgriffe ihrer Karren und schritten zielstrebig auf die Absperrung zu, langsam schneller werdend – ein paar Meter noch, sie begannen zu rennen –
    SCHEPPER .
    Beide Karren knallten gegen die Absperrung und prallten zurück; mit lautem Krachen fiel Rons Koffer herunter, Harry verlor den Halt, der Käfig mit Hedwig purzelte auf den blank gewienerten Boden und empört kreischend rollte sie davon; die Leute um sie her starrten sie an und ein Wachmann in der Nähe rief: »Was zum Teufel denkt ihr euch eigentlich dabei?«
    »Hatten die Karre nicht mehr im Griff«, keuchte Harry und richtete sich auf, die Hände an die Rippen gepresst; Ron stürzte los, um Hedwig zu holen, die ein solches Theater veranstaltete, dass einige Umstehende von Tierquälerei zu munkeln begannen.
    »Warum kommen wir nicht durch?«, zischelte Harry.
    »Keine Ahnung –«
    Ron blickte sich hastig um. Noch immer verfolgte sie ein Dutzend Neugierige mit ihren Blicken.
    »Wir verpassen noch den Zug«, flüsterte Ron, »ich weiß nicht, warum das Tor sich verschlossen hat –«
    Harry sah mit einem flauen Gefühl in der Magengegend zu der riesigen Uhr hoch. Zehn Sekunden … neun Sekunden …
    Er schob seinen Karren vorsichtig weiter, bis er direkt vor der Absperrung stand, und drückte dann mit aller Kraft. Das Eisen gab nicht nach.
    Drei Sekunden … zwei Sekunden … eine Sekunde …
    »Er ist weg«, sagte Ron mit verblüffter Stimme. »Der Zug ist fort. Was ist, wenn Mum und Dad nicht zu uns zurückkönnen? Hast du Muggelgeld?«
    Von Harry kam ein hölzernes Lachen. »Die Dursleys haben mir seit gut sechs Jahren kein Taschengeld mehr gegeben.«
    Ron drückte ein Ohr gegen die kalte Barriere.
    »Nichts zu hören«, sagte er angespannt. »Was sollen wir bloß machen? Ich weiß nicht, wie lange Mum und Dad brauchen, um zurückzukommen.«
    Sie sahen sich um. Noch immer wurden sie beobachtet, kein Wunder, denn Hedwig kreischte unablässig.
    »Ich glaube, wir gehen lieber raus und warten beim Auto«, sagte Harry, »wir sind zu auffäll…«
    »Harry!«, sagte Ron mit leuchtenden Augen, »der Wagen?«
    »Was ist damit?«
    »Wir können mit dem Wagen nach Hogwarts fliegen!«
    »Aber ich dachte –«
    »Wir stecken in der Klemme, oder? Und wir müssen doch zur Schule? Und selbst minderjährige Zauberer dürfen in einem echten Notfall zaubern, Abschnitt neunzehn oder so des Erlasses zur Beschränkung des Weißichnichtwas …«
    Harrys Panik verwandelte sich jäh in Begeisterung.
    »Kannst du ihn fliegen?«
    »Kein Problem«, sagte Ron und drehte seinen Karren in Richtung Ausgang. »Komm, lass uns gehen, wenn wir uns beeilen, können wir dem Hogwarts-Express folgen.«
    Und sie marschierten los, mitten durch die Schar der neugierigen Muggel, hinaus aus dem

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