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Harrys Höllen-Cocktail

Harrys Höllen-Cocktail

Titel: Harrys Höllen-Cocktail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wieder verließ.
    Ich drückte mich gegen den Boden, konnte aber noch erkennen, daß der Kerl zwei kleine Flaschen in seinen Händen hielt und mit seiner Beute das Büro verließ, nachdem er die Wand wieder geschlossen hatte. Ich richtete mich auf und wischte über meine feuchte Stirn. Himmel, wer hätte das gedacht, ich nicht, aber manchmal muß der Mensch eben Glück haben.
    Der versteckte Raum interessierte mich natürlich besonders, und ich dachte dabei auch an den Galgenschatten.
    Was der Eindringlig gekonnt hatte, das schaffte ich auch. Als ich die Klappe aufzog und auf die kleine, erleuchtete Schalttafel schaute, freute ich mich über die Sorgfalt des Keepers. Er hatte jeden Schalter beschriftet.
    Ich drückte den mit der Aufschrift Wand nach unten. Wieder vernahm ich das leise Rollen, als sie auf den nicht sichtbaren Schienen zurückglitt, sich vor mir öffnete, so daß ich in den versteckten Raum schreiten konnte.
    Zunächst erkannte ich, daß ich mich nicht geirrt hatte. In dem Raum stand tatsächlich ein Galgen. Aus dem Büro fiel genügend Licht, so daß der Galgen auch einen langen Schatten warf.
    Ich schaute auf den Schlingenschatten, der sich leicht bewegte. Ein paarmal mußte ich schlucken, denn einen Galgen hätte ich hier nicht vermutet.
    Hing Harry seine Opfer etwa auf?
    Gehört hatte ich davon nichts, aber der Beweis war mir geliefert worden. Kaum zu fassen.
    Ich schritt auf den Galgen zu. Natürlich stach mir auch der rote Kreis auf dem Boden ins Auge. Ersah aus, als wäre er mit Blut gezeichnet worden. In seinem Innern zitterte die Schlinge.
    Zwei kleine Flaschen, ein Galgengerüst, ein Kreis — wo gab es da die Verbindung?
    Ich ging um den Kreis herum. Kreise haben eine magische Bedeutung seit alters her gehabt. Ich kannte mich ein wenig aus und wußte auch, daß sie oft genug benutzt wurden, um irgendein Gebiet einzukreisen, in dem eine Beschwörung stattfinden sollte.
    War das hier ebenfalls so?
    Ich bückte mich so, daß ich die baumelnde Schlinge direkt vor meinen Augen hatte. Sie interessierte mich nicht, der Kreis war wichtiger. Meine Fingerspitzen glitten über den dick gemalten Rand. Er war eingetrocknet und nicht mehr feucht.
    Ich tastete weiter auch das Innere des Kreises ab. Der Untergrund fühlte sich warm an.
    Das konnte nicht normal sein, weil der Boden ansonsten ziemlich kalt war.
    Leider trug ich mein Kreuz nicht bei mir, denn ich ging davon aus, daß ich meine Hände in eine magisch geladene Zone hineingedrückt hatte. Das war kein Irrtum, denn die Zone füllte sich plötzlich mit der Magie, die tief in ihr steckte.
    Sie wurde für mich sichtbar!
    Zunächst sah ich nur die roten, sich bewegenden Feuerzungen oder Schlieren, so daß ich das Gefühl hatte, in den Würfel des Unheils zu schauen.
    Aber aus der Tiefe stieg etwas hoch. Und nicht nur das, es nahm auch Gestalt an, so daß ich sehr bald ein mir bekanntes, dreieckiges Gesicht erkannte.
    Es gehörte Asmodis, meinem Todfeind!
    Er und Harry hatten also ihre Hände in diesem dämonischen und teuflischen Spiel.
    Wie hätte es auch anders sein können!
    Und Asmodis, der Höllenherrscher, mußte mich ebenfalls gesehen haben. Anders konnte ich sein Grinsen nicht deuten. Seine Stimme klang kratzig und höhnisch, als er mich aus der Tiefe her ansprach. »Na, Geisterjäger, hast du mich gefunden?«
    »Wie du siehst.«
    »Sehr schön, und ich habe das Gefühl, daß du ohne dein Kreuz gekommen bist — oder?«
    »Woher willst du das wissen?«
    »Ich spüre die Strahlung nicht. Du hast mal wieder sehr menschlich gehandelt. Ein Fehler, der nicht allein für dich tödlich sein kann, auch für deine Begleiter.«
    »Weshalb denn?«
    Asmodis lachte. »Kannst du dir das nicht denken? Du hast sie mit Harry allein gelassen, und Harry ist ein wahrer Meister im Mixen der Drinks. Das ist nicht alles. Er hat einen besonderen Drink, dem er den Namen Höllen-Cocktail gab. Wer ihn trinkt, gerät in meinen Bann, der ist stark, dessen Bewußtsein breitet sich aus, er wird Erkenntnisse bekommen, wie sie ihm nur die Hölle geben kann.«
    »Und er stirbt, wenn er die Macht meines Kreuzes spürt.«
    »Das ist der einzige Nachteil«, gab der Teufel zu. »Zweimal ist es dir gelungen, ich bin jedoch davon überzeugt, daß wir auch dagegen noch ein Mittel finden werden. Dann, Sinclair, kannst du einpacken, denn es wird dir schlecht ergehen.«
    »Was hat Harry vor?« fragte ich.
    »Nichts.«
    Ich verzog den Mund. »Hast du es jetzt noch nötig, mich hier

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