Hart
blinzelte angesichts dieser Provokation und nickte dann langsam. «Also … ja.»
Jetzt war ich mit Lachen an der Reihe. «Ich liebe es, wenn ein Mann Manns genug ist, das zuzugeben.»
Er errötete im Licht der Kerzen. Die Schaumbläschen zerplatzten leise knisternd, und die Kerzen flackerten. Es klopfte an der Haustür, und Tom erhob sich lächelnd.
«Abendessen», sagte er.
Seit dem Mittag hatten wir nichts mehr gegessen, und bei diesem schlichten Wort begann mein Magen zu knurren. Wenn ich mit Tom zusammen war, vergaß ich alles außer uns beiden.
Tom kam mit einem langstieligen Weinglas in der einen Hand und einer Pizzaschachtel in der anderen ins Badezimmer zurück. Dass seine Kochkünste höchsten Ansprüchen genügten, wusste ich schon; jetzt sah ich auch, wie gut er bestellen konnte. Es war eine erstklassige Pizza mit allem außer Sardellen. Plötzlich war ich kurz vorm Verhungern. Sobald er den Deckel aufgeklappt hatte, schnappte ich mir trotz meiner nassen Hände ein Stück.
Tom trank den Wein und sah mir zu, während er die Peperoni von der Pizza pickte und eine nach der anderen langsam aß. Ich verputzte drei Stück Pizza und ließ mich mit einem zufriedenen Seufzer in die Wanne zurücksinken. Tom lächelte.
«So viel hab ich dich noch nie essen sehen, seit wir zusammen sind», sagte er.
«Besser, du isst auch was, bevor ich hier Kahlfraß mache.»
Das Wasser wurde kühler. Tom und ich tranken den Wein, und er schenkte nach. Irgendwie verschüttete er etwas davon auf meine nackten Schultern und nutzte das als Vorwand, mir den Wein von der Haut zu lecken. Wir fütterten uns mit Pizza, und er mied die Zwiebeln, während ich den Peperoni aus dem Weg ging.
Geraume Zeit später zog Tom den Stöpsel aus der Badewanne, und wir sahen beide zu, wie die Schaumbläschen den Abguss hinunterwirbelten. Die Dusche dröhnte laut, als er sie anstellte, und das Wasser war heißer, als ich es gewohnt war. Dann trat er mit mir unter den Strahl. Sofort hatte er die Hände in meinem Haar und küsste mich mit feuchten Lippen.
«Zwiebelatem», flüsterte er.
«Besser als Peperoni», flüsterte ich zurück.
Als er durch den Duschvorhang nach meiner Zahnbürste und der Tube Crest griff, musste ich laut lachen. Ich hatte inder letzten Woche mehr gelacht als im ganzen halben Jahr davor. Tom verstand es, mich glücklich zu machen.
Mir die Zähne unter der Dusche zu putzen war auch wieder eine neue Erfahrung. Dann fand Tom das Shampoo und massierte es in meine langen Locken ein. Er summte leise, während er mir mit den Fingern durchs Haar fuhr. Hin und wieder flüsterte er etwas, aber meistens ließ er mich einfach still genießen. Ich lehnte die Stirn an seine Brust und legte ihm die Hände um die Taille. Gemeinsam standen wir unter dem Wasser, ganz durchtränkt davon, wie neu wir füreinander waren.
«Ich glaube, ich könnte mich in dich verlieben», sagte ich.
Toms Hände verharrten einen Moment lang. Er kicherte – ein Laut, der tief aus seiner Kehle kam.
«Ich möchte, dass du dich in mich verliebst», flüsterte er.
Er tat zwei Schritte, und dann war mein Kopf unter dem Wasser. Ich holte tief Luft und schaute in den Duschstrahl hinauf, während das Shampoo den Ausguss hinunterfloss. Toms Hände folgten dem Schaum nach unten, vom Oberkörper über die Beine bis zu den Zehen. Dann arbeitete er sich wieder nach oben und umfing meine Brüste mit den Händen. Das war kein sinnlicher, sondern eher ein ehrerbietiger Akt. Ich legte die Hände auf die seinen, und gemeinsam wiegten wir uns unter dem Wasser, bis es zu kalt wurde.
Minuten später lagen wir aneinandergekuschelt zwischen Handtüchern und Bettlaken unter einer Steppdecke im Schlafzimmer. Die Kerzen standen jetzt nicht mehr im Badezimmer, sondern auf der Frisierkommode, wo sie vom Spiegel reflektiert wurden und ein hübsches Licht ins Zimmer warfen.
«Erzähl mir von deinen Phantasien», flüsterte Tom.
«Wir verwirklichen viele davon.»
«Erzähl mir von denen, die du dich nicht zu erzählen traust.»
Ich dachte eine ganze Weile darüber nach, was ich mich vielleicht nicht zu erzählen trauen würde. Gegenüber anderen Partnern hatte ich meine Phantasien immer für mich behalten. Die meisten waren zu eifersüchtig gewesen, um mit meinen geheimsten Gedanken umzugehen, selbst wenn es sich dabei einfach nur um Phantasien handelte, die ich niemals verwirklichen würde. Tom schien da allerdings anders zu sein. Aber hatte ich Phantasien im Kopf, die zu
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