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Haschen mit Hexen

Haschen mit Hexen

Titel: Haschen mit Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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gesehen.« Seine Sehwerkzeuge wuchsen über sich selbst hinaus und musterten
mich sekundenlang. »Also los, stehen Sie nicht hier herum, Mr. Holman. Kommen
Sie auf einen Schluck herein. Soll mir doch keiner nachsagen, ich sei ungas ... hick, ungastlich.«
    Er
wandte sich um und schwankte mir in das kleine Wohnzimmer voran, wo die Luft
von Hasch so geschwängert war, daß man sie mit dem Messer hätte schneiden
können.
    »Dort
drüben.« Er machte eine vage Geste in Richtung Bar und sank in den nächsten
Sessel. »Bedienen Sie sich, Mr. Goleman.«
    Ich
nahm mir einen Bourbon und wandte mich zu ihm um. Seine Augen hatten sich fast
schon wieder geschlossen, und mir begann es zu dämmern, daß wir die lange Fahrt
nach Santo Bahia umsonst gemacht hatten.
    »Wie
ich Kirk schon sagte«, murmelte er, »Amanda ist und bleibt ’ne Hexe, weshalb
laßt ihr euch von ein paar Fotos dann so auf die Palme bringen?«
    »Wann
haben Sie denn entdeckt, daß sie eine Hexe ist?« fragte ich. »Auf der großen
Hippie-Wanderschaft, die Sie zu sechst unternommen haben?«
    »Drei
Hexen und drei Hexenmeister!« Er schmunzelte. »Das ist ’ne verdammt gelungene
Kombination, meinen Sie nicht auch, Mr. Tallman ?«
    »Sicher.«
Was hätte ich sonst antworten sollen?
    »Und
alle unter diesem bescheidenen Dach.« Wieder mußte er kichern. » War’n tolles Mumbo -jumbo, von Anfang
bis Ende. Bloß nach ’ner Weile konnte es einen um den Verstand bringen, hätten
Sie sich das träumen lassen? Und wozu gibt’s schließlich Pot? Mit Pot hält man
die Zeit in beiden Händen...« Er hob seine beiden und krümmte langsam die
Finger, »und biegt sie so zurecht, wie es einem paßt. Nach ’ner Weile ist es
einem scheißegal, was die anderen treiben, man sieht ihnen zu, als wär’s im
Kino. Und wenn’s ganz schlimm kommt, macht man einfach das Licht aus. Aus und
vorbei, kapiert?«
    »Kapiert«,
nickte ich, nur um meinen guten Willen zu zeigen.
    »Wir
waren ein richtig wilder Haufen, wußten Sie das?«
    »Ich
kann es mir vorstellen«, bestätigte ich. »Amanda habe ich zwar noch nicht
kennengelernt, aber ihr anderen habt den Irrsinn wirklich gepachtet.«
    »Und
wie sie hier plötzlich abhauten«, erinnerte er sich. »Alle auf einmal und zur
selben Zeit. Wußte gar nicht, sollte ich mich freuen oder eingeschnappt sein.«
    »Was
war denn passiert?« fragte ich aus Höflichkeit.
    »Fragen
Sie doch Amanda, wenn Sie sie finden.« Aus dem Augenwinkel warf er mir einen
wissenden Blick zu. »Das ist doch die Hexe, nach der Sie haschen, nicht wahr,
Mr. Holfan?«
    »Stimmt.«
Ich trank einen Schluck. »Und Pete Cronin ist ein Maler, wie ich höre?«
    »So
was Ähnliches.« Er gähnte ausgiebig. »Wie kommt’s daß Sie beim Sprechen nie den
Mund aufmachen?«
    »Ich
bin Bauchredner, haben Sie das nicht gemerkt?«
    »Na
klar«, nickte er. »Oder halten Sie mich vielleicht für blöde?« Die Augen fielen
ihm vollends zu. »Die haben mich in der Nacht damals jedenfalls für blöde
gehalten, und dabei waren sie selber solche Idioten, daß sie nicht ein einziges
Mal daran dachten, wie sich die Strömung auswirken würde.«
    »Strömung?«
murmelte ich.
    »Amanda
sagt, das hätte sie nie gewußt, aber vielleicht hat sie genauso gelogen wie der
verdammte Rest der Bande«, sagte er schläfrig. »Vielleicht, vielleicht auch
nicht, ich jedenfalls hab’s von Anfang an gewußt.« Wieder kicherte er zufrieden
vor sich hin. »Genau wie ich’s ihnen hinterher auseinandergesetzt habe. Sorgt
für den guten alten Ed Koncius, dann braucht ihr euch um den Rest keine Sorgen
mehr zu machen.«
    Es
war wie ein verrücktes Scharadenspiel, dachte ich verzweifelt. Man mußte das
Lösungswort erraten, nachdem der Partner fünf Minuten lang Unsinn gequasselt
hatte.
    »Hinterher
— wann?« bohrte ich.
    »Eben
hinterher.« Er gähnte noch breiter. »Nachdem die Würfel gefallen waren, oder so
ähnlich sagt man doch? Ich war jedenfalls im Bilde, kapiert? Ich wußte
Bescheid.«
    »Worüber
wußten Sie Bescheid?« krächzte ich.
    »Was?«
Plötzlich riß er die Augen auf und starrte mich an. »Was soll ich gewußt
haben?« Sein Mund wurde schmal. »Wer sind Sie denn überhaupt, verdammt noch
mal?«
    »Rick
Holman, wissen Sie’s nicht mehr?«
    »Ich
kenne keinen Holman! Machen Sie, daß Sie rauskommen, oder ich rufe die
Polizei!« Seine Augenlider sanken herab, und er fiel in den Sessel zurück, als
hätte jemand die Luft aus ihm gelassen.
    Ich
trank mein Glas aus, schloß die Haustür hinter

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