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Haschen mit Hexen

Haschen mit Hexen

Titel: Haschen mit Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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heftig blinzeln, um
überhaupt noch etwas sehen zu können.
    »Die
Stunde ist gekommen!« sagte eine dumpfe Stimme hinter der Bocksmaske. Sie klang
so unmenschlich verzerrt, daß man sie weder als männlich noch als weiblich
identifizieren konnte.
    »Die
Stunde ist da!« echoten die anderen im Chor.
    »Sind
alle versammelt?«
    »Alle
versammelt!«
    »Das
Opfer dargebracht?« Die Bocksmaske trat hinter den niedrigen Tisch, und die
anderen schienen auf die Knie zu fallen, während sie bestätigten: »Das Opfer
ist dargebracht!«
    Dann
erhob sich der Schakal und schritt auf den Tisch zu, in der Hand einen silbern
funkelnden Kelch, den er der Bocksgestalt überreichte.
    Der
Bock wog den Kelch eine Zeitlang in den Händen, dann hob er ihn hoch über den
Kopf.
    »Alle,
die das Blut teilen, werden für immer eins mit dem Bock und teilhaftig seiner
dunklen Kräfte«, intonierte die verzerrte Stimme hinter der Maske. »Und der
Spruch wird Wahrheit, im Namen Beelzebubs und seiner Getreuen Asmodeus und Abracax !«
    Mit
einer Hand faßte er plötzlich in den Kelch und zog etwas naß Glänzendes daraus
hervor, das ihm rötlich-braun von den Fingern tropfte.
    »So
wie ich den lebenden Altar salbe, so sollt ihr alle euch mit dem Blute salben!«
    In
einer schnellen Bewegung tröpfelte er einen dunklen Kreis um die Brüste der
reglosen Blondine, dann um ihren Nabel und zuletzt zwischen ihre Beine. »So
werden die Diener ihrem großen Meister verschworen!«
    Ich
sah zu, wie die anderen sich erhoben und auf den lebenden Altar zustrebten.
    »Halt!«
Die Bocksgestalt wies plötzlich mit dem ausgestreckten Arm direkt auf mich.
»Zuerst müssen die Augen des Ungläubigen in unserer Mitte geblendet werden. Es
geziemt sich nicht, daß er Zeuge unseres höchsten und geheimsten Ritus wird!«
    Eine
Gestalt wandte sich langsam um und kam auf mich zu. Ihre Ebermaske wurde vor
meinen Augen größer und größer, bis sie mir schließlich das Gesichtsfeld ganz
verdeckte. Dann wurde mir ein schmutziger Fetzen ins Gesicht geschlagen, und
ich würgte hilflos unter den Übelkeit erregenden, süßlichen Dämpfen, bevor mich
die undurchdringliche Dunkelheit ein zweitesmal verschlang.
     
     
     

5
     
    Es
würgte mich in der Kehle, und irgendein eingebauter Instinkt trieb mich gerade
noch rechtzeitig ins Badezimmer. Hinterher hielt ich den Kopf solange unters
kalte Wasser, bis er mir wieder verhältnismäßig fest auf den Schultern zu
sitzen schien. Dann kehrte ich ohne sonderliche Eile ins Wohnzimmer zurück,
denn meine Beine hätten Eile noch nicht vertragen. Teufel auch, kein einziger
Körperteil an mir schien es mit dem Funktionieren eilig zu haben.
    Die
Luft im Wohnzimmer war abgestanden und immer noch von üblen Weihrauchdüften
geschwängert. Von den beiden Kerzen waren nur noch kleine unförmige
Wachshäufchen übrig. Ich öffnete die Haustür und trat auf den Vorplatz hinaus,
sog die frische saubere Luft tief in die Lungen. Die Morgendämmerung stieg
schon rot über den Horizont, der Wind war aufgefrischt. Allmählich ging es mir
besser, und mein Verstand begann wieder zu funktionieren. Für einen Traum war
dieser Alp reichlich realistisch gewesen. Ich sah auf meine Hände nieder und
entdeckte die roten Striemen, wo man mir die Gelenke zusammengebunden hatte.
Auch die Fußknöchel taten mir weh, und meine Lippen waren vom Knebel
geschwollen.
    Ich
kehrte ins Haus zurück, zog die Vorhänge auf und öffnete weit die Fenster. Dann
durchsuchte ich die anderen Räume und fand Marie Pilgrim im Schlafzimmer. Sie
lag friedlich schlafend bäuchlings auf dem Bett, in nichts als eine Gänsehaut
gehüllt. Mit ihrem Nerzmantel, den ich aus dem Auto holte, deckte ich sie zu.
Sie zu wecken, schien mir unsinnig, denn im Augenblick war mir durchaus nicht
nach Gesellschaft zumute. Also spürte ich die Küche auf und machte mir Kaffee.
    Als
ich die zweite Tasse etwa halb ausgetrunken hatte, erschien ein verschlafenes
Gesicht von zerzaustem blondem Haar eingerahmt im Türspalt und spähte
mißtrauisch nach mir.
    »Rick!«
Mit beiden Armen den Nerz an sich raffend, trat sie in die Küche. »Um Gottes
willen, was ist bloß letzte Nacht passiert?«
    »Sie
erinnern sich an nichts?«
    »Nein.«
Sie lächelte nervös. »An rein gar nichts, bis ich eben aufwachte und mich unter
dem Mantel hier nackt fand. Haben wir ’ne tolle Orgie gefeiert oder was?«
    »Wollen
Sie eine Tasse Kaffee?« Ich füllte eine Tasse für sie.
    »Aber
sicher will ich Kaffee.« Sie trat näher,

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