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Haschisch - Konsum, Wirkung, Abhängigkeit, Selbsthilfe, Therapie

Haschisch - Konsum, Wirkung, Abhängigkeit, Selbsthilfe, Therapie

Titel: Haschisch - Konsum, Wirkung, Abhängigkeit, Selbsthilfe, Therapie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: beltz Verlag
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haben.
Entschuldigen Sie sich niemals bei Ihren Kindern, wenn Sie einen Fehler gemacht haben. Beharren Sie immer auf Ihrem elterlichen Recht.
Lassen Sie Ihre Kinder keinerlei Erfahrungen mit Zeiteinteilung, Müdigkeit, Kälte, Verantwortung, Herausforderungen, Abenteuern, Risiken, Kränkungen, Fehlern, Schwierigkeiten usw. machen.
Kümmern Sie sich ständig um alle Angelegenheiten Ihrer Kinder. Lassen Sie sie so wenig wie möglich selbstverantwortlich ihre Angelegenheiten regeln.
Lösen Sie immer alle Probleme für Ihre Kinder. Vermeiden Sie dabei unter allen Umständen, dass das Verhalten Ihrer Kinder spürbare Konsequenzen für jene hat.
Folgen Sie niemals der Einladung zu einem Elternabend an der Schule Ihrer Kinder. Das wäre pure Zeitverschwendung.
Gehen Sie selbst wegen jeder Kleinigkeit zum Arzt, und nehmen Sie bei jedem Kopfschmerz unbedingt sofort eine Schmerztablette. Es ist überaus wichtig, dass Ihre Kinder auf diese Weise von Ihnen lernen, dass es für ungute Gefühle immer eine schnelle Lösung von außen gibt.
Sofern konkrete Entscheidungen anstehen, ob Sie Ihr Geld und Ihre Zeit in materiellen und passiven Konsum oder in eine familiäre Aktivität investieren sollen, wählen Sie immer die materielle, passive Seite.
Zeigen Sie Ihren Kindern, wie lebenswichtig es ist, immer und überall per Handy erreichbar zu sein, sogar im Bett.
Gewähren Sie Ihren Kindern spätestens ab 10 Jahren ein superteures Handy, damit Sie diese überall anrufen bzw. jene hemmungslos simsen können. Vergessen Sie nicht, mit Ihren Kindern zu vereinbaren, dass Sie deren Rechnungen begleichen.
Lassen Sie sich von Ihren Kindern immer nur als Mutter und Vater ansehen, niemals als Frau und Mann, die sich lieben und gerne berühren.
Erziehen Sie als Mutter eine Tochter unbedingt zu Ihrer besten Freundin.
Vermeiden Sie als Vater unter allen Umständen, dass Ihr Sohn Sie einmal traurig oder gar weinen sieht. Jegliche Gefühlsduselei schadet Ihrem männlichen Ansehen. Ausgesprochen schädlich wirkt es sich aus, wenn Sie Ihrem Sohn sagen, dass Sie ihn lieben.
Geben Sie bei allem, was Sie tun, immer mehr auf die Meinung Ihrer Nachbarn und das äußere Erscheinungsbild Ihrer Familie als auf die Bedürfnisse Ihrer Kinder.
Lassen Sie Ihre Kinder niemals zu Bett gehen, bevor Sie ihnen nicht wenigstens zehn Dosen »Fertigmacher« am Tag verabreicht haben.
    Menschen sind keine Engel, und Sie als Mütter und Väter sind keine Übermenschen. Sie leisten den absolut schwierigsten aller »Jobs«. Beim besten Willen vermögen Sie im Leben nicht zu vermeiden, Fehler zu machen. Aber es gilt eine goldene Regel zu beherzigen: Lange bevor Kinder den »Geschmack von Freiheit und Abenteuer« brauchen, benötigen sie die uneingeschränkte Liebe ihrer Eltern, emotionale Achtsamkeit, berührende Zuwendung, sichere Geborgenheit sowie bestätigendes Vertrauen in ihre persönlichen Fähigkeiten. Über einen derart sturmsicheren Hafen als Halt gelingt es Eltern langfristig am ehesten, »konkurrenzfähig« zu bleiben und die Nachfrage von Söhnen und Töchtern nach Rauschmitteln jedweder Art entbehrlich zu machen.
Wenn das Kind in den Brunnen
gefallen ist
    Selbst die beste Prävention ist keine absolute Garantie dafür, einen aus dem Ruder laufenden Cannabiskonsum von Jugendlichen verhindern zu können. Haben Ihre Söhne oder Töchter erst einmal mit dem Gebrauch von Haschisch oder Marihuana begonnen und Geschmack daran gefunden, brauchen Sie als Mütter und Väter eigene Standfestigkeit, Konsequenz und Beharrlichkeit, um dem Problem angemessen zu begegnen.
    Ihr dringender Wunsch als Eltern, dass die Söhne oder Töchter den Konsum von Cannabis unmittelbar wieder aufgeben mögen, ist zwar nur allzu leicht verständlich, aber eher unrealistisch. Für Sie als besorgte Eltern stellt sich mithin die schwierige Aufgabe, mit Ihren Kindern gemeinsam möglichst unbeschadet jene Phase durchzustehen, während der die Droge einen Platz in deren Leben einnimmt. Da es in der Realität viel eher männliche Jugendliche sind, welche einen bedenklichen Cannabisgebrauch entwickeln, werde ich in diesem speziellen Kapitel von den Drogen gebrauchenden Söhnen schreiben.
Stellen Sie sich als Eltern innerlich darauf ein, heftigsten Gefühlsbädern unterworfen zu werden, falls Sie einen Sohn durch eine »Kifferkarriere« begleiten müssen. Ihre Empfindungen werden schwanken zwischen hoffnungsvoller Zuversicht, wenn Sie bei Ihrem Kind Anzeichen von positiver Veränderung wahrzunehmen

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