Haschisch - Konsum, Wirkung, Abhängigkeit, Selbsthilfe, Therapie
abzulaufen. Sie verschärfen die Situation eher.
Wenn Sie tatsächlich einmal einen der einschlägigen Läden betreten, können nicht nur Sie davon profitieren. Ein nützlicher Effekt vermag durchaus in die andere Richtung zu wirken. Den Besitzern und Angestellten entsprechender Geschäfte schadet es nicht, wenn sie in unaufgeregten Gesprächen auch einmal etwas über die berechtigten Sorgen und die Gefühle der Mütter und Väter ihrer Kunden erfahren. Auf diesem Auge sind die »Hänflinge« nämlich meistens erschreckend blind, auch wenn sie das selbst so nicht wahrhaben möchten. Ein wirklich guter Verkäufer in einem Hanfladen lässt allerdings auch »Safer-Use«-Hinweise zu einem überdachten und verantwortungsvollen Umgang mit Cannabis in seine Verkaufsgespräche einfließen.
Erstehen Sie in einem Hanf- oder normalen Zeitschriftenladen durchaus auch einmal eine aktuelle Ausgabe einer verfügbaren Szenezeitschrift. Ihnen werden die Augen übergehen bei all dem, was Sie zu lesen und zu sehen bekommen werden, so fremd wird Ihnen diese Welt sein.
Ihre Neugier sollten Sie allerdings nicht so weit treiben, dass Sie sich als cannabisunerfahrener Elternteil dazu entschließen, die Droge selbst zu probieren, um nach einer derart verspäteten Eigenerfahrung anders mitreden zu können. Erstens wäre das ein grenzüberschreitender Eintritt in die abgegrenzte jugendkulturelle Welt Ihrer Kinder. Zweitens würden Sie auf Ihrer Suche, sich Cannabis zu beschaffen, eine eher klägliche Figur abgeben, und drittens wäre nicht auszuschließen, dass Sie an einem solchen Eigenversuch in der Folge mehr Gefallen finden würden, als Ihnen in Ihrer Situation guttäte.
Wie Sie Ihre Kinder ermutigen,
die Bekanntschaft mit Cannabis
zu suchen
»Wie absurd«,
sagte die Eintagsfliege,
als sie zum ersten Mal
das Wort »Woche« hörte.
Es hinterlässt leicht einen schalen Nachgeschmack, Ihnen als Erziehungsberechtigten direkte Empfehlungen für den Umgang mit Ihren Kindern zu geben, denn Rat-»Schläge« können nur allzu leicht als verletzende Schläge empfunden werden, wenn sie den Eindruck erwecken, vom »Expertengipfel« gereicht zu werden.
Mein Ziel ist es, vor allem Ihre präventiven Handlungsmöglichkeiten als Mütter und Väter zu stärken. Dabei wähle ich allerdings zunächst den Weg durch die Hintertür, indem ich Ihnen als Eltern paradoxe und verquere Hinweise gebe, wie Sie Ihre Kinder ermutigen können, Cannabis zu gebrauchen. Ein solches Vorgehen lässt Ihnen größeren eigenen Interpretationsspielraum als direktive Verhaltensempfehlungen.
Nachstehende Strategien für Ihre Elternrolle sind hervorragend geeignet, Ihre Söhne und Töchter zu ermutigen, die Bekanntschaft von Haschisch oder Marihuana zu suchen:
Tun Sie als Eltern so, als wären Sie bestens über Cannabis informiert, aber lassen Sie sich von Ihrem Kind dabei erwischen, dass Sie noch immer der Ansicht sind, Haschisch würde gespritzt.
Betonen Sie bei jeder sich bietenden Gelegenheit die Gefährlichkeit von Cannabis als Einstiegsdroge, während Sie selbst dabei eine Zigarette rauchen. Bestehen Sie zudem unnachgiebig darauf, dass das gewohnheitsmäßige Trinken von Alkohol etwas völlig anderes sei als der Genuss von Haschisch und Marihuana.
Reden Sie mit Ihren Kindern mindestens einmal am Tag darüber, wie groß Ihre Angst ist, sie könnten Cannabis probieren.
Kontrollieren Sie regelmäßig einmal pro Woche Kleidung und Zimmer Ihrer Kinder auf Ihnen verdächtige Substanzen oder merkwürdige Gerätschaften zum Rauchen von Cannabis.
Setzen Sie sich mit Ihren Kindern niemals als Familie zusammen.
Vermeiden Sie insbesondere gemeinsame Mahlzeiten. Wenn Sie es dennoch nicht verhindern können, als Familie zusammen zu essen, so tun Sie dies nur vor dem eingeschalteten Fernsehgerät.
Geben Sie ohne Gegenwehr Ihren Widerstand gegen einen unbegrenzten Zugang Ihrer Kinder zu Fernsehen, DVDs, Computerspielen und Internet auf. Sie haben ohnehin keine Chance, diesen Kampf zu Ihren Gunsten zu entscheiden.
Vermeiden Sie familiäre Feste und Traditionen, die sich regelmäßig wiederholen und auf die sich Ihre Kinder freuen können. Vermeiden Sie vor allem, von Ihrem eigenen Geburtstag Notiz zu nehmen und sich feiern zu lassen.
Hören Sie Ihren Kindern niemals zu und sprechen Sie über sie, aber nicht mit ihnen.
Treffen Sie keine Entscheidung und setzen Sie keine Grenze, bevor Sie nicht wenigstens eine Stunde mit Ihren Kindern über deren Berechtigung diskutiert
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