Hashimoto und Basedow
geht.
Wenn Sie eine Wirkung feststellen, konzentrieren Sie sich fortan auf die Gabe dieser Arznei und nehmen sie so lange, bis ihre Wirkung erschöpft ist. Das gelingt am besten, wenn Sie die Gabe immer erst dann wiederholen, wenn wieder eine Verschlechterung spürbar wird.
Im Leben eine neue Mitte finden
So weit zur Homöopathie in der Eigenanwendung. Mit dieser Diskussion verschiedener homöopathischer Arzneien kommen wir schon an das Ende meiner Empfehlungen zur Eigenbehandlung des Basedow. Vieles, was hier gesagt wurde, soll zur Anregung dienen, die Therapie, die man Ihnen angedeihen lässt, infrage zu stellen, ganzheitlich zu ergänzen oder auch einen alternativen Weg einzuschlagen, der Sie früher oder später auch an das Ziel der Heilung bringen wird. Diese bedeutet nicht nur eine Verbesserung von Beschwerden und Laborwerten oder Ultraschallbefunden, sondern auch, dass Sie in Ihrem Leben eine neue Mitte finden. Es ist für mich immer wieder interessant und beglückend zu beobachten, was sich im Laufe einer Heilung auch im Umfeld einer Patientin tut. Wie sie beginnt, sich besser zu behaupten, beruflich oder privat neu zu orientieren. Wie sie es schafft, immer weiter ordnend das Leben so für sich einzurichten, dass sie darin gut leben kann. So gesehen ist die Therapie des Basedow auch eine Anleitung zum Glücklichsein.
Die Hashimoto-Thyreoiditis
Eine Einführung
Abweichen von Normwerten = Krankheit?
Als ich in den 1980er-Jahren Medizin studierte, hieß es: Es gibt da anscheinend eine seltene Form der Schilddrüsenentzündung, die hat vielleicht einer von 20 000 Menschen und sie heißt Hashimoto. Dreißig Jahre sind seither vergangen und das Bild hat sich gewandelt. Und zwar drastisch. Heute kann man bei 10 Prozent aller Menschen in Deutschland Antikörper nachweisen, die sie definitionsgemäß zu einem Hashimoto-Fall machen. Sind diese Menschen aber auch alle krank? Zumindest denkt das die Schulmedizin – wer Antikörper hat, ist nicht mehr normal. Und ein Abweichen von Normwerten wird in unserer Medizin ja auch gerne mit Krankheit gleichgesetzt. In den Augen von Therapeuten, die sich mit diesem Thema intensiver beschäftigen, ist das Bild aber nicht so eindeutig. Ob Antikörper gegen die Schilddrüse wirklich schon eine Krankheit beweisen? Nein. Wir haben es schon auf S. 40 gehört: 20 Prozent aller Frauen, die gerade ein Kind geboren haben, weisen mikrosomale Antikörper (MAK) im Blut auf. Und wenn man einige Jahre später diese Werte nachprüft, sind die Antikörper weg, und das ohne jede Therapie. Es sind also Regulationsmechanismen des Körpers, die wir nicht genauer verstehen, die aber nachweislich harmlos sind. Außerdem ist das auch schon nachgeprüft worden, indem man diesen Menschen in die Schilddrüse gestochen und eine Gewebsprobe entnommen hat, die bewies, dass gar keine Entzündung vorlag, selbst wenn einige Antikörper im Blut nachweisbar waren.
Menschen nicht gleich als Patienten ansehen
Ich bin deshalb dafür, Menschen, bei denen keine Entzündung nachweisbar ist, nicht als Patienten zu bezeichnen. Wenn man das aber tut, sinken die Hashimoto-Fallzahlen drastisch. Und wenn man auch nur noch jene Fälle berücksichtigt, bei denen die Antikörper wirklich zu einer Selbstauflösung der Schilddrüse führen, dann fallen diese statistischen Werte schon beinahe ins Nichts. Sie landen etwa dort, wo sie schon vor vielen Jahren waren: nämlich, dass nur einer von 20 000 wirklich eine Selbstauflösung der Schilddrüse erlebt.
Ausgebrannt sein, nicht mehr leistungsfähig, sich stumpf fühlen – diese Beschwerden sind real und mitunter Ausdruck einer Hashimoto. Und diese können dann auch durch eine Behandlung der Schilddrüse wieder behoben werden. Hinzu tritt das Gefühl, im Leben nicht anzukommen. Das Bewusstsein, dass man eigentlich viel jünger ist, als man sich fühlt. Die Befürchtung, dass die Krankheit dazu führen könnte, dass man sein Leben versäumt, wenn dieser Zustand nicht bald aufhört. Dass man überhaupt nicht mehr ins Leben kommt und dadurch arbeitstechnisch, aber auch privat nichts auf die Reihe bringt. So relativ »harmlos« also eine Hashimoto auch in manchen Augen sein mag – in ihrer Auswirkung auf das Leben und die Chancen, die dabei verloren gehen, wenn man keine Heilung erfährt, ist sie doch nicht zu unterschätzen. So kann es durchaus sinnvoll sein, eine gute »Schilddrüsenpflege« zu betreiben, die Schilddrüse wieder aufzubauen und die Versorgung des Körpers mit
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