Hot Summer
1. KAPITEL
Licht und Schatten spielten auf ihm. Auf leisen Sohlen schlich ich, leicht wie Nebel, zu unserem Bett. Behutsam zog ich die Laken zurück und enthüllte seinen Körper.
Ich liebte es, ihn schlafen zu sehen, obwohl ich mich manchmal kneifen musste, um sicher zu sein, dass ich nicht träumte. Dass dieser Mann mein Ehemann war. Dies mein Haus, mein Leben war. Unser perfektes Leben. Dass es gute Dinge gab, die zu besitzen es sich lohnte. Und ich besaß diese Dinge.
James bewegte sich im Schlaf, ohne aufzuwachen. Ich schlich näher und stand nun über ihm. Der Anblick seiner langen, muskulösen Glieder und der weichen, von der Sonne gebräunten Haut ließen meine Finger zucken, weil ich bereits ahnte, wie es sich anfühlte, ihn zu berühren. Ich hielt inne, weil ich ihn nicht wecken wollte. Ich wollte ihn einfach nur eine Zeit lang ansehen.
Wach war James selten bewegungslos. Nur wenn er schlief, wurde er weicher, sanfter, schmelzender. Wenn er schlief, war es schwieriger zu glauben, dass er zu mir gehörte, aber es war auch einfacher, mich daran zu erinnern, wie sehr ich ihn liebte.
Oh, ich war gut darin, in uns zu vertrauen, aber es fühlte sich manchmal wie ein Spiel an. Ich trug den Ring und hörte auf den Namen Mrs. James Kinney. Ich hatte sogar einen Führerschein und Kreditkarten, die bewiesen, dass ich das Recht hatte, diesen Namen zu tragen. Die meiste Zeit über war unsere Ehe so sachlich, dass ich gar nicht an der Tatsache hätte zweifeln können, selbst wenn ich es gewollt hätte. Jedenfalls nicht, wenn es an der Zeit war, die Wäsche zu waschen und einzukaufen, das Klo zu putzen oder sein Lunchpaket zu machen. Oder wenn ich seine Socken zusammenfaltete, bevor ich sie in den Schrank legte. Dann war unsere Ehe beständig und echt. Wie in Granit gemeißelt. Aber manchmal, wie in diesem Augenblick, da ich ihn im Schlaf beobachtete, wurde aus dem soliden Felsen bröckelnder Kalkstein, der sich unter dem steten Tropfen meiner Zweifel langsam auflöste.
Das Sonnenlicht wurde durch das Laub des Baums vor unserem Schlafzimmerfenster gefiltert und tupfte ihm ein Leuchten auf all jene Stellen, die ich küssen wollte. Die beiden dunklen Kreise seiner Brustwarzen, die Linie seiner Rippen, die sich unter der Haut schärfer abzeichneten, als er einen Arm hinter den Kopf warf, und das sanfte Haar, das seinen Bauch bedeckte und weiter unten mit dem dichten, krausen Haar zwischen seinen Beinen verschmolz. Alles an ihm war groß und mager. Versteckte Kraft. James sah dünn aus, manchmal sogar zerbrechlich, aber darunter bestand er nur aus Muskeln. Er hatte große, schwielige Hände, die es gewohnt waren, zu arbeiten, die aber auch spielen konnten. Und im Moment war ich mehr daran interessiert, zu spielen.
Ich beugte mich über ihn und blies leise gegen seine Lippen. Überraschend schnell griff er nach mir. Er konnte meine beiden Hände mit einer Hand festhalten, und das tat er jetzt, drückte mich auf das Bett und rollte sich auf mich. James ließ sich zwischen meinen Schenkeln nieder. Das Einzige, was uns nun noch trennte, war der dünne Stoff meines sommerlich leichten Nachthemds.
Er wurde bereits hart.
„Was hast du gemacht?“
„Ich hab dich beim Schlafen beobachtet.“
James schob meine Hände über meinen Kopf. Es tat ein wenig weh, aber das machte die Leidenschaft umso süßer. Seine freie Hand schob den Saum meines Nachthemds nach oben und strich über meinen nackten Oberschenkel.
Seine Fingerspitzen teilten das lockige Haar zwischen meinen Beinen, während er weiterfragte: „Warum hast du mich im Schlaf beobachtet?“
„Weil ich es mag, dich anzusehen, wenn du schläfst“, gestand ich. Seine suchenden Finger ließen mich scharf einatmen.
„Will ich wirklich wissen, warum du es magst, mich im Schlaf zu beobachten?“ Sein Grinsen berührte die Mundwinkel. Er wirkte selbstzufrieden. Seine Fingerspitze drückte sich gegen mich, aber er bewegte den Finger nicht. „Anne?“
Ich lachte. „Nein. Vermutlich nicht.“
„Ich denke schon.“
Sein Mund senkte sich auf meinen, aber er küsste mich nicht. Ich reckte meinen Hals, meine Lippen suchten seine, er ließ es jedoch nicht zu, dass unsere Lippen einander berührten. Sein Finger begann jenes langsame Kreisen, von dem er allzu gut wusste, wie sehr es mich erregte. Ich fühlte eine Härte und Hitze an meiner Hüfte, aber da er meine Hände noch immer festhielt, konnte ich mich nur protestierend unter ihm winden.
„Sag mir, was du willst.
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