Hashtag #Love
ich mich ihm so nicht aufbürde.
»Ich glaube, sie hat deine Ähnlichkeit zu Grace erkannt«, sagt er leise.
»Deshalb hat sie mich also so seltsam angesehen«, gebe ich gedämpft zurück.
»Wahrscheinlich, aber lass dich davon nicht einschüchtern. Evelyn ist eigentlich ganz nett und … ich habe eine Bitte an dich, Babe«, er spricht noch immer leise und ich habe das Gefühl, das er mich nun wirklich darum bittet, dass ich ihn zu Graces Eltern begleite. Ob ich das kann? Ob ich mich ebenfalls seiner Vergangenheit stellen und ihre Eltern kennenlernen kann? Alle sprechen von Grace, als wäre sie einzigartig gewesen, das war sie sicher, aber ich fühle mich so klein, wenn von ihr gesprochen wird. Es war schon so, als Jonathan mich ins Krankenhaus gefahren hat. Es ist erschreckend, dass eine Verstorbene noch so eine Macht auf die Hinterbliebenen hat. Oh Gott, bin ich etwa ernsthaft auf ein verstorbenes Mädchen eifersüchtig? Oh Mann, ich bin doch vollkommen verrückt geworden.
»Darf ich dich um etwas bitten?«, fragt er, als ich nicht reagiere.
Ich verdränge den spitzen Stachel der Eifersucht und sehe ihn an. »Sicher«, antworte ich, nachdem ich mich geräuspert habe.
»Würdest du mich zu ihren Eltern begleiten? Ich weiß, dass das eine große Bitte ist, aber ich schaffe das nicht allein. Ich möchte, dass du bei mir bist, wenn ich diesen Schritt mache«, bittet er mich schließlich.
Kapitel 33
Ich glaube, ich habe Stella zu viel zugemutet, da sie mich immer noch ansieht, als hätte sie einen Hieb in die Magengrube bekommen.
»Ja, ich begleite dich dorthin«, antwortet sie endlich und lächelt mich an. Die Unsicherheit, die gerade noch Besitz von ihrer Miene ergriffen hatte, scheint gänzlich verflogen zu sein.
Ich atme erleichtert auf. Dank ihr muss ich mich den Carrows nicht alleine stellen, sodass mir nicht der Boden unter den Füßen weggerissen wird, wenn wir über Grace sprechen. »Danke, Babe«, raune ich und küsse ihren Scheitel. »Du weißt gar nicht, was für einen riesigen Gefallen du mir damit tust.«
»Ich glaube, ich habe eine Ahnung«, erwidert sie.
Wir schlendern weiter durch die Mall, die Begegnung mit Evelyn war ein Schock für mich. Ich habe nach Graces Beerdigung mit niemandem mehr gesprochen, der zu ihrer Familie gehört. Es war einfach zu schwer. Ich hoffe, dass Dr. Brooks mir ein paar Ratschläge geben kann, wie ich den Carrows gegenübertreten soll, und ob es ratsam ist, wenn Stella mich begleitet. Ich weiß, dass ich sie brauche und sie dabei sein muss, aber ich kann von Graces Familie nicht erwarten, dass sie mit einem Abbild von ihr konfrontiert werden möchten.
Schließlich betreten wir ein Mobilfunkgeschäft und Stella sieht sich ein paar günstige Smartphones an. »Du glaubst doch nicht, dass ich dir irgendeinen 'Made in Taiwan' Scheiß kaufe, oder?«, frage ich sie.
»Ich glaube, die sind alle in China hergestellt worden«, schmunzelt Stella. »Aber ich möchte einfach nicht, dass du zu viel Geld für mich ausgibst. So ein einfaches Handy reicht doch wirklich.«
Ich schüttele den Kopf. »Nein, du bekommst ein vernünftiges Smartphone, ich bestehe darauf.«
Ihre Schultern sacken herunter und sie nickt mit gesenktem Blick. »Okay«, haucht sie scheu.
Ich lege meinen Arm um sie, als ein Verkäufer sich an uns heranpirscht, um deutlich zu zeigen, dass Stella zu mir gehört und sie kein Frischfleisch ist, das man anflirten kann.
»Guten Tag, kann ich Ihnen helfen?«, erkundigt er sich.
»Ja, wir suchen ein Smartphone für meine Freundin. Es soll kein günstiger Schrott sein, sondern schon etwas Brauchbares«, antworte ich.
Er zuckt zusammen, was irgendwie klar ist, denn meistens versuchen diese Leute die günstigen Artikel zu verkaufen, da dort die Gewinnspanne höher ist. Das weiß ich von Justin, einem Kumpel von früher, dessen Vater auch so einen Handyladen besitzt. »Sehr gern«, sagt er, nachdem er sich gefangen hat. »Wenn Sie mir bitte folgen würden.«
»Natürlich«, erwidere ich freundlich, dann folgen wir ihm zu einer Auslage mit teureren Smartphones. Mir sticht ein htc One ins Auge, das passend für Stella wäre, doch sie liebäugelt mit den Samsung Modellen.
»Was gefällt dir?«, frage ich sie leise.
»Dieses hier, aber das ist mit 450,- Dollar viel zu teuer«, antwortet sie gedämpft.
»Das ist ein altes Modell«, mischt sich der Verkäufer ein. »Wir haben inzwischen den Nachfolger, der mit einem Vertrag bloß 350,- Dollar kostet.«
Ich lächele
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