Hashtag #Love
auch sie.
»Mom, könntest du bitte aufpassen, du tust mir verdammt weh«, maule ich, als es schon wieder ziept.
»Es tut mir leid, Schatz, aber ich muss die Locken ein wenig kämmen«, erwidert sie bedauernd.
Ich schnaube und lasse den Rest der Qual über mich ergehen. Bevor Mom aufgehört hat zu arbeiten, weil sie eine Allergie gegen Haarfärbemittel bekommen hat, hat sie als Friseurin gearbeitet, nur deshalb haben wir uns ihr anvertraut. Harper sitzt auf dem Bett, ihre Frisur ist bereits fertig, und schaut uns zu.
»Wie möchten Sie ihr denn die Haare machen, Mrs. Grant?«, fragt sie.
»Ich stecke sie ihr hoch, Harper«, antwortet Mom konzentriert, als sie anfängt, meine Locken an meinem Hinterkopf festzustecken. Ich glaube, ich werde den ganzen Abend den Kopf im Nacken liegen haben, weil es zu schwer wird, was sie dort aus meinen hüftlangen Haaren zusammenzaubert.
»Kommen Claira und Sunny auch zum Abschlussball?«, wende ich mich an Harper.
»Ja, Sunny kommt mir ihrem neuen Freund Craig und Claira ist mit Scott Jones verabredet«, erwidert Harper.
»Sie hat ein Date mit dem Quarterback bekommen?«, hake ich überrascht nach.
»Ja, ich hab genauso geguckt, wie du, als ich davon erfahren habe«, sagt sie tonlos. »Vor allem hat sie erst vorgestern damit rausgerückt, als du schon weg warst.«
»Frage mich warum, ich habe doch nie irgendein Interesse an Scott gezeigt«, schmunzele ich.
»Na ja, sie wollte dich nicht kränken, weil wir alle wussten, dass du allein kommst, auch wenn sie die Gründe nicht kennt. Jedenfalls soll sie ruhig mit ihm dort auftauchen, wir alle wissen, dass Scott jemand ist, der gerne seinen Spaß hat, und ich hoffe, dass Claira nicht auf ihn hereinfällt, sonst ist das Geheule am Montag groß«, erzählt Harper.
Scott Jones ist der Weiberheld unserer Schule, er lässt sich selten auf eine Beziehung ein, aber kommt durch die Betten wie kein Anderer.
Harper und ich unterhalten uns noch eine Weile über dieses Thema, da meine Mutter noch immer mit meiner Frisur kämpft.
♥♥♥
Zwanzig Minuten später klopft Mom mir auf die Schulter. »Du bist fertig, meine Süße«, verkündet sie und ich schaue in den Spiegel. Mir fällt die Kinnlade herab, weil ich mich selbst nicht erkenne. Meine Mutter hat jede einzelne Locke akkurat an meinem Kopf festgesteckt und zwei lockige Strähnen an meinen Schläfen offen gelassen. »Oh Gott, Mom, das sieht toll aus«, entfährt es mir schließlich.
Sie lächelt mein Spiegelbild an. »Ja, deine alte Mutter kann es noch«, kichert sie.
Ich stehe auf und drehe mich zu ihr herum, um sie zu umarmen. »Danke, Mom.«
Sie erwidert die Umarmung innig, dann löst sie sich von mir und grinst mich an. »Ich kann nichts schöner machen, als es schon ist«, flüstert sie.
Mir steigen Tränen in die Augen, weshalb ich mir mit der Hand Luft zufächele, um sie zu trocknen.
»Mein kleines Mädchen hat seinen Schulabschluss«, sagt sie stolz.
»Aber ich werde immer dein kleines Mädchen bleiben«, flüstere ich.
Sie nickt. »Ja und nun geht runter, damit dein Vater die Fotos machen kann.«
Ich schaue zu Harper. »Ready for Takeoff?«, frage ich lächelnd.
»Immer bereit, Ma'am«, schmunzelt sie und steht auf.
Ich schlüpfe in meine türkisfarbenen Sandalen, trage dann Parfum auf und nehme mein Handtäschchen an mich.
Kapitel 27
Ich bin so verdammt aufgeregt. Seit einer Stunde verstecke ich mich mit J.T., der mir glücklicherweise verziehen hat, in seinem Zimmer.
»Glaubst du, Stella wird sich freuen?«, frage ich unsicher.
»Sie wird ausflippen, wenn sie dich sieht«, antwortet er und mustert meinen Anzug.
»Ich hoffe, dass es ein gutes Ausflippen wird«, grinse ich und sehe die rote Rose an, die ich für ihr Handgelenk gekauft habe. Ich habe meinen Vater auf Knien angefleht, dass er mich mit Stella zu ihrem Abschlussball gehen lässt, weil sie so traurig darüber war, dass ich sie nicht begleiten kann. Er hat alle Hebel in Bewegung gesetzt, damit mein Aufenthalt in der Klinik um eine Woche verkürzt wird, dafür muss ich mich allerdings täglich telefonisch bei meinem Therapeuten, Dr. Matthew Brooks, melden. Drei Mal die Woche muss ich für einstündige Sitzungen zu ihm. Er hat mich auch in der Klinik betreut und er war der Erste, dem ich mich wirklich öffnen konnte.
Ich schüttele den Kopf und lese auf dem kleinen Schild, was die Farbe dieser Rose bedeutet.
'Du hast mein Herz gewonnen' oder 'Ich bin verrückt nach Dir' bedeutet die rote Rose
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