Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hast du mich nie geliebt

Hast du mich nie geliebt

Titel: Hast du mich nie geliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
Vom Netzwerk:
schien darin nichts Außergewöhnliches zu sehen.
    Trotzdem berührte es sie seltsam, dass dieser Fremde so selbstverständlich über eine Tatsache sprach, an die sie selbst sich noch nicht so recht gewöhnt hatte. Doch dann fiel ihr ein, dass er ja ein guter Freund von Stephanos war. Auch dies erschien ihr merkwürdig, denn Nikos Kiriakis gehörte einer anderen Generation an. Sie schätzte ihn auf knapp über dreißig, höchstens fünfunddreißig. Auf jeden Fall war er in blendender körperlicher Verfassung.
    "Habe ich Sie schockiert?" fragte Nikos in diesem Moment. "Keine Angst, ich respektiere natürlich den Wunsch meines Freundes nach Diskretion. Das ist ja auch nur allzu verständlich. Sie können sich auf meine Verschwiegenheit verlassen." Er lächelte wieder, und Janine entspannte sich.
    Nikos stellte zufrieden fest, dass er Fortschritte machte. "Wie wär's", fragte er, "hätten Sie Lust, mit mir die Gegend zu erkunden? Ich bin nämlich nicht nur zum Vergnügen hier, müssen Sie wissen. Ich trage mich mit dem Gedanken, auf der Insel eine Villa zu kaufen, wo ich den Sommer verbringen kann."
    Das ist noch nicht einmal gelogen, dachte er. Alles, was er über Skarios wusste und was Stephanos ihm erzählt hatte, erschien geeignet für diesen Plan. Skarios war die südlichste der Ionischen Inseln. Sie war trockener und heißer als ihre Schwestern und bisher noch wenig erschlossen. Erst vor kurzem waren auf dem Flughafen Charterflüge zugelassen worden. Es war allgemein bekannt, dass alle neuen Bauvorhaben sich strikt an gewisse Vorgaben zu halten hatten, die den ursprünglichen Charme der Insel bewahren sollten. Auch das neue Luxushotel seines Schwagers war entsprechend gebaut und fügte sich harmonisch in die Landschaft ein.
    Nikos sah Janine fragend an. "Nun, was sagen Sie?"
    Wozu, fragte Janine sich im Stillen. Sie hatte einen Moment lang den Faden verloren, denn die Gegenwart dieses umwerfend attraktiven Mannes brachte sie völlig aus dem Konzept.
    "Haben Sie Lust auf eine kleine Spritztour?" wiederholte er geduldig.
    Janine atmete tief durch. Sie war benommen und konnte sich nur mit Mühe konzentrieren. Schließlich zwang sie sich zu einer Antwort.
    "Das … das klingt wundervoll", brachte sie mühsam hervor.
    Stephanos hatte sie gebeten, keinen Wagen zu mieten, um damit allein die Insel zu erkunden. Janine war darüber zwar enttäuscht gewesen, hatte aber schließlich zugestimmt.
    "Das ist viel zu gefährlich", hatte er besorgt gemeint. "Die Straßen hier sind viel zu eng und steil." Daher gab es nur die Möglichkeit, entweder ein Taxi zu nehmen oder mit dem Bus zu fahren. Beides hatte sie nicht besonders gereizt. Doch durch Nikos' Ankunft änderte sich plötzlich alles, und ihre Stimmung hellte sich schlagartig auf.
    Sie dachte nicht eine Sekunde daran, sein Angebot auszuschlagen. Die Aussicht, mit diesem gut aussehenden Mann die Insel zu erkunden, war einfach zu verlockend.
    Vorsicht, mahnte sie in diesem Moment eine innere Stimme. Dieser Nikos Kiriakis sieht zwar gut aus, aber du bist bestimmt nicht die einzige Frau, die das denkt. Nur weil er hier plötzlich aufgetaucht ist, solltest du dir nichts einbilden.
    Die Stimme ernüchterte Janine, und sie musste wieder an Stephanos denken. Stephanos, dem sie den Aufenthalt hier verdankte.
    Aber Stephanos ist nicht hier … und er hat Nikos Kiriakis zu mir geschickt …
    Um mir die Insel zu zeigen, damit ich mich nicht langweile, sagte sie sich. Alles andere sind reine Wunschträume …
    Nikos sprach bereits weiter, und sie zwang sich, ihm zuzuhören.
    "Prima. Dann ist ja alles klar. Wir werden gleich morgen früh aufbrechen, wenn es Ihnen recht ist." Er war mit diesem Ergebnis sehr zufrieden. Er hatte Janine kennen gelernt, und sie war auf sein Angebot, Zeit mit ihm zu verbringen, eingegangen. Bisher lief alles glatt.
    "Heute ist es für Ausflüge leider zu spät", sagte er mit einem bedauernden Blick auf seine Uhr. "Außerdem komme ich gerade aus Athen, und dieser Pool sieht ausgesprochen verlockend aus." Doch dann bemerkte er die spielenden Kinder und runzelte die Stirn. "Was meinen Sie, wird es später ein bisschen ruhiger?"
    Janine nickte. "Ja, gegen sechs ist hier keiner mehr. Im Moment schwimmt man besser im Meer. Sehen Sie dort drüben den Pfad? Er führt zum Strand, der zum Hotel gehört." Sie wies in die Richtung.
    Er nickte. "Das ist eine gute Idee. Ich muss mich dringend abkühlen. Kommen Sie mit? Oder wollen Sie lieber noch ein bisschen

Weitere Kostenlose Bücher