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Hasturs Erbe - 15

Hasturs Erbe - 15

Titel: Hasturs Erbe - 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Dani mein eigener Sohn gewesen wäre.”
„Kommandeur”, sagte Regis und benutzte die förmlichste Anrede mit Kennards militärischem Titel. „Auf mein aufrichtiges Wort als ein Hastur und als Kadett hin - hier ist ein entsetzliches Unrecht geschehen. Ich schwöre, Danilo wurde fälschlich beschuldigt, und Lord Dyan ist einer so schändlichen Sache schuldig, die ich kaum auszusprechen wage. Ist ein Kadett gezwungen, sich…”
„Warte eine Minute”, sagte Kennard und wandte ihm seinen brennenden Blick zu. „Ich habe das schon von Lew gehört. Ich weiß nicht, was diese drei Jahre bei den Cristoforos mit dir gemacht haben, aber wenn du dich bei mir beklagen willst, daß Dyan kleine Jungen für die Liebe braucht, und ihn beschuldigst…”
„Onkel!” protestierte Regis schockiert. „Für wie blauäugig hältst du mich? Nein, Kommandeur! Wenn das alles gewesen wäre …” Er hielt inne und suchte verwirrt nach Worten. Er sagte: „Kommandeur, er hat die Zurückweisung nicht akzeptiert. Er hat ihn Tag und Nacht verfolgt, ist in seine Gedanken eingedrungen, hat Laran gegen ihn gebraucht…” Kennards Blick wurde hart. „Lord Hastur! Was wißt Ihr von dieser wilden Geschichte? Der Junge sieht krank aus. Phantasiert er?”
Regis stand auf. Ihn überfiel eine heftige Wut, die der Kennards gleichkam. „Kennard Alton, ich bin ein Hastur, und ich lüge nicht! Schickt nach Lord Dyan, wenn Ihr wollt, und befragt mich in seiner Gegenwart!”
Kennard blickte ihn an, nicht mehr wütend sondern sehr emst. Er sagte: „Dyan ist heute abend nicht in der Stadt. Regis, sag mir, woher weißt du das?”
„Aus Danilos eigenem Mund und aus dem Kontakt mit seinen Gedanken”, sagte Regis ruhig. „Ihr wißt doch besser als alle anderen, daß die Gedanken nicht lügen.”
Kennard ließ seinen Blick nicht los. „Ich wußte nicht, daß du Laran hast.”
Regis hielt Kennard seine Hand mit der Fläche nach oben entgegen, eine Geste, die er noch niemals gesehen hatte, die ihm jedoch sein Instinkt eingab. Er sagte: „Ihr habt es. Ihr werdet es wissen. Seht selbst nach, Sir.”
Er sah Respekt, aber auch eine fürchterliche Wut in dem hageren, fiebrigen Gesicht des Alten aufdämmern, genau in dem Augenblick, in dem er mit einem Angststoß spürte, wie ihn dessen Gedanken berührten. Er hörte Lew in Kennards Erinnerung sagen:
Ich kenne erwachsene Männer, die sich diesem Test nicht zu unterziehen wagen. Dann fühlte er Kennards Berührung, den Schock des Kontaktes… den Augenblick, in dem er mit Dani in dem Obstgarten gestanden hatte… seine eigene Sympathie für Dyan, den Augenblick verschämter Zuneigung zu ihm … Kennards Erinnerungen an Dyan, die seine eigenen überlagerten, ein jüngerer Dyan, ein schlanker, eifriger Junge, der geliebt, geachtet und gehätschelt sein will… Danilos gelähmtes Entsetzen, die Flut von Alpträumen und Grausamkeiten, die er von Danilo mitbekommen hatte, das Weinen im Dunkeln, das rauhe, raubvogelartige Lachen…
Der Schleier von Erinnerungen und Eindrücken war verschwunden. Kennard hatte die Augen mit der Hand bedeckt. Seine Augen waren trocken brennend, doch zugleich hatte Regis den Eindruck, der alte Mann weine vor Erschütterung. Flüsternd sagte er: „Zandrus Hölle, Dyan!” Regis fühlte die stechende Wut darin. Kennard sank zurück auf die Bank, und Regis wußte, er wäre gefallen, hätte er nicht, Regis merkte es zum ersten Mal, über die eiserne Stärke und Kontrolle verfügt, mit der ein im Turm ausgebildeter Telepath sich beherrschen kann, wenn er muß. Ihn überfiel ein angsterregender Schmerzblitz, doch Kennard holte nur tief Luft und sagte:
„Danilo hat also Laran. Lew hat es mir nicht gesagt, auch nicht, daß es Danilo bei dir hervorgerufen hat.” Langes Schweigen. „Das ist ein Verbrechen und ein schlimmes dazu… Laran zu benutzen, um jemandem seinen Willen aufzuzwingen. Ich habe Dyan vertraut. Ich habe nie daran gedacht, ihn zu verhören. Wir waren Bredin. Es liegt in meiner
Verantwortlichkeit, und ich werde die Schuld auf mich nehmen.”
Er sah vernichtet aus, benommen. „Aldones, Sohn des Lichts! Ich habe ihm meine Kadetten anvertraut. Und Lew versuchte, mich zu warnen, aber ich wollte nicht auf ihn hören. Ich habe meinen eigenen Sohn im Zorn fortgeschickt, weil er mir sagen wollte … Hastur, was sollen wir tun?”
Hastur sah bestürzt aus. „Alle Ardais sind instabil”, sagte er. „Dom Kyril ist seit zwanzig Jahren wahnsinnig. Aber du kennst das Gesetz ebensogut wie

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