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Hasturs Erbe - 15

Hasturs Erbe - 15

Titel: Hasturs Erbe - 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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zu können. Es wäre günstiger, wenn wir mehr Zeit hätten, uns richtig in der Arbeit zusammenzufinden und vielleicht andere träfen, die in den Zirkel paßten. Beltran und Kadarin würden dann ungeduldig werden. Nun, sie würden ihre Ungeduld bezähmen müssen.
Marjorie sah verfroren und erwartungsvoll aus. Ich fühlte mich ebenso. Ein paar vereinzelte Schneeflocken trieben zur Erde, doch ich konnte kaum das Wetter als Entschuldigung für den Aufschub des Experiments anführen. Selbst Thyras ansonsten immer gute Stimmung war gedrückt.
Ich wickelte das Schwert aus, in dem die Matrix versteckt lag. Das Schmiedevolk mußte es hergestellt haben. Ich fragte mich, ob es wenigstens halbwegs erkannt hatte, was es da tat. Es gab alte Traditionen über Matrizes wie diese hier, die man in Waffen einsenkte. Sie entstammten dem Zeitalter des Chaos, in dem, wie man sagte, alles über Matrizes bekannt war und unsere Welt als Folge davon fast zerstört wurde.
Ich sagte zu Beltran: „Es ist sehr gefährlich, sich in eine Matrix von dieser Größe einzugeben, wenn man kein genaues Ziel im Kopf hat. Sie muß ständig kontrolliert werden, sonst kontrolliert sie uns.”
Kadarin sagte: „Du redest von der Matrix, als sie sie ein Lebewesen.”
„Ich bin nicht so sicher, ob sie es nicht ist.” Ich deutete auf den Hubschrauber, der in etwa dreißig Metern Entfernung am Rand des verlassenen Landestreifens stand. Der Schnee begann, das Heck und die Rotoren zu bedecken. „Was es heißt, ist folgendes: Wir können uns nicht einfach in die Matrix einspeisen und sagen:
,Flieg’, um dann zuzusehen, wie das Ding abhebt. Wir müssen ganz exakt wissen, wie der Mechanismus funktioniert, um genau zu bestimmen, welche Kräfte wir wie gerichtet freisetzen müssen. Ich schlage vor, wir beginnen mit der Konzentration auf die Drehung der Rotorblätter, damit sie genügend Geschwindigkeit erlangen und der Hubschrauber abhebt. Wir brauchen eigentlich keine Matrix dieser Größe dazu und auch keine fünf Mitarbeiter. Ich könnte es mit dieser hier machen.” Ich berührte den isolierenden Beutel an meinem Hals, der meinen eigenen Stein enthielt. „Aber wir müssen präzise Methode entwickeln, um die Kräfte zu lenken. Dann werden wir herausfinden, wie wir den Helikopter anheben, und da wir ja nicht wollen, daß er zerschellt, müssen wir unsere Kräfte darauf begrenzen, die Rotoren zu drehen, bis er wenige Zentimeter abhebt. Dann senken wir allmählich die Geschwindigkeit wieder, bis er landet. Später können wir versuchen, ihn im Flug zu dirigieren und zu kontrollieren.” Ich wandte mich Beltran zu. „Wird das die Terraner überzeugen, daß Psi-Kraft materiellen Nutzen hat, so daß sie uns Hilfe bei der Entwicklung dieser Kräfte für die Raumfahrt geben?”
Kadarin antwortete. „Hölle, ja! Wenn ich überhaupt etwas über die Terraner weiß, dann dies!” Marjorie fühlte Rafes geballte Fäuste. „Warm genug?” Er zog sie beleidigt fort, und sie besänftigte ihn. „Sei nicht albem! Wenn du zitterst, verbrauchst du zuviel Energie. Du mußt dich konzentrieren können!” Mir gefiel, wie sie es anfaßte. Mein eigenes Frösteln war innerlich. Ich wies Beltran einen Platz etwas außerhalb des Zirkels an. Ich weiß, es war eine bittere Pille für ihn, daß der zwölfjährige Rafe hier teilhaben konnte und er nicht, und er tat mir unendlich leid, doch die erste Regel bei der Matrix-Arbeit lautet, daß man seine eigenen Grenzen erkennen und akzeptieren muß. Wenn Beltran es nicht konnte, hatte er im Umkreis von einer Meile um den Zirkel keinen Platz.
Ein richtiger Zirkel war eigentlich nicht notwendig, doch ich zog uns eng zueinander, so daß die magnetische Energie unserer Körper ineinander verlief und die wachsende Verbindung verstärkte.
Ich wußte, dies war Wahnsinn - eine teilweise ausgebildete Bewahrerin, ein kaum ausgebildeter Psi-Monitor … eine illegale, unabgeschirmte Matrix… und dennoch dachte ich an die Pioniere in den ersten Tagen unserer Welt, die zuerst die Matrizes zähmten. Kolonisten von der Erde? Kadarin glaubte es. Bevor die Türme entstanden, ehe ihre Arbeit durch Rituale und Aberglauben beschützt wurde. Und es lag an uns, ihre Schritte zu wiederholen! Ich trennte Knauf und Klinge und nahm die Matrix heraus. Sie war noch nicht aktiviert, doch bei der Berührung zuckte die alte Narbe in meiner Hand vor Schmerz. Marjorie bewegte sich mit rumger Sicherheit in die Mitte des Kreises. Sie stand mit dem Gesicht zu mir und legte

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