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Hasturs Erbe - 15

Hasturs Erbe - 15

Titel: Hasturs Erbe - 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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uns nicht geben, was wir brauchen und verdienen, können wir sie dazu zwingen. Wir brauchen ihre Bomben und Sprengkörper nicht zu fürchten. Glauben sie etwa, wir seien mit Mistgabeln und Schwertern bewaffnete Barbaren?
Jetzt erkannte ich deutlich, als sich das Feuer aufbaute, die Gestalt einer Frau, einer himmelhohen Göttin, eingehüllt von Flammen, die unruhig und stetig zu einem Schlag ausholte.
… Feuerregen auf Caer Dom, legt die Stadt in Trümmer. Raumschiffe fallen wie Kometen aus dem Himmel…
Entschlossen bemühte sich Marjorie um Kontrolle, wie bei einer der Zirkusvorstellungen, wo ein einzelner Reiter vier Pferde mit nur einem Zügel kontrolliert, und brachte uns zurück auf den alten Flughafen. Um uns her schimmerte es, aber er war da. Die Hubschrauber-Rotoren begannen wieder zu summen und sich mit metallischem Dröhnen zu drehen.
Wir brauchen mehr Energie, mehr Kraft, Einen Augenblick lang sah ich deutlich das Gesicht meines Vaters, spürte die starke Gedankenverbindung. Er hatte die Gabe in mir erweckt. Ganz verloren wir nie den Kontakt. Ich fühlte das Erstaunen, die Furcht, mit der er die Berührung der Matrix spürte, die ihn einen Moment hineinzog… Er war fort. War nie dort gewesen. Dann spürte ich, wie Thyra mit sicherer Bewegung Kermiac in den Zirkel hineinholte, als sei er körperlich anwesend. Einen Sekundenbruchteil lang weitete der Zirkel seine Kraft aus, brannte hell. Leicht hob sich der Hubschrauber vom Boden und hing zitternd in der Luft. Die Rotoren drehten sich mühelos und kraftvoll. Ich sah, ich spürte, wie Kermiac
zusammenschrumpfte, sich zurückzog. Die Kraftlinien zerrissen … Kadarin und ich, fest verbunden, unterstützten Marjorie, die die zitternden Energien kontrollierte und geringer und geringer werden ließ … Hart schlug der Hubschrauber auf dem Boden auf, und das metallische Geräusch zerbrach die Verbindung. Schmerz durchzuckte mich. Marjorie brach schluchzend zusammen. Beltran hatte Thyra bei der Schulter genommen und schüttelte sie wie ein Hund eine Ratte. Er holte aus und schlug ihr voll ins Gesicht. Ich fühlte, wir alle spürten den stechenden Schmerz dieses Schlags.
„Verdammte Hexe! Verdammte Teufelin!” schrie Beltran. „Wie kannst du es wagen, verdammt, wie kannst du…”
Kadarin griff nach ihm und zog ihn mit aller Gewalt von Thyra fort. Ich versuchte, Kermiac zu erreichen. Kaltes Entsetzen ergriff mich. Oheim, haben sie Euch getötet? Nach einem Moment spürte ich erleichtert seine Gegenwart, einen Lebensfaden, schwach, zusammengebrochen, aber am Leben. Gott sei Dank, am Leben.
Kadarin hielt immer noch Beltran fest. Als er ihn losließ, schlug der Jüngere heftig zu Boden. Rasend schrie Kadarin: „Leg noch einmal Hand an sie, Beltran, und ich werde dich mit eigener Hand umbringen!” Jetzt sah er absolut nicht mehr menschlich aus.
Marjorie weinte und zitterte so heftig, daß ich fürchtete, sie würde die Besinnung verlieren. Ich fing sie auf und stützte sie. Thyra legte die Hand auf ihr geschwollenes Gesicht. Sie sagte, in dem Versuch, sich zu verteidigen: „Was für ein Theater um nichts! Er ist stärker als wir alle!”
Meine Angst um Kermiac hatte sich in eine Wut verwandelt, die fast ebenso groß war wie die Beltrans. Wie konnte Thyra es wagen, so etwas gegen seinen Willen und Marjories Urteil zu tun? Ich wußte, daß ich ihr nicht vertrauen konnte, dieser verdammten Schlange! Ich wandte mich zu ihr und hielt Marjorie dabei mit einem Arm fest. Sie wich zurück wie unter einem Schlag. Das brachte mich schockartig wieder zu Sinnen. Eine Frau schlagen? Langsam und mit gesenktem Kopf wickelte ich die Hülle wieder um die Matrix. Das war unsere Wut. Sie war ebenso gefahrlich wie das, was Thyra getan hatte. Marjorie konnte nun wieder allein stehen. Ich legte ihr die Matrix in die Hand und ging zu Thyra. Ich sagte: „Ich werde dir nicht weh tun, Kind. Aber was hat dich besessen, daß du so etwas tun konntest?” Eines der obersten Gesetze eines jeden Telepathen lautete, niemals einem anderen seinen Willen oder sein Urteil aufzuzwingen…
Der Trotz hatte ihre Miene verlassen. Sie befühlte die Wange, auf die Beltran sie geschlagen hatte. „Ehrlich, Lew”, sagte sie fast flüsternd, „ich weiß es nicht. Ich spürte, daß wir irgend jemanden brauchten, und in der Vergangenheit hat diese Matrix die Aldarans gekannt. Sie wollte Kermiac - nein, das klingt unsinnig, oder? Und ich spürte, daß ich es tun konnte und mußte, weil Marjorie es

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