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Hasturs Erbe - 15

Hasturs Erbe - 15

Titel: Hasturs Erbe - 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Schulbank. Welcher seid Ihr denn nun? Irgendein Nedestro oder der Bastard des alten Danvan?”
Regis streckte das Kinn vor. „Ich bin Regis-Rafael Hastur von Hastur.”
„Aber was, in Teufels Namen”, fragte der Alte, „habt Ihr dann an meinen Grenzen herumzuspionieren? Wo ist Eure Eskorte? Der Erbe der Hasturs hätte durch das Vordertor einreiten sollen, mit anständiger Begleitung, und hätte bitten müssen, mich zu sehen. Ich habe noch nie einem Fremden, der in Frieden hierherkam, mein Willkommen verweigert. Glaubt Ihr immer noch, dies sei eine Räuberfestung?”
Regis fühlte sich getroffen, um so mehr, als er wußte, daß der Alte recht hatte. „Mein Lord, ich hatte das Gefühl, es könnte Händel geben, von denen ich nichts weiß. Wenn zwischen uns Frieden ist, was habt Ihr dann mit meinem Waffenbruder gemacht?”
„Ich, Hastur? Ich weiß von nichts. Wer soll das sein?”
„Mein Waffenbruder und Freund Danilo Syrtis. Er wurde von bewaffneten Männern in den Bergen nahe seinem Haus ergriffen, Männer, die Euer Wappen trugen, Sir.”
Aldarans Gesicht verzog sich zu einem fragenden Stirnrunzeln. Er blickte den hochgewachsenen, schlanken Mann in terranischer Kleidung am Kopfende seines Bettes an. „Bob, weißt du über diese Sache Bescheid? Du weißt doch für gewöhnlich, was Beltran so treibt. Was hat er gemacht, während ich hier krank im Bett liege?”
Der Mann hob den Kopf und sah Regis an. Er sagte: „Danilo Syrtis ist hier, und es geht ihm gut, Hastur. Beltrans Männer haben lediglich ihre Befehle überzogen. Sie sollten ihn mit aller Höflichkeit hierher einladen. Man hatte uns gesagt, er habe keinen Grund, die Comyn zu lieben. Wie konnten wir wissen, daß er Euch verschworen ist?” Regis fühlte die unausgesprochene Verachtung. Das kann uns auch völlig egal sein. Doch Kadarins Worte waren absolut höflich. „Es geht ihm gut, ehrenwerter Gast.”
„Ich muß mit Beltran sprechen”, sagte Kermiac von Aldaran. „Das ist nicht das erste Mal, daß seine Begeisterungsfahigkeit die Oberhand über ihn gewinnt. Es tut mir leid, junger Herr. Ich wußte nicht, daß einer von den Euren hier ist. Kadarin, bringe ihn zu seinem Freund.” So einfach war alles? Regis fühlte sich irgendwie unbefriedigt. Kadarin sagte: „Es gibt keinen Grund für diese Eile. Lew Alton hat gestern abend stundenlang mit dem Syrtis- Jungen geredet. Ich bin sicher, er weiß inzwischen, daß er kein Gefangener ist. Lord Regis, würdet Ihr gern mit Eurem Verwandten reden?”
„Ist Lew noch hier? Ja, ich mochte ihn gerne sehen.”
Kermiac blickte auf Regis’ durch die Reise mitgenommene Kleidung. Er sagte: „Aber das war ein langer Weg für einen Jungen. Ihr seid erschöpft. Laßt mich Euch in ein Gästezimmer bringen. Euch einige Erfrischungen servieren lassen, ein Bad …”
Beides klang unglaublich verlockend, doch Regis schüttelte den Kopf. „Wirklich, ich brauche jetzt nichts. Ich bin in tiefer Sorge um meinen Freund.”
„Wie Ihr wollt. Junge.” Der Alte streckte eine verwelkte Hand aus und schien bei dieser Bewegung Schmerzen zu haben. Er sagte:
„Verdammt, ich will einen Jungen deines Alters nicht mit Lord Sowieso anreden. Genau das ist falsch an unserer Welt!”
Regis beugte sich über die Hand, wie er es auch bei seinem Großvater getan hätte. „Ich habe Euch falsch beurteilt, Lord Aldaran. Ich bitte Euch um Verzeihung. Bitte nehmt meine Sorge um einen Waffenbruder als Entschuldigung an.”
„Hmm”, sagte Aldaran wieder. „Mir scheint, wir Aldarans schulden dir auch eine Abbitte. Bob, schick sofort Beltran zu mir!”
„Onkel, er ist sehr beschäftigt mit…”
„Mir ist völlig egal, womit er beschäftigt ist. Bring ihn her, aber schnell!” Er ließ Regis Hand los und sagte: „Ich werde dich bald wiedersehen, Junge. Du bist mein Gast. Bleib in Frieden hier. Du bist hier willkommen!”
Regis fühlte sich verwirrter als je zuvor, als er nach Verlassen des Zimmers neben Kadarin durch die Hallen schritt. Was ging hier vor sich? Was hatte Lew Alton damit zu tun? Es war warm in den Fluren, und er hätte gern den Umhang abgelegt. Plötzlich fühlte er sich sehr hungrig und müde. Seit mehr Tagen, als ihm bewußt war, hatte er keine warme Mahlzeit gehabt und in keinem Bett geschlafen, denn während der Krankheit hatte er völlig das Zeitgefühl verloren.
Kadarin betrat ein kleines Zimmer und sagte: „Ich glaube, Lew ist hier bei Beltran.” Regis zwinkerte erstaunt, als er zunächst nur das helle Feuer und den

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