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Hasturs Erbe - 15

Hasturs Erbe - 15

Titel: Hasturs Erbe - 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Boden mit dem weißen Vogelmosaik sah. Phantasien wirbelten durch seinen Kopf. Danilo war nicht hier, wie in dem Traum, doch Lew stand mit dem Rücken zu ihm neben dem Feuer. Er blickte hinab zu einer Frau, die eine kleine Harfe auf dem Schoß hielt. Sie spielte und sang. Regis hatte das Lied in Nevarsin schon gehört; es war unermeßlich alt und hatte ein paar Dutzend Namen und Strophen:
    Wie kommt das Blut an deine Hand? Bruder, sag’s mir, sag’s mir. Es ist das Blut eines Wolfes, grau und alt, Der lauerte hinter dem Busch.
    Der Vortrag wurde unvermittelt abgebrochen. Lew drehte sich um und blickte Regis verdutzt an.
„Regis!” sagte er und trat rasch auf die Tür zu. „Was machst du denn hier?” Er streckte die Arme aus, um ihn zu umfangen, dann sah er ihn näher an, ergriff ihn bei den Schultern und hielt ihn fest. Heftig sagte er: „Ist das wieder eine von Beltrans…”
Regis reckte sich. Er wollte sich gern in Lews Arme fallen lassen, sich an ihn lehnen, aus Müdigkeit und tiefsitzender Furcht zusammenbrechen - aber nicht vor diesen Fremden. „Ich bin auf der Suche nach Danilo hierhergekommen. Javanna hat in ihrem Kristall gesehen, daß er von Aldarans Männern gefangengenommen wurde. Hattest du deine Hand mit im Spiel?” „Gott behüte!” sagte Lew. „Wofür hältst du mich? Ich versichere dir, es war ein Versehen. Komm und setz dich, Regis! Du siehst müde und krank aus. Bob, wenn man ihn schlecht behandelt hat, verlange ich dafür den Kopf von jemandem!”
„Nein, nein”, sagte Kadarin. „Lord Kenniac hat ihn als seinen eigenen Gast begrüßt und ihn direkt zu dir geschickt.”
Regis ließ sich von Lew zu einer Bank am Feuer führen. Die Frau spielte einen leisen Akkord auf der Harfe. Eine andere Frau, noch sehr jung, mit langem, glatten, roten Haar und einem hübschen, entrückten Gesicht, nahm seinen Umhang und sah ihn mit forschendem Blick direkt an. Kein Mädchen in den Domänen würde ihn jemals so ansehen. Er hatte das unbehagliche Gefühl, sie kenne seine Gedanken und mache sich darüber lustig. Lew nannte die Namen der Frauen, doch Regis war nicht in dem Zustand, sie sich merken zu können. Man stellte ihm Beltran von Aldaran vor, der fast unmittelbar darauf das Zimmer verließ. Regis wünschte sich, auch die anderen würden gehen. Lew setzte sich neben ihn und fragte: „Wie bist du daraufgekommen, diesen langen Weg allein zu reiten, Regis? Nur wegen Danilo?”
„Ich bin ihm verschworen. Wir sind Bredin”, sagte Regis leise. „Geht es ihm wirklich gut? Ist er kein Gefangener?”
„Er ist als Ehrengast mit allem Luxus untergebracht. Du wirst ihn sobald du willst sehen.” „Aber ich verstehe das alles nicht Lew. Du bist mit einer Mission der Comyn hierhergereist, und jetzt finde ich dich hier mit fremden Angelegenheiten beschäftigt. Was bedeutet das alles?” Sobald sich ihre Hände berührt hatten, standen sie in Kontakt miteinander, und Regis merkte, wie er sich verwundert fragte: Ist Lew zum Verräter an den Comyn geworden? Als Antwort sagte Lew ruhig:
„Ich bin kein Verräter. Aber ich bin zu der Überzeugung gelangt, daß der Dienst gegenüber den Comyn und der Dienst gegenüber Darkover vielleicht doch nicht ein und dasselbe sind.” Die Frau hatte leise wieder zu singen begonnen.
    Kein Wolf schleicht umher zu dieser Stunde. Bruder sag’s mir, sag’s mir! Es ist das Blut meiner eigenen Brüder zwei, Die mit mir getrunken haben.
    Warum hast du gekämpft mit dem eigenen Blut? Bruder sag’s mir, sag’s mir! Deines Vaters Söhne, deiner Mutter Söhne, Die im Frieden dir so gut.
    Lew redete trotz des Vertrags weiter. „Mein lieber Regis, du weißt, die Comyn sind allzuoft ungerecht gewesen. Sie haben Danilo wie ein Stück Dreck beiseite geworfen, aus keinem anderen Grund als dem, weil er einen üblen und korrupten Mann beleidigt hat, der niemals hätte zur Macht kommen dürfen. Danilo ist ein Katalysatortelepath. Ich habe vorgeschlagen, ihn hierherzubringen - ich hatte keine Ahnung, daß sie es mit Gewalt tun würden -, damit seine Dienste einer umfassenderen Loyalität zur Verfügung stünden. Ich hatte gedacht, er könnte unserem ganzen Planeten dienen, nicht einer abgewirtschafteten, machtgierigen Clique von Aristokraten, die sich auf wessen Kosten auch immer an der Macht halten will …” Die traurigen Hartentöne klangen sehr leise, und die Stimme der Frau war sehr süß:
    Wir saßen beim Fest bei Scherz und Spiel, Schwester, ich schwöre dir, Da kam die Wut wie

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