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Hasturs Erbe - 15

Hasturs Erbe - 15

Titel: Hasturs Erbe - 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Kennard an, du solltest hier aufwachsen, immerhin als Elaines Sohn geehrt, wenn schon nicht als seiner. Er war sicher, sie zwingen zu können, dich schließlich doch anzuerkennen. Er hat damit also Erfolg gehabt?”
„Wenn man so will”, sagte ich langsam, „bin ich sein Erbe.” Ich wollte mit ihm nicht diskutieren, welcher Preis dafür zu zahlen war. Noch nicht.
Der Haushofmeister hatte versucht, die Aufmerksamkeit Lord Kermiacs auf sich zu lenken. Er sah ihn und gab das Zeichen, die Tafel aufzuheben. Als sich die große Menge, die an seinem Tisch gegessen hatte, zu zerstreuen begann, führte er mich in einen kleinen Wohnraum mit dämmrigem Licht. Ein gemütliches Zimmer mit einem offenen Feuer. Er sagte: „Ich bin ein alter Mann, und alte Männer werden schnell müde, Neffe. Doch bevor ich mich zur Ruhe begebe, möchte ich dich mit deinen Verwandten bekannt machen. Neffe, dein Cousin, mein Sohn Beltran!”
Bis zum heutigen Tag, selbst nach allem, was später erfolgte, erinnere ich mich immer noch an das Gefühl, als ich meinen Cousin zum ersten Mal ansah. Endlich wußte ich, welches Blut mich zu einem solchen Wechselbalg unter den Comyn gemacht hatte. In Gestalt und Zügen hätten wir Brüder sein können. Ich kenne Zwillinge, die sich weniger ähnlich sehen. Beltran streckte die Hand aus, zog sie wieder zurück und sagte: „Tut mir leid, ich habe gehört, Telepathen berühren Fremde nicht gerne.”
„Ich würde einem Verwandten nicht die Hand verweigern”, sagte ich und gab den Händedruck leicht zurück. In der merkwürdigen Stimmung, in der ich mich befand, vermittelte mir die Berührung eine rasche Abfolge von Eindrücken: Neugier, Begeisterung, eine entwaffnende Freundlichkeit. Kermiac lächelte uns zu, als wir nahe beieinander standen, und sagte: „Ich überlasse dich deinem Cousin Beltran. Lew, glaube mir, hier bist du zu Hause.” Er wünschte eine gute Nacht und ließ uns allein. Beltran zog mich zu den anderen. Er sagte: „Die Pflegekinder und Mündel meines Vaters, Cousin, und meine Freunde. Komm und begrüße sie. Du wurdest also im Turm ausgebildet? Bist du auch ein natürlicher Telepath?” Ich nickte, und er sagte: „Bei uns ist Marjorie der Telepath.” Er ging auf das hübsche rothaarige Mädchen in Blau zu, die ich am Tisch bemerkt hatte. Sie lächelte und blickte mir direkt in die Augen, wie es die Mädchen aus den Bergen tun. Sie sagte: „Ja, ich bin Telepath, aber nicht ausgebildet. Vielleicht kannst du uns berichten, Verwandter, was man dir beigebracht hat.”
Ihre Augen waren von sonderbarer Farbe, einer Tönung, die ich noch niemals gesehen hatte: goldfleckiges Bernstein. Ihr Haar war fast so rot wie im Comyn-Tal. Ich reichte ihr die Hand, wie ich es auch bei Beltran getan hatte. Es erinnerte mich ein wenig daran, wie die Frauen auf dem Arilinn mich akzeptiert hatten, einfach als einen Menschen, ohne Getue und ohne Flirt. Ich verspürte ein merkwürdiges Zögern, ihre Hand wieder loszulassen. Dann fragte ich: „Bist du eine Verwandte?”
Beltran sagte: „Marjorie Scott, ihre Schwester und ihr Bruder sind Mündel meines Vaters. Es ist eine lange Geschichte, die er dir eines Tages erzählen wird, wenn ihm danach ist. Ihre Mutter war die Pflegeschwester meiner Mutter, daher nenne ich sie alle drei Bruder oder Schwester.” Er zog die anderen nach vom, um sie mir vorzustellen. Rate Scott war ein Junge von elf oder zwölf Jahren. Er war meinem Bruder Marius nicht unähnlich, und auch er hatte die gleichen goldgefleckten Augen. Er sah mich scheu an und sagte nichts. Thyra war ein paar Jahre älter als Marius, eine schlanke, unruhige Frau mit scharfen Zügen, mit den Augen der Familie, aber auch Zügen des alten Kermiac. Sie blickte mich an, bot mir aber nicht ihre Hand. „Das ist eine lange, beschwerliche Reise aus dem Tiefland hierher. Verwandter!” „Das Wetter war gut, und ich hatte exzellente Führer für das Gebirge”, sagte ich und verbeugte mich vor ihr, wie ich es vor einer Dame der Domänen getan hätte. Ihre dunklen Züge blickten belustigt, doch sie war recht freundlich, und wir redeten ein wenig. Nach einer Weile zog Beltran die Unterhaltung wieder an sich.
„Mein Vater war in seiner Jugend gut ausgebildet und hat uns einige der Fertigkeiten eines Matrixtechnikers beigebracht. Aber man sagt auch, daß ich ein nicht geringes Talent dazu habe. Du hast die Ausbildung gehabt, Lew, erzähl mir, was am wichtigsten ist, das Talent oder die Ausbildung.”
Ich sagte ihm, was

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