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Hasturs Erbe

Hasturs Erbe

Titel: Hasturs Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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immer es einen Energiemangel gibt, wie bei konzentrierter Matrixarbeit, sind einige Nerven überanstrengt. Die Energien werden ausgesaugt – habt ihr gemerkt, wieviel wir alle essen? –, und die sexuellen Energien sind gering. Die heftigste Nebenwirkung bei Männern drückt sich in zeitweiliger Impotenz aus.« Ich wiederholte mit einem beruhigenden Lächeln zu Beltran: » Zeitweilige Impotenz. Nichts, um sich darum Sorgen zu machen, aber man muß sich schon daran gewöhnen. Übrigens, wann immer ihr bemerkt, daß ihr nicht essen mögt, kommt zu einem der anderen und laßt euch untersuchen. Es kann ein frühes Warnsignal dafür sein, daß die Energieströme durcheinandergeraten sind.«
    »Untersuchen? Das versuchst du mir doch beizubringen, oder?« fragte Beltran, und ich nickte. »Stimmt. Auch wenn du dich nicht in einen Zirkel einschalten kannst, können wir dich als Psi-Monitor einsetzen.« Ich merkte, daß er immer noch etwas dagegen hatte. Er wußte nun genug, um zu realisieren, daß diese Arbeit normalerweise von dem Jüngsten und Unerfahrensten der Gruppe ausgeübt wurde. Das Schlimmste daran war, daß man ihn nicht einmal in der Nähe des Zirkels einsetzen konnte, solange er diese Ablehnung nicht ablegte. Nicht einmal als Psi-Monitor. Es gibt nur ein paar Dinge, die einen Zirkel schneller auseinanderreißen können als unkontrollierte Ablehnung.
    »In gewissem Sinne befinden sich die Bewahrerin und der Psi-Monitor an zwei verschiedenen Enden des Zirkels – und sind fast gleich wichtig«, sagte ich. Das stimmte. »Oft genug liegt das Leben der Bewahrerin in den Händen des Monitors, weil sie keine Energie dafür verschwenden kann, auf ihren eigenen Körper achtzugeben.«
    Beltran grinste reumütig, aber er grinste. »Marjorie ist also der Kopf, und ich bin der Kuhschwanz!«
    »Aber keineswegs! Es ist eher so, daß sie oben auf der Leiter steht und du die Leiter vom Boden aus geradehältst. Du bist die Lebensader.« Ich erinnerte mich plötzlich, daß wir weit vom Thema abgekommen waren und sagte: »Wenn bei einer Bewahrerin die Nervenkanäle nicht vollständig frei sind, können sie sich überladen, und sie wird brennen wie eine Fackel. Solange also die Nervenkanäle für diese ungeheuren Energiemassen beansprucht werden, können sie keine andere Energie transportieren. Und nur vollständige Keuschheit kann die Kanäle freihalten.«
    »Ich kann die Kanäle jetzt die ganze Zeit über spüren«, sagte Marjorie. »Selbst wenn ich nicht mit den Matrizes arbeite. Auch wenn ich schlafe.«
    »Gut.« Das bedeutet, sie funktioniert jetzt wie eine richtige Bewahrerin. Beltran bückte sie mit halbgeschlossenen Augen an und sagte: »Ich kann sie fast sehen!«
    »Auch das ist gut«, meinte ich. »Es wird die Zeit kommen, wenn ihr die Energieströme von der anderen Seite des Zimmers – oder aus einer Meile Entfernung – aus spüren und in jedem von uns Rückströmungen und Unterbrechungen ausmachen könnt.«
    Dann wechselte ich bewußt das Thema und fragte: »Was genau willst du mit der Sharra-Matrix tun, Beltran?«
    »Du kennst meine Pläne.«
    »Pläne, ja. Aber was genau willst du zuerst tun? Ich weiß, du möchtest letzten Endes beweisen, daß eine Matrix von dieser Größe ein Raumschiff starten kann.«
    »Kann sie das wirklich?« fragte Marjorie.
    »Eine Matrix von dieser Größe, Liebes, kann einen kleineren Mond aus seiner Umlaufbahn werfen, wenn wir wahnsinnig genug sind, es zu versuchen. Er würde natürlich Darkover dabei zerstören. Es ist möglich, ein Raumschiff damit zu starten, aber wir können das hier nicht tun. Außerdem haben wir kein Raumschiff. Wir brauchen ein kleineres Experiment, mit dem wir beginnen können, eines, mit dem wir lernen, die Kraft zu richten und zu zentrieren. Diese Kraft entsteht durch Feuer, daher brauchen wir auch einen Platz, an dem wir arbeiten können, denn wenn wir wirklich für wenige Minuten die Kontrolle verlieren sollten, brennen wir zumindest nicht Hunderte von Quadratmetern Wald ab.«
    Ich sah, wie Beltran erschauderte. Auch er war in den Bergen groß geworden und teilte mit allen anderen Darkovanern die Angst vor dem Feuer. »Vater hat vier terranische Fluggeräte, zwei kleinere Flugzeuge und zwei Hubschrauber. Einer der Helikopter ist in der Ebene unterwegs, aber vielleicht reicht der andere für das Experiment?«
    Ich dachte nach. »Der Brennstoff sollte zunächst entfernt werden«, sagte ich dann, »damit er nicht verbrennt, wenn irgend etwas falsch läuft. Ein

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