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Hasturs Erbe

Hasturs Erbe

Titel: Hasturs Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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verschlüsseln, wenn ihr wollt. Hast du deinem Vater erklärt, Beltran, daß wir einen abgelegenen Platz für die Arbeit brauchen, und ihn um Erlaubnis gebeten, den Hubschrauber benutzen zu können?«
    »Ich werde ihn heute abend beim Essen fragen«, versprach Beltran.
     
    Nach dem Abendessen, als wir alle in dem kleinen, privaten Arbeitszimmer saßen, welches zu unserem Haupttreffpunkt geworden war, kam Beltran zu uns und sagte, die Erlaubnis sei erteilt, wir könnten die alte Landebahn benutzen. Wir redeten nur wenig an diesem Abend. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Ich dachte, daß es Kadarin bestimmt eine Menge gekostet hatte, mir die Matrix zu übergeben. Er hatte die ganze Zeit über damit gerechnet, er und Beltran würden die Arbeit leiten und ich würde nur eine Hilfe sein, die ihre Fertigkeiten zur Verfügung stellt, aber keine Entscheidungen trifft. Beltran hatte wahrscheinlich immer noch etwas dagegen, daß ich die Verantwortung trug, und seine Unfähigkeit, Teil des Zirkels zu werden, war wahrscheinlich die bitterste Pille, die er jemals zu schlucken gehabt hatte.
    Marjorie saß ein wenig abseits von uns anderen, mit der herzzerreißenden Isolierung einer Bewahrerin, die sich bereits über sie gesenkt hatte und sie von den anderen entfernte. Ich haßte mich, weil ich sie dazu verdammt hatte. Ein Teil von mir wollte alles von sich stoßen und sie in meine Arme schließen. Vielleicht hatte Kadarin recht, vielleicht war die Keuschheit einer Bewahrerin der dümmste aller Aberglauben der Comyn, und Marjorie und ich gingen völlig unnötig durch diese Hölle.
    Ich ließ mich treiben und versuchte, den Tag in der Zukunft zu sehen, an dem wir frei sein würden, uns zu lieben. Und merkwürdigerweise, wenn auch mein Platz hier war und obwohl ich dachte, ich hätte meiner Verbindung zu den Comyn ganz und gar abgeschworen, versuchte ich doch noch, mich dabei zu sehen, wie ich meinem Vater die Neuigkeiten mitteilte.
    Ich gelangte wieder zu Bewußtsein und sah Rafe schlafend vor dem Kamin liegen. Jemand müßte ihn wecken und ins Bett schicken. War diese Arbeit für einen Jungen seines Alters zu anstrengend? Er sollte eher mit knopfgroßen Matrizes spielen, anstatt ernsthaft in einem Zirkel wie diesem zu arbeiten.
    Am längsten, und zwar mit grausamem Neid, ruhten meine Augen auf Kadarin und Thyra. Seite an Seite saßen sie auf dem Teppich vor dem Kamin und starrten ins Feuer. Zwischen ihnen lag kein Verbot. Selbst wenn sie voneinander getrennt waren, besaßen sie einander. Ich sah, wie Marjories Blick mit der gleichen entrückten Trauer auf ihnen ruhte. Das zumindest hatten wir gemeinsam … und das war im Moment auch alles.
    Ich drehte meine Hand um und blickte mit Bedauern auf das am rechten Handgelenk eintätowierte Zeichen, das Siegel der Comyn. Das Zeichen, daß ich Laran -Erbe einer Domäne war. Mein Vater hatte für mich geschworen, ehe das Zeichen eingebrannt wurde, ich würde den Comyn dienen und loyal zu meinem Volk stehen.
    Ich blickte auf die Narbe aus meinem ersten Jahr auf dem Arilinn. Wann immer ich mit einer Matrix arbeitete wie hier, tat sie weh. Auch jetzt schmerzte sie. Dieses hier, nicht die Tätowierung meiner Domäne, war das wahre Zeichen meiner Loyalität zu Darkover. Und nun arbeitete ich für die Wiederbelebung des alten Wissens und der Weisheit, die unserer Welt dienen sollten. Ich brach das Gesetz von Arilinn, indem ich mit unerfahrenen Telepathen und unabgeschirmten Matrizes arbeitete. Ich brach ihr Wort, um vielleicht den wahren Geist wieder über ganz Darkover herrschen zu lassen!
    Als Rafe und die Frauen müde und gähnend zu Bett gingen, hielt ich Kadarin einen Moment zurück. »Eins muß ich noch wissen. Bist du mit Thyra verheiratet?«
    Er schüttelte den Kopf. »Wir sind vielleicht ein Paar, aber wir haben uns nie um formelle Zeremonien gekümmert. Wenn sie es gewollt hätte, hätte ich gern zugestimmt. Aber ich habe so viele Hochzeitszeremonien auf so vielen Welten gesehen, daß sie mir alle gleich sind. Warum?«
    »In einem Turmzirkel käme es nicht in Betracht. Aber hier muß ich es einbeziehen«, sagte ich. »Besteht die Möglichkeit, daß sie ein Kind trägt?«
    Er zog eine Braue hoch. Ich wußte, diese Frage war ein unentschuldbares Eindringen in die Intimsphäre, doch es war wichtig, es zu wissen. Schließlich sagte er: »Ich bezweifle es. Ich bin auf so vielen Welten gewesen und war so vielen Dingen ausgesetzt … ich bin älter als ich aussehe, aber ich habe noch

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