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Hasturs Erbe

Hasturs Erbe

Titel: Hasturs Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Hubschrauber ist vielleicht ideal, weil man mit den Rotoren experimentieren kann, die ihn anheben und antreiben. Es geht darum, Kontrolle und Präzision zu entwickeln. Du würdest ja auch nicht Rafe auf dein schnellstes Rennpferd setzen.«
    Rafe sagte scheu: »Lew, du hast gesagt, wir benötigen mehr Telepathen. Lord Kermiac … hat er nicht vor unserer Geburt die Matrixmechaniker ausgebildet? Warum macht er nicht mit?«
    Wie wahr! Er hatte Desideria ausgebildet, und zwar so gut, daß sie mit der Sharra-Matrix umgehen konnte …
    »Und sie ist allein damit umgegangen«, sagte Kadarin, der meine Gedanken aufgefangen hatte. »Warum machst du dir also Sorgen, daß wir so wenige sind?«
    »Sie hat sie nicht allein benutzt«, gab ich zurück. »Sie hatte zwischen fünfzig und hundert Gläubige, die ihre bloßen Emotionen auf den Stein konzentrierten. Außerdem hat sie nicht versucht, ihn zu kontrollieren oder zu zentrieren. Sie hat ihn eher als Waffe benutzt, oder besser, sie hat sich benutzen lassen.« Ich verspürte einen plötzlichen Angstschauder, als stünden mir sämtliche Körperhaare zu Berge. Ich schnitt diesen Gedanken ab. Ich war turmerfahren. Ich hatte keine Ambition, ihn für Machtzwecke zu gebrauchen. Ich war verschworen.
    »Was Kermiac betrifft«, meinte ich, »er ist alt. Er kann keine Matrix mehr kontrollieren. Ich würde das Risiko nicht eingehen, Rafe.«
    Beltran wurde wütend. »Verdammt, du könntest ja wenigstens so höflich sein, ihn zu fragen!«
    Es erschien mir angesichts der Erfahrung, die er haben mußte, tatsächlich überlegenswert, ob diese Erfahrung Alter und Schwäche aufwiegen konnte. »Fragt ihn, wenn ihr wollt. Aber drängt ihn nicht. Laßt ihn selbst seine Wahl treffen.«
    »Er wird es nicht tun«, sagte Marjorie. Sie errötete, als sich alle ihr zuwandten. »Ich habe gedacht, es sei an mir, der Bewahrerin, ihn zu fragen. Er hat mich daran erinnert, daß er mich nicht einmal hatte ausbilden wollen. Er sagte, ein Zirkel sei immer nur so stark wie die schwächste Person darin, und er würde unser aller Leben aufs Spiel setzen.«
    Ich fühlte mich enttäuscht, aber auch erleichtert. Enttäuscht, weil ich die Gelegenheit begrüßt hätte, ihn in jener besonderen Verbindung zu treffen, die man unter den Mitgliedern eines Zirkels spürt, um mich wahrhaftig verwandt mit ihm zu fühlen. Erleichtert, weil das, was er zu Marjorie gesagt hatte, stimmte, und wir alle wußten es.
    Thyra sagte rebellisch: »Versteht er, wie sehr wir ihn brauchen? Ist es nicht das Risiko wert?«
    Ich hätte die Risiken für uns nicht auf mich genommen. Auf dem Arilinn empfahl man das allmähliche Zurückziehen aus der Arbeit, wenn man sich dem Alter näherte, in dem die Vitalität nachließ.
    »Immer wieder Arilinn«, sagte Thyra ungeduldig, als hätte ich den Gedanken laut ausgesprochen. »Bildet man euch dort zu Feiglingen aus?«
    Ich wandte mich zu ihr und versuchte, mich gegen die plötzliche, innere Wut zu feien, die Thyra so leicht in mir wachrief. Dann kontrollierte ich mich scharf, ehe Marjorie und die anderen von dem Emotionsstrudel, der zwischen Thyra und mir hin und her raste und wirbelte, gefangen wurden, und sagte: »Eines bringen sie uns jedenfalls bei, Thyra, nämlich mit uns selbst und anderen aufrichtig umzugehen.« Ich streckte ihr die Hände entgegen. Wenn sie auf dem Arilinn ausgebildet worden wäre, hätte sie schon gewußt, daß Wut nur zu oft eine weniger erlaubte Emotion verbarg. »Bist du bereit, aufrichtig zu mir zu sein?«
    Zögernd ergriff sie meine ausgestreckte Hand. Ich versuchte krampfhaft, meine Barrieren gesenkt zu halten und mich nicht gegen sie zu verschließen. Sie zitterte, und ich wußte, dies war eine neue, aufstörende Erfahrung für sie. Kein Mann außer Kadarin, der seit langem ihr Liebhaber war, hatte jemals ihre Sinne angerührt. Einen Moment dachte ich, sie würde weinen. Es wäre für sie besser gewesen, doch sie biß sich auf die Lippen und starrte mich trotzig an. Halblaut flüsterte sie. »Nicht …«
    Ich brach den unsicheren Kontakt ab, weil ich wußte, ich konnte Thyra nicht zwingen, wie ich es auf dem Arilinn hätte tun müssen, sich ganz hineinzugeben und sie mit dem zu konfrontieren, was sie sich weigerte zu erkennen. Ich konnte es nicht. Nicht vor Marjorie. Es war nicht Feigheit, das sagte ich mir heftig. Wir waren alle Verwandte. Aber es war einfach nicht nötig.
    Ich sagte mit raschem Themawechsel: »Wir können morgen versuchen, die Sharra-Matrix zu

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