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Hasturs Erbe

Hasturs Erbe

Titel: Hasturs Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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mit Darkover es in der Tat erforderlich macht, es auf dem gesamten Planeten durchzusetzen, habe ich dann Eure Unterstützung, Mr. Ramsay, daß Ihr es auch so vertreten werdet?«
    Ich fragte mich, ob sich der Legat der absoluten Verachtung in Hasturs Stimme auch nur bewußt war, Verachtung für einen Mann, der den Befehl einer höheren Stelle brauchte, um moralisches Verhalten zu kontrollieren. Ich schämte mich fast für mein terranisches Blut. Doch wenn Ramsay die Verachtung spürte, ließ er es sich nicht anmerken.
    »Wenn ich in dieser Hinsicht einen Befehl erhalte, Lord Hastur, könnt Ihr versichert sein, daß ich die Sache absolut vertreten werde. Und erlaubt mir noch den einen Satz, Lord Hastur, daß es mir keineswegs mißfallen würde, einen entsprechenden Befehl zu erhalten.«
    Noch ein paar weitere Worte wurden ausgetauscht, meistenteils formelle Höflichkeitsfloskeln. Doch die Zusammenkunft war vorbei, und ich mußte meine zerstreuten Gedanken beieinanderhalten und die Ehrenwache zusammenrufen, um die Ratsmitglieder offiziell aus dem Hauptquartier und dem Raumhafen durch die Straßen Thendaras zurückzugeleiten. Ich spürte die Gedanken meines Vaters, wie immer, wenn wir beieinander waren.
    Er dachte, daß es ohne Zweifel ihm zufallen würde, nach Aldaran zu gehen. Kermiac würde ihn empfangen müssen, wenn auch nur als einen Verwandten meiner Mutter. Und ich fühlte die völlige Erschöpfung wie Schmerz in diesem Gedanken. Diese Reise in die Hellers war schrecklich, selbst im Hochsommer, und der Sommer war fast schon vorbei. Vater dachte, daß er es nicht von sich weisen könne. Hastur war zu alt. Dyan war kein Diplomat. Er würde die Sache regeln, indem er Aldaran zu einem Duell herausforderte. Doch wen gab es außerdem? Die Ridenow-Jungen waren zu jung …
    Es schien mir, als ich Vater durch die Straßen Thendaras folgte, daß wirklich jedermann in Comyn entweder zu jung oder zu alt war. Was würde aus den Domänen werden?
    Es wäre leichter gewesen, wäre ich vollständig überzeugt gewesen, daß die Terraner die Wurzel allen Übels seien und ihnen Widerstand entgegengesetzt werden müsse. Doch gegen meinen Willen hatte ich gemerkt, daß vieles von dem, was Ramsay sagte, klug war. Starke Gesetze und niemals zuviel Macht in den Händen einzelner schien mir ein starkes Gegengewicht gegen die Art von Korruption zu sein, der wir uns gegenübersahen. Und ein grundsätzliches Gesetz, auf das man zurückgreifen konnte, wenn man den Menschen nicht traute. Menschen, wie ich herausgefunden hatte, als man Dyan zum Kadettenmeister machte, waren allzuoft fehlerbehaftet und handelten aus nützlichen Erwägungen anstatt aus jener Ehre, die sie so oft im Munde führten. Ramsay mochte zögern, ohne einen Befehl zu handeln, doch immerhin handelte er aufgrund der Verantwortlichkeit von Menschen und Gesetzen, von denen er mit Sicherheit annehmen konnte, daß sie klüger als er seien. Und auch seine Macht wurde kontrolliert, denn er wußte, wenn er auf eigene Verantwortlichkeit handelte, würde man ihn entfernen, ehe er größeren Schaden anrichten konnte. Doch wer würde Dyans Macht kontrollieren? Oder die meines Vaters? Sie hatten die Macht zum Handeln und daher auch das Recht, es zu tun.
    Und wer würde nach ihren Motiven fragen oder ihrem Handeln Einhalt gebieten?
     

 
7
     
    Der Tag blieb klar und wolkenlos. Bei Sonnenuntergang stand Regis auf dem hohen Balkon, von dem aus man über die Stadt zum Raumhafen blicken konnte. Das schwächer werdende Sonnenlicht verwandelte die Stadt zu seinen Füßen in ein leuchtendes Bild aus roten Mauern und blendenden Fenstern. Danilo sagte: »Es sieht aus wie die Zauberstadt im Märchen.«
    »Es ist nichts Zauberisches daran«, antwortete Regis. »Das haben wir heute morgen bei der Ehrengarde gelernt. Sieh mal, da ist das Schiff, das jeden Abend um diese Zeit startet. Ich möchte gern wissen, wohin es geht.«
    »Nach Port Chicago vielleicht oder nach Caer Donn. Es muß merkwürdig sein, anderen Menschen geschriebene Botschaften zu senden, anstatt verbundene Gedanken zu benutzen, wie wir es durch die Türme machen«, sagte Danilo. »Und es muß sehr, sehr merkwürdig sein, niemals zu wissen, was andere Menschen denken.«
    Natürlich, dachte Regis, Dani war ein Telepath. Plötzlich merkte er, daß er wieder mit ihm in Kontakt war, und es war ihnen so normal erschienen, daß keiner von beiden es als Telepathie erkannt hatte. Heute beim Rat war es anders gewesen, schrecklich anders. Er

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